Kapitel 62

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Du lässt dich wieder auf die Couch fallen und stellst fest, das Nancy und Jonathan fehlen. Nervös reibst du deine Hände im Schoß. Steve sitzt auf einem Stuhl und starrt in sein Vodkaglas. Es ist still, abgesehen von ein paar schrägen Tönen, die Robin der Gitarre auf ihrem Schoß entlockt. Sie sieht hochkonzentriert dabei aus und du musst schmunzeln.
Eddie verzieht neben dir das Gesicht und beobachtet Robin argwöhnisch.
"Nein!",sagt er dann, springt kopfschüttelnd auf und geht rüber zu Robin, "Das halt ich nicht aus. Ich zeig dir, wie's richtig geht. Du vergewaltigst diese Schönheit nur."
Du kicherst und Robin wirft Eddie einen mürrischen Blick zu, lässt es aber zu, das er ihre Finger am Hals der Gitarre auf den Saiten positioniert und ihr dabei erklärt, um welchen Akkord es sich handelt.
Murray und Joyce haben die Köpfe zusammengesteckt und unterhalten sich leise.
Die Kids hast du nach Hause gebracht. Und vermutlich wirst du auch Jonathan heute noch nach Hause bringen müssen, denkst du. Dir tut es leid, das er wieder der Verlierer in der Geschichte ist. Du hoffst einfach, das er es dieses Mal besser verkraftet als beim letzten.
Just in diesem Moment geht die Tür des Gästezimmers auf und Nancy und Jonathan kommen heraus. Dir rutscht für einen Moment das Herz in die Hose und Steve schaut erwartungsvoll auf.
"Izzy, könntest du mich nach Hause bringen?",fragt Jonathan und du erhebst dich nickend.
Er sieht okay aus. Nicht annähernd so schlimm, wie du es in Erinnerung hast.
Du wirfst Eddie einen Blick zu. Er lächelt, nimmt deine Hand in seine und küsst deinen Handrücken.
Du erwiderst sein Lächeln, beugst dich zu ihm herunter und gibst ihm einen Kuss.
Dann greifst du nach dem Walkman auf dem Tisch und setzt dir die Kopfhörer auf.

Eddies Lippen gleiten deinen Hals hinab und du legst hörbar atmend deinen Kopf in den Nacken.
Jede seiner Berührungen lässt deine Haut in Flammen aufgehen.
Sein heißer Atem jagt dir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.
Du vergräbst deine Hände in seinen Haaren.
"Wollen wir noch kurz frische Luft schnappen gehen?",fragt Eddie, während er deinen Hals wieder hinauf gleitet und seine Lippen um dein Ohrläppchen legt.
"Mmh",machst du und schlägst die Augen nieder, als sich eine Gänsehaut auf deinem Körper ausbreitet.
"Hörst du mir überhaupt zu?",will Eddie wissen und du spürst, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln verziehen.
"Sicher",raunst du und fährst mit deinen Händen unter sein Shirt.
"Kommt mir so vor, als wärst du ganz woanders",sagt Eddie neckisch und hebt den Kopf, um dich anzusehen.
"Wie kommst du denn darauf?",fragst du grinsend und ziehst ihn zu einem Kuss heran.
Deine Zunge bahnt sich einen Weg in Eddies Mund und er lässt es zu, erwidert deinen Kuss.
"Verdammt",keucht Eddie, als ihr euch voneinander löst und fährt sich mit der Hand durchs Gesicht.
"Jetzt brauche ich einen Moment."
Du kicherst und schaust an ihm herab.
"Offensichtlich",sagst du grinsend und lässt deine Hüfte auf Eddies Mitte kreisen.
"Hör doch auf!",ruft er gequält und lacht. Du kicherst.
"Aber es macht Spaß, dich heiß zu machen",sagst du und gleitest mit deiner Zungenspitze über Eddies Hals.
"Es stimmt",murmelt Eddie und drückt dich dann von sich, "Du bist der Teufel!"
Lachend kletterst du vom Bett und streckst eine Hand aus.
"Komm schon, Munson",sagst du und Eddie schüttelt den Kopf.
"Ich kann nicht!"
Du legst den Kopf schief.
"Na gut",sagst du und wühlst in der Nachttischschublade.
"Ich baue und du bringst dich auf andere Gedanken."
Triumphierend hälst du die kleine Dose empor, nach der du gesucht hast.
"Ms. Click im Bikini",murmelt Eddie vor sich hin und du lachst laut auf.
"Ms. Click im Bikini?",fragst du prustend.
"Ja, funktioniert jedes Mal",sagt Eddie schulterzuckend und du hälst dir den Bauch.
Eddie stimmt in dein Lachen mit ein und dir laufen bereits die Tränen die Wangen hinab.
Schnaufend schnappst du nach Luft und lässt dich auf das Bett fallen.
"Das tat gut!",sagst du atemlos und Eddie nickt eifrig.
"Und wie",sagt er und setzt sich hinter dich. Er legt seinen Kopf auf deiner Schulter ab und schaut dir dabei zu, wie du einen Joint baust.
"Denkst du, Nancy und Steve vögeln heute miteinander?",fragt er dann und du gibst einen empörten Laut von dir.
"Eddie!",sagst du anklagend und er zuckt mit den Schultern.
"Was denn? Tu nicht so, als hättest du dich das nicht auch längst gefragt!"
"Hab ich nicht!"
"Na klar!"
Lächelnd gibst du Eddie einen kleinen Schubs.
"Das geht uns nichts an",sagst du dann und fährst mit deiner Zunge über das Blättchen zwischen deinen Fingern.
"Mh",macht Eddie und legt seine Lippen auf deine Schulter.
"Ich wette sie treiben es",murmelt er und du schmunzelst.
"Werden wir morgen früh sehen."
Eddie hebt den Kopf.
"Stimmt",sagt er dann und du siehst im Augenwinkel, das er grinst.
"Fertig!",sagst du und hälst den fertigen Joint in die Höhe.
"Wie siehts aus, Munson? Bist du wieder gesellschaftsfähig?"
Eddie nickt und du stehst lächelnd auf.
"Dann komm, lass uns frische Luft schnappen!"

Auf dem Weg nach draußen begegnet ihr Murray, der im Bademantel auf der Couch sitzt und Fernsehen schaut.
"Hey ihr zwei Turteltäubchen! Solltet ihr nicht längst im Land der Träume sein?",will er wissen und du zuckst mit den Schultern.
"Nachtschwärmer",sagst du und Murray nickt wissend.
"Nachts ist die Welt eine andere, nicht wahr?",sagt er und erhebt sich. Ohne ein weiteres Wort geht er pfeifend in die Küche.
Du siehst ihm kopfschüttelnd nach.
"Schräger Typ",sagst du und Eddie kichert leise.
"Ach übrigens!",ruft Murray aus der Küche, "Dustin hat angerufen. Irgendein Fred ist tot. Eine Frechheit, mitten in der Nacht hier anzurufen, für so eine Lapalie! Hat der vergessen, mit was für einer Scheiße wir uns hier rumschlagen müssen?!"
Du erstarrst und auch Eddie versteift sich neben dir.
"Was?!",rufst du mit bebender Stimme.
Murray streckt den Kopf aus der Küchentür.
"Ich sagte, irgendein Fred ist tot",sagt er und zuckt mit den Schultern.
"Das ist alles? Mehr hat Dustin nicht gesagt?",fragst du und spürst, wie die Luft um dich herum immer dünner wird.
"Er wollte mit einem von euch sprechen, aber ich hab ihm gesagt, er soll sich morgen nochmal melden. Als wäre hier nicht sowieso schon die Hölle los!"
"Scheiße!",rufst du aus und stürzt zum Telefon.
Du wählst Dustins Nummer, der sofort abhebt.
"Henderson?! Was ist passiert?",willst du atemlos wissen.
"Oh Izzy, Gott sei Dank! Murray hat..."
"Ich weiß! Dustin! Was zum Teufel ist passiert?!",unterbrichst du ihn harsch.
"Fred ist tot! Sie haben es eben in den Nachrichten gesagt!"
"Scheiße!",wiederholst du und fährst dir mit der flachen Hand durch dein Gesicht.
"Das bedeutet...",beginnt Dustin doch du unterbrichst ihn erneut. Dein Blick trifft Eddies.
"Das zweite Tor ist offen!"

Die Zeitreisende, Izzy & Eddie Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt