• YT und LN •

2K 46 10
                                    

Lando POV:

Immer dieser doofe Jetlag. Komplett müde sitze ich im Hotelbett in Japan und reibe mir verschlafen die Augen. Gähnend richte ich mich auf und schleppe mich ins traditionell eingerichtete Hotelbadezimmer. Dort klatsche ich mir erst einmal eine gute Ladung Wasser ins Gesicht. So, nun sieht die Welt schonmal ganz anders aus. Deutlich wacher schnappe ich mir ein paar Klamotten und ziehe mich um. Bis ich an der Strecke sein muss, sind es noch knapp zwei Stunden, weshalb ich entspannt zum Frühstück gehen kann und ja keinen Stress habe. Dafür opfere ich dann doch gerne meinen Schlaf.
Gut gelaunt wie eh und je mache ich mich also auf den Weg nach unten zu meinem Team, welches zum Großteil schon anwesend ist. Lächelnd lasse ich mich auf dem Platz neben Daniel nieder, welcher mich gut gelaunt begrüßt, ebenso, wie der Rest des Teams. Ich liebe diese Teamharmonie wirklich. Also Carlos damals zu Ferrari gewechselt ist, dachte ich zuerst, dass es zu hundert Prozent nicht mehr so sein wird wie früher. Recht behielt ich damit, jedoch nicht so, wie ich es gedacht hatte.
Auch mit dem sympathischen Australier ist es super entspannt im Team und auch die Challenges, welche wir immer machen sollen, sind super super lustig. Klar, Daniel ist nunmal nicht Carlos, aber definitiv ein sehr sehr angenehmer Teamkollege.
„Kommst du mit zum Buffet?", grinst mein Teamkollege mich breit an.
„Klar", meine ich ebenso grinsend und wir beide erheben uns in Richtung Buffet.
Sofort nehmen wir uns etwas von dem Joghurt und suchen ein paar Früchte hinaus, welche wir auf diesem legen.
Da ich noch gerne Müsli dazu esse, nehme ich mir etwas von diesem, während Daniel sich schon zurück in Richtung Tisch macht.
Gerade, als ich mit dem Müsli fertig bin, merke ich, wie mir jemand auf meine Schulter tippt. Kurz Zucke ich vor Schreck zusammen, grinse jedoch, als ich Yuki neben mir stehen sehe. Mit dem kleinen Japaner ist es auch immer lustig und ich mag ihn auch echt gerne, eben, weil er immer für einen Spaß zu haben ist.
Jedoch ist ihm, zumindest seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gerade gar nicht nach Spaß zumute. Der Japaner ist blass, schon fast kreidebleich.
„Yuki? Ist alles okay?", frage ich vorsichtig nach.
Kurz schüttelt der Alpha-Tauri-Fahrer den Kopf:"Hast du vielleicht kurz Zeit für mich vor dem Rennen?"
Irgendwas liegt ihm wohl auf dem Herzen und so wie er ausschaut, scheint es wohl sehr wichtig zu sein. Ich frage mich nur, wieso er nicht bei Pierre ist, da die beiden doch eigentlich ein Herz und eine Seele sind.
„Ja klar, komm einfach nach dem Frühstück zu mir. Zimmernummer ist 324", lächle ich ihn aufmunternd an, worauf er mich dankend anblickt.
So gehe ich mit meinem Essen zurück zum Team-Tisch, wo die meisten schon fast aufgegessen haben.
„Alle gut bei Yuki", fragt Daniel mich sofort, als ich mich wieder setze.
„Glaube ich nicht. Er hat mich gefragt, ob ich noch kurz Zeit für ihn habe vor dem Rennen.", erkläre ich.
„Mhh", brummt Daniel und dreht seinen Kopf in Richtung des Alpha-Tauri-Tisches.
Ich folge seinem Blick und bleibe bei Yuki hängen, welcher lustlos in seinem Rührei rumstochert.
Was ist denn bloß los? Eigentlich sollte der Japaner doch strahlen, gerade dieses Wochenende, bei seinem Heimrennen.
Seufzend blicke ich wieder auf meinen Joghurt und löffle ihn in mich hinein.
Als ich damit fertig bin, verabschiede ich mich direkt auf mein Zimmer, wo ich mir direkt die Zähne putze und mir noch mal mit den Händen durch meine braunen Locken fahre, damit sie richtig sitzen.
Gerade, als ich wieder aus dem Badezimmer trete, höre ich schon ein zaghaftes Klopfen.
Nach wenigen Schritten bin ich bei der Tür und ziehe sie sofort auf. Yuki sieht noch schlimmer aus, als vorher.
„Hey, komm erstmal richtig Rein", lächle ich und bitte ihn mit einer einladenden Geste hinein. Dankend nickt der Japaner und schlüpft durch die Tür, welche ich sofort wieder schließe und mich in Richtung Bett begebe.
„Komm doch her", meine ich und klopfe neben mich aufs Bett. Da jedes Hotelzimmer mit einem Doppelbett ausgestattet ist, ist genug Platz für uns beide und man kann sich auch an dem gepolsterten Rückenteil gut anlehnen. Stumm folgt der Japaner meiner Bitte und setzt sich neben mich aufs Bett. Lange sitzt er einfach nur da und starrt Löcher in die Luft.
Gerade, als ich ihn darauf hinweisen will, dass wir noch zur Strecke müssen und nicht ewig Zeit haben, fragt er mich auf einmal ganz leise:"Wie bist du damit klar gekommen, als Carlos zu Ferrari gegangen ist?"
Fast hätte ich nicht verstanden, was der Japaner zu mir gesagt hat, so leise hatte er gesprochen. Fragend schaue ich ihn an. Woe kommt er denn auf diese Frage?
„Du weißt noch gar nicht Bescheid oder?", schnieft Yuki plötzlich.
„Worüber?" bin ich ich sichtlich überfordert.
Wortlos kramt Yuki sein Handy aus der Hosentasche und zeigt ihm direkt die erste Schlagzeile, welche aufploppt.

Racing Short Stories🤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt