• OB und DH •

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Ollie POV;

Verdammt nochmal, wieso können sich diese dämlichen Aufgaben nicht einfach von alleine lösen? Wozu brauche ich sowas wie Exponential-Funktionen?

Richtig, für absolut gar nichts. Wieso lernen wir sie dann,wenn ich den Quatsch eh nie wieder brauchen werde?

Mathe ist halt schon immer dämlich gewesen.

Frustriert schmeiße ich mein Buch in das Kissen, was neben mir auf dem Bett liegt.

Ich erledige meine Hausaufgaben zu neunzig Prozent immer im Bett, ist einfach entspannter.

Nur fühle ich mich gerade nicht wirklich entspannt, sondern eher durch und durch gestresster.

Danke an Mathe an der Stelle.

Frustration macht sich in mir breit, welche mir Tränen in die Augen steigen lässt.

Wieso kann ich das nicht einfach verstehen...dann würde alles so viel einfacher sein.

Aber nein, natürlich verstehe ich mal wieder nur Bahnhof, was Mathe angeht und sitze nicht zum ersten Mal bei den Hausaufgaben fest.

Der große Unterschied dabei ist, dass hier niemand ist, der mir helfen kann.

Zuhause ist mein Vater immer da, aber dummerweise bin ich gerade nicht zuhause, sondern in einem Hotel in Italien.
Das Monza Rennen steht an und ich wollte diesem Kram gerne fertig haben, bevor wir ins Rennwochenende starten.

„Ollie? Kommst du, wir sollen alle noch mal zur Strecke"

Sofort macht sich Panik in mir breit.

Nein, nicht er, bitte nicht. Nicht, wenn ich in diesem Zustand bin.

Da ich näherkommende Schritte wahrnehmen, vergrabe ich mich schnell soweit es geht unter der Decke, denn ich will nicht, dass er sieht, dass ich weine.
Das ist doch einfach nur peinlich dann.

„Ollie?",vernehme ich die Stimme nun deutlich näher, jedoch hat sie auch einen sanfteren Unterton angenommen.

Quietschend öffnet sich meine Zimmertür und innerlich verfluche ich mich gerade selbst, denn ich hätte sie auch einfach komplett zumachen können. Da jedoch eh nur Fahrer oder Teammitglieder von Prema auf unserer Etage sind, lasse ich sie meistens ein Stück geöffnet, vorausgesetzt ich war nicht gerade Duschen oder so.

„Ollie, wo...ah",bricht die Person, welche nach mir sucht seine Frage ab und scheint zielstrebig auf das Bett zuzusteuern.

Recht behalte ich, denn einen Augenblick später merke ich, wie sich die Matratze neben mir senkt.

Ein Rascheln von Papier folgt.

Es hört sich wohl so an, als würde Dennis meine Hausaufgaben gefunden haben.

Ja, wir reden hier gerade von genau DEM Dennis. Dennis Hauger.

Mein Teamkollege. Und zu allem Überfluss auch noch mein Crush.
Ich weiß nicht einmal genau, wann ich mich verliebt habe, denn die Gefühle waren plötzlich einfach da und ich konnte nichts machen.
Nüchtern betrachtet stehen meine Chancen sogar nicht ganz bei null, da er kein Geheimnis darauf macht, dass er auch auf Männer steht, genauso wie ich, nur, dass ich lange nicht so offen damit sein kann.
Dafür bewundere ich ihn auch ein Stück weit.

„Ollie, was ist denn passiert?", fragt Dennis vorsichtig.

Als ich zu einer Antwort ansetzen will, verlässt jedoch nicht Mehr und nicht weniger als ein Schluchzen meinen Mund.

Schnell mache ich meinen Mund wieder zu.
Das ist doch einfach nur peinlich.
Jetzt sitzt Dennis hier und ich weine rum.

Was denkt er denn jetzt von mir?
„Ollie, rede doch bitte mit mir. Ich will dir nur helfen".

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