Die Zeitreisende, Izzy & Eddie Part 2

Kapitel 41

Stunden vergehen, in denen du einfach nur da sitzt und bei jedem kleinsten Geräusch hoffnungsvoll den Kopf hebst.
Dustin funkt euch ununterbrochen an. Doch du reagierst nicht. Irgendwann hast du das Funkgerät einfach ausgeschaltet.
Du hörst Schritte und schaust zur Tür.
Sie wird aufgerissen und Eddie betritt die Hütte.
Erleichtert schluchzt du auf.
Eddie kommt ohne zu zögern auf dich zu und zieht dich an sich.
Du weinst haltlos.
Er hält dich, drückt dich fest an sich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit schaffst du es dich ein wenig zu beruhigen.
"Was ist dein Lieblingslied?",will Eddie tonlos wissen.
"The End von Five Finger Death Punch, ist auf dem Mixtape Metal Mania",antwortest du heiser.
"Gut",sagt er und löst sich von dir.
"Meins ist No one Like you",sagt er und du nickst schweigend, wischst dir die Tränen aus dem Gesicht.
"Scorpions",sagst du leise und Eddie nickt.
"Es tut mir leid, Eddie...",flüsterst du mit zitternder Stimme.
"Das weiß ich",antwortet er knapp.
Wieder zieht Eddie dich an sich und du erwiderst seine Umarmung.
Die letzten Stunden hast du in Angst davor verbracht, Eddie könnte dich verlassen.
"Ich bin sehr wütend auf dich, Izzy",sagt er leise und du presst die Lippen aufeinander.
"Ich bin auch wütend auf mich",sagst du und atmest hörbar aus.
"Ich war egoistisch."
Eddie nimmt dich bei der Hand und ihr setzt euch auf die Couch.
Im Raum ist es eiskalt, aber du spürst es kaum.
Eddie sieht dich schweigend an. Du weißt, das er eine Erklärung erwartet. Doch keine Erklärung der Welt würde dein Verhalten rechtfertigen. Du hast Chrissy sterben lassen, obwohl du sie hättest retten können.
"Ich dachte, wir hätten mehr Zeit. Und ich dachte, Chrissy wäre in Ordnung. Das es ihr besser geht, weil sie sich von Jason getrennt hat und dich kennengelernt hat...",du schluchzt leise, "Ich hätte wissen müssen, das die Trennung von dir ihr zusetzen würde."
Eddie seufzt und nimmt deine Hand in seine.
"Es ist nicht deine Schuld, Izzy",sagt er ruhig doch du schüttelst energisch den Kopf.
"Ich hätte auf sie acht geben sollen...",presst du hervor.
Bevor Eddie etwas erwidern kann, springst du plötzlich auf.
"Ich hole sie zurück!",rufst du aus und ohne nochmal darüber nachzudenken manifestierst du eine Tür.
"Eddie, ich kann sie noch retten!",sagst du und ohne, das Eddie die Chance hat etwas zu erwidern, gehst du durch die Tür...und fällst.
Du fällst in schwarze Leere und schreist.
Unsanft schlägst du auf dem Boden auf.
Stöhnend rappelst du dich auf, versuchst den Schmerz wegzuatmen.
Du schaust dich ängstlich um.
Was ist passiert? Wie konnte das passieren?!
"Hallo Izzy."
Dein Blut gefriert in deinen Adern als die tiefe, drohende Stimme an deine Ohren dringt.
Vecna.
"Hast du wirklich gedacht, es wird so einfach?"
Du drehst dich langsam um. In der Dunkelheit erkennst du eine Silhouette, leuchtende Augen, die dich fixieren.
Vecna kommt langsam auf dich zu, du weichst panisch zurück.
"Ich danke dir, das du mir Zeit geschenkt hast, Izzy."
Er steht jetzt fast vor dir.
"Ab hier übernehme ich",sagt Vecna, streckt seine Hand aus und berührt dich an der Stirn.
Du schnappst nach Luft und schlägst panisch die Augen auf.
"Oh Gott, Izzy! Jesus Christ!",Eddie hockt neben dir auf dem Boden, hält dich in den Armen, wiegt dich sanft.
"Ich bin hier, Liebes. Alles ist gut",sagt er mit bebender Stimme und presst seine Lippen an deinen Scheitel.
"Was ist passiert?",will er wissen.
"Vecna",flüsterst du mit zitternder Stimme und Eddie hebt seinen Kopf und sieht dich erschrocken an.
"Er hat verhindert, das ich reise",sagst du und deine Stimme bricht.
"Fuck..."

"Es geht euch gut! Gott sei Dank!",schallt Dustins Stimme aus dem Funkgerät.
"Wir haben uns Sorgen gemacht! Wir sind bereits auf dem Weg zu euch!"
Eddie tippt sich mit dem Funkgerät sacht gegen seine Stirn, schließt dabei die Augen.
"Beeilt euch!",presst er hervor.
"Was ist passiert?" ,fragt Dustin besorgt.
"Bitte, macht einfach schnell!"
"Wir sind gleich da. Haltet noch ein bisschen durch!"
Eddie nickt stumm und legt das Funkgerät beiseite.
Du legst eine Hand auf seinen Arm.
Ohne den Blick zu heben zieht er dich an sich.
"Was sollen wir bloß tun, Izzy?",flüstert er und du schließt die Augen.
"Ich weiß es nicht, Eddie",antwortest du wahrheitsgemäß.
"Scheiße",entfährt es dir und Eddie sieht dich an.
"Was ist?",fragt er besorgt und streicht dir eine Strähne deines Haares aus dem Gesicht.
"Elfi...",sagst du und Eddie stöhnt auf.
"Verdammt!"
Draußen hört ihr einen Wagen, der sich holpernd nähert.
"Shhh",macht Eddie und legt sich einen Finger auf die Lippen.
Ich lauscht angespannt.
Du gibst einen spitzen Schrei von dir, als die Tür aufgeht und Steve seinen Kopf hindurch streckt. Du atmest erleichtert aus.
"Hey Leute! Die Kavellerie ist da!"
"Herrgott Steve...",sagst du und fährst dir mit den Händen durchs Gesicht.
Dustin stürmt herein und zieht Eddie in eine Umarmung, der diese sichtlich überrascht erwidert.
"Gott sei Dank, Mann",sagt Dustin und löst sich von Eddie.
"Alles okay, Henderson",sagt Eddie, doch er klingt nicht so.
Nach einander betreten auch Nancy, Robin  und Max die Hütte.
Ihr erzählt ihnen von deiner Begegnung mit Vecna.
"Scheiße, scheiße, scheiße!", flucht Dustin und beginnt auf und ab zu laufen.
"Was machen wir denn jetzt?!"
"Ich weiß es nicht, Dustin, okay?!",fährst du ihn an, ohne es zu wollen.
Die Anspannung in dir ist kaum auszuhalten.
"Wie kriegen wir Elfi wieder hier her?",will Steve wissen.
"Ich weiß es nicht! Mit dem Flugzeug?!",sagst du resigniert.
"Und was sagen wir Joyce?"
Du springst auf und schlägst die Hände über dem Kopf zusammen.
Dann hälst du plötzlich inne.
"Wir sagen ihr die Wahrheit...",sagst du leise und die anderen starren dich erstaunt an.
"Wie? Ich dachte, das verändert zu viel",sagt Max.
"Tut es auch, aber wir haben keine Wahl. Es ist unsere einzige Chance Vecna zu töten",sagst du.
"Was ich euch jetzt sage, habe ich euch bislang verheimlicht. Nehmt es mir nicht übel, es war notwendig",sagst du langsam und alle wirken nervös.
"Hopper lebt",sagst du knapp und beobachtest, wie den anderen die Gesichtszüge entgleiten.
"Sheriff Hopper?",fragt Eddie und du nickst.
"Er lebt?! Wie kann das sein?!",will Dustin wissen.
"Er ist bei der Explosion in der Mall nicht ums Leben gekommen, er wurde von den Sowjets gefangen genommen. Er befindet sich in einem Gefängnis in Russland"
Niemand sagt etwas, alle starren dich nur mit offenen Mündern an.
"Warum hast du uns das verschwiegen?",will Robin wissen.
"Wenn ich es euch gesagt hätte, hätte Elfi es erfahren und sie hätte darauf bestanden, das wir ihn rausholen. Das konnte ich nicht riskieren. Ich musste sicherstellen, das er so befreit wird, wie es vorgesehen ist. Doch die Umstände haben sich geändert",erklärst du ruhig.
"Und jetzt willst du was tun, nach Russland fliegen und ihn rausholen?",fragt Steve und runzelt die Stirn.
"Dafür haben wir keine Zeit",sagst du und Eddie schüttelt neben dir energisch den Kopf, dabei gestikuliert er wild.
"Auf keinen Fall! Du wirst nicht wieder durch eine Tür gehen! Das Risiko ist zu hoch!",sagt er bestimmt.
"Es geht nicht anders, Eddie! Wir müssen jetzt etwas tun! Wir können nicht hier herumsitzen und Däumchen drehen, während du des Mordes verdächtigt wirst und Vecna wahrlos Teenager tötet!"
"Und was ist, wenn Vecna bereits auf dich wartet?! Was ist, wenn du sein nächstes Opfer wirst!?" Eddie brüllt jetzt.
"Keine Ahnung, Eddie! Dann sterbe ich?!"
"Hast du sie noch alle?! Das lasse ich nicht zu!"
"Du hast bei dieser Sache kein Mitspracherecht, tut mir leid! Wir werden alle sterben, wenn ich nichts unternehme!"
Eddie steht dicht vor dir, funkelt dich aus wütenden Augen an.
"Was soll Sheriff Hopper uns nützen?! Hat er irgendwelche Superkräfte von denen ich nichts weiß?!"
"In dem Gefängnis gibt es einen Demogorgon und Demohunde! Wir müssen sie töten um Vecna zu schwächen!",anwortest du und hälst Eddies Blick stand.
"Du willst in ein scheiß Gefängnis voller Monster einbrechen?!"mischt Steve sich ein und du nickst.
"Genau das ist mein Plan."