Kapitel 63

118 13 4
                                    

Eddie rauft sich verzweifelt die Haare während du versuchst, deine Atmung zu regulieren. Dir laufen ununterbrochen Tränen die Wangen hinab. Die Panik rollt wie ein Tsunami über dich hinweg.
Du beginnst nach Luft zu schnappen.
Scheiße!
Die Panikattacke erfasst dich schnell und heftig, ohne, das du auch nur den Hauch einer Chance hast, etwas dagegen zu tun.
Du lässt dich auf den Boden fallen, ziehst schnell atmend deine Beine eng an deinen Körper.
"Izzy!",ruft Eddie besorgt und geht neben dir in die Knie.
Du hyperventilierst.
"Izzy, ganz ruhig. Sieh mich an!",befiehlt er und du benötigst all deine Kraft, um seiner Bitte Folge zu leisten.
"Du musst dich beruhigen, Liebes. Atme mit mir. Komm schon",sagt er und nimmt deine Hand in seine und presst sie sich an die Brust. Du kannst seinen Herzschlag spüren.
"Einatmen",Eddie zieht hörbar die Luft in seine Lungen und du tust es ihm gleich.
"Ausatmen",er klopft mir euren Händen auf seine Brust und atmet aus. Du lässt die Luft aus deinen Lungen weichen.
"Eins,"beginnt er zu zählen und dirigiert dabei deine Atmung.
"Zwei,"sagt er und du atmest mit bebenden Lippen aus.
Als Eddie bei zehn angekommen ist, normalisiert sich deine Atmung endlich wieder und das Gefühl in deinen Fingerspitzen kehrt zurück.
"So ist es gut, Liebes",sagt Eddie liebevoll und legt seine Hand an deine Wange.
"Geht es wieder?",fragt er und du nickst kaum merklich.
Eddie umfasst deine Hände und zieht dich sanft mich sich hoch.
Deine Beine fühlen sich wie Pudding an und du hast Schwierigkeiten dich auf ihnen zu halten. Eddie stützt dich.
Dann er nimmt er dein Gesicht zwischen seine Hände und küsst dich sanft.
Du schließt deine Augen und erwiderst liebevoll den Kuss.
Seine Nähe ist genau das, was du jetzt dringend benötigst. Du verzehrst dich nach ihm.
Eddie löst sich langsam von dir und wischt dir mit seinem Daumen die Tränen aus den Augenwinkeln.
"Wir kümmern uns morgen darum, wenn wir ein wenig geschlafen haben, in Ordnung?",sagt er leise und du nickst zögerlich.
Einerseits hast du das Bedürfnis, so schnell wie möglich zu reagieren und am besten sofort den Plan in die Tat umzusetzen, anderseits bist du viel zu erschöpft, um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Du willst nur noch ins Bett und Eddie spüren.
"Ist das in Ordnung, Murray?",fragt Eddie und wendet den Blick von dir ab.
"Das ist der beste Vorschlag des heutigen Tages",antwortet Murray und hebt die Hand zum Gruß.
"Gute Nacht, Kinder!"
Mit diesen Worten verlässt Murray den Raum.
Eddie greift nach dem Telefonhörer, der achtlos an der Schnur baumelt.
"Henderson? Hast du gehört?"
Eddie nickt stumm, als Dustin antwortet.
"Bis morgen",sagt er dann und hängt den Hörer auf.
"Komm, Liebes, wir gehen ins Bett."
Eddie greift nach deiner Hand und zieht dich hinter sich her ins Gästezimmer.
Er schließt die Tür hinter euch und du ziehst ihn augenblicklich an dich.
Eddie schnappt erstaunt nach Luft, als du nach seinem Gürtel greifst und ihn hastig öffnest.
"Izzy...",sagt er zweifelnd und greift nach deinen Handgelenken, sodass du in der Bewegung inne hälst.
Er sieht dir in die Augen und du hälst seinem Blick stand. Du lässt ihn wortlos wissen, das du ihn gerade mehr brauchst, als alles andere in dieser gottverdammten Welt.
Langsam lässt er seine Hände sinken und du fährst unbeirrt damit fort, ihm seine Hose auszuziehen.
Während Eddie sich sein Shirt über dem Kopf auszieht, öffnest du deine Hose und ziehst sie aus.
Eddie greift nach dem Saum deines Shirts und zieht es dir in einer flüssigen Bewegung aus. Darauf folgt dein BH und er lässt ihn achtlos zu Boden fallen.
Eddie packt dich an der Taille und hebt dich  hoch, du schlingst seine Beine um ihn.
Er verzehrt schmerzerfüllt das Gesicht, als er sich rücklings auf den Sessel, der in der Ecke des Raumes steht, fallen lässt. Du sitzt rittlings auf ihm, winkelst deine Beine an.
Vorsichtig streichst du über den Verband an seiner Schulter.
Eddie vergräbt eine Hand in deinen Haaren, packt dich im Nacken und zieht dich zu sich heran. Eure Lippen treffen aufeinander und du öffnest gierig seinen Mund mit deiner Zunge.
Eddie stöhnt leise, als du beginnst, deine Mitte über seine zu reiben.
"Ich liebe dich so sehr, Eddie",raunst du und spürst, wie dir die Hitze zu Kopf steigt.
Du schluckst den Kloß in deinem Hals herunter und als du ihn in dich gleiten lässt, legst du stöhnend den Kopf in den Nacken.
Eddie umschließt mit beiden Händen deine Taille und drückt dich ruckartig tiefer auf ihn. Ein Keuchen entfährt dir, als er dich vollends ausfüllt.
Du beginnst, dich ryhtmisch auf ihm zu bewegen und eine Welle der Lust überrollt dich heiß.
Eddies Lippen umschließen abwechselnd deine Brustwarzen und du wimmerst leise, als er sie zwischen seine Zähne nimmt. Es tut weh und ist gleichzeitig so erregend, das du nach Luft schnappst.
Deine Bewegungen werden schneller und Eddies Hände krallen sich in deine Haut.
Du gibst dich ihm hin, lässt dein Becken auf ihm kreisen, stöhnst laut auf als Eddie deine Bewegungen verlangsamt, nur um dich dann ruckartig zu stoßen.
Die Lust lässt deinen Körper erzittern und Eddie stöhnt auf, als deine Muskeln sich anspannen.
Dir bleibt für einen Moment die Luft weg, als die Wellen der Lust über dir zusammenprallen und sich in deinem Körper ausbreiten.
Bebend lässt du es zu und während du geräuschvoll zum Höhepunkt kommst, rinnen dir Tränen über dein Gesicht. Eddie ist zeitgleich mit dir gekommen und zieht dich nun dicht an sich. Du schlingst deine Arme um seinen Hals und weinst haltlos.
Eddie hält dich, presst dich an sich. Eine Hand ruht ihn deinem Nacken und seine Finger umschließen deinen Hals.
"Ich will noch nicht sterben",schluchzt du dicht an seinem Ohr und hast das Gefühl ein Deja Vu zu erleben.
Wieder durch diese Hölle gehen zu müssen fühlt sich an, wie eine Strafe.
Erneut um dein Leben und um das Leben aller anderen, um Eddies Leben, fürchten zu müssen, zerreißt dich beinahe innerlich und du schnappst unwillkürlich nach Luft.
Freds Tod hat in dir etwas ausgelöst, das dich völlig verzweifelt zurücklässt. Wenn die Situation schon vorher angespannt war, ist sie jetzt kaum zu ertragen. Es fühlt sich an, als hätte die Angst in dir nur auf diesen Moment gewartet um die Kontrolle zu übernehmen.
Eddies Lippen legen sich auf deine Schulter und du kannst seinen heißen Atem auf deiner Haut fühlen.
Er zittert.
Bei jedem Atemzug von Eddie kannst du spüren, das auch er den Tränen nahe ist.
Sein Herz schlägt schnell, im Takt mit deinem.
"Ich werde nicht zulassen, das du stirbst",flüstert Eddie mit belegter Stimme.
"Ich kann dich nicht verlieren, Izzy."
Diese Worte scheinen Eddie den Rest zu geben und auch er beginnt zu weinen. Du presst dich noch dichter an ihn, obwohl das kaum möglich ist. Nicht einmal ein Blatt Papier hätte zwischen euch Platz gefunden.
"Wir werden das Überleben, hörst du?",sagt er dann tränenerstickt und drückt dich ein Stück von sich, um dich ansehen zu können.
Seine Hände umschließen dein Gesicht und er schüttelt dich leicht, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
"Wir werden Überleben!"
Du nickst mit bebenden Lippen, willst seinen Worten Glauben schenken.
Denn allein der Gedanke daran, das du ihn wieder verlieren könntest, erfüllt dich mit so viel Schmerz, das du glaubst, zu ersticken. Nicht einmal deine Angst, selbst vielleicht dein Leben zu verlieren, ist größer. Du würdest lieber sterben, als noch einmal Eddies Verlust ertragen zu müssen.
Eddie presst seine Lippen auf deine und der Kuss schmeckt salzig.
Du schließt deine Augen, erwiderst seinen Kuss.
Er ist mit so viel Liebe gefüllt, das du für einen Moment wirklich daran glauben kannst, das alles gut werden wird.
"Weißt du, wie ich mir unser Leben vorstelle?",will Eddie wissen, als ihr euch voneinander löst.
"Ein Häuschen mit weißem Gartenzaun in irgendeinem Vorort, mit gepflegtem Garten und zehn Kindern?",fragst du schmunzelnd und wischst dir mit der flachen Hand die Tränen aus dem Gesicht.
Eddie lacht leise.
"Nein",sagt er und streicht sanft über deine Wange.
"Wir werden uns die Welt ansehen, Rotschopf. Von einem Ort zum nächsten springen, nie lange irgendwo verweilen. Wie die Gesetzlosen, als die wir bezeichnet werden. Bis wir eines Tages einen Ort finden, den wir nie mehr verlassen wollen, an dem uns niemand kennt. Im Niemandsland. Ein Haus am See. Weit und breit nichts außer der rauen Natur. Und dann werden wir Kinder haben. Kinder, die die Schönheit ihrer Mutter erben werden. Ihre Entschlossenheit, ihr gutes Herz, ihre Impulsivität, ihren Humor. Und ich werde ihnen beibringen, Gitarre zu spielen. Wir gründen eine Band. Die Munson Family!"
Du lachst herzlich und betrachtest Eddie mit schief gelegtem Kopf.
"Deine Träume haben sich verändert",sagst du liebevoll und streichst mit deinem Finger sanft über Eddies Lippen.
"Ist das so?",will er wissen und du nickst.
"Das klingt wunderbar, Eddie",sagst du und lächelst.
"Ich wünsche mir so sehr, das es wahr wird."
"Das wird es, Liebes",antwortet Eddie und so wie er dich ansieht, hegst du keinen Zweifel, das es stimmt.












Die Zeitreisende, Izzy & Eddie Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt