• DH und OP •

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Dennis POV:

„Wie oft willst du eigentlich noch auf dein Handy schauen?",rollt Jehan neben mir mit den Augen, während ich mein Handy zucke und draufschaue.

„Hat dich doch gar nichts anzugehen",Rolle ich mit den Augen und stecke es wieder Weg.

Heute ist die letzte Besprechung bei Red Bull vor der Sommerpause.
Allerdings kann ich mich nicht wirklich darauf konzentrieren, denn heute über den Tag kam die Pressemeldung heraus, dass Oscar, mein ehemaliger Teamkollege, guter Freund und zu meinem persönlichen Leidwesen auch die Person, in welche ich mich verguckt habe, eigentlich bei Alpine bestätigt wurde, jedoch das von seiner Seite aus verneint hat und dank ihm, wohl die ganze Motorsportwelt in großer Konfusion ist.

Ich bin auch verwirrt, jedoch mache ich mir eher Sorgen, wie es Oscar damit geht, denn ich weiß, dass ihn solche Sachen schon doller mitnehmen können, als er es zeigt und selber zugeben mag.
Erkundigt habe ich mich, bekomme jedoch keine Antwort, was meine Sorgen bestätigt.
Seitdem warte ich auf eine Antwort, was alle anderen wohl sehr aufzuregen scheint.
„Herr Hauger, wir wollen alle in die Sommerpause, jedoch müssen sie sich noch ein wenig gedulden, genau wie alle anderen auch", sagt irgendeiner von meinen Vorgesetzten.
Entschuldigend nicke ich und lasse vorsichtshalber die Finger von meinem Handy, denn den Ärger will ich wirklich nicht bekommen.

Nach guten eineinhalb Stunden sind wir dann auch endlich mal fertig.
Erleichtert verlasse ich als erste Person den Raum und habe sofort mein Handy wieder in der Hand.
Keine Nachricht.
Super, mein Gefühl sagt mir, dass irgendwas nicht stimmt und mein Gefühl täuscht sich recht selten.
„Wollen wir noch irgendwo was Essen gehen oder so?"fragt Jak in die Runde.
„Wird nie mir leider nichts, habe noch wichtige Termine", lass dich mir schnell eine Ausrede einfallen.
Natürlich ist das gelogen, aber ich weiß, dass ich jetzt nach Oxford muss.

Nach einer knappen Stunde Fahrzeit, fahre ich auf die Auffahrt des Häuserblocks, in welchem der Australier wohnt.
Angespannt drücke Ich auf die Klingel, bekomme jedoch keine Antwort, was mich seufzen lässt.
Okay, da ist wirklich etwas nicht in Ordnung.
Reingelassen werde ich schließlich von einer netten Nachbarin von Oscar, bloß stehe ich jetzt vor einer geschlossenen Wohnungstür.
„Oscar, mach auf. Ich bin's Dennis."
Keine Reaktion.
„Ich weiß, dass du dadrin bist".
Wieder keine Reaktion.
„Wenn du nicht sofort aufmachst, trete ich die Tür ein".
Okay, das ist jetzt vielleicht ein bisschen hart, jedoch muss ich ihn irgendwie zur Tür locken und siehe da, die Tür öffnet sich, allerdings nur so lange, dass ich hindurchschlüpfen kann.
Danach wird sie sofort wieder zugezogen.
„Oscar", schaue ich dem Australier verwirrt nach, welcher mit einem undefinierbaren Blick neben mir steht und mich mustert.
„Dennis?", haucht er, was jedoch eher einer Frage ähnelt.
„Sag wie gehts dir.", erkundigt ich mich sofort,
„Wie soll's mir gehen? Es ist alles mega verwirrend. Ich weiß nichtmal genau was Sache ist und außerdem habe ich Angst, dass ich vielleicht meine einzige Chance auf ein F1-Cockpit verloren habe", murmelt der Australier und schaut betreten auf den Boden.
„Komm mal her", meine ich und ziehe den Aussie sanft in meine Arme. Nach kurzer Zeit fängt Oscar in meinen Armen an zu Beben und mein T-Shirt wird langsam von Tränen durchnässt.
„Hey, hey hey", streichle ich ihm beruhigend über den Rücken,"Ich bin bei dir, alles ist gut."
Darauf folgt nur ein leichtes Kopfschütteln an meiner Brust, was mich aufseufzen lässt:"Lass uns uns mal aufs Sofa setzten. Das ist bequemer, als ihm kahlen Flur zu stehen". Schlage ich eher mir selbst als Oscar vor und ziehe diesen in Richtung Wohnzimmer, wo ich mich aufs Sofa setze und Oscar auf meinem Schoß platziere. Dieser klammert sich koalalike an mich.
Da er immer noch zittert, ziehe ich ihn enger an mich, was mein Herz selbst zum Rasen bringt.
Nach einer guten Viertelstunde, welche wir einfach nur dagesessen haben, hebt er seinen Blick und ich schaue in vollkommen verklebte Augen.
„Danke Dennis",haucht er und zieht sich dichter an mich heran.
„Kein Problem. Ich bin ja hier", lächle ich,"Was ist denn jetzt genau passiert?"
„Also Alpine hat, wie ich schon gesagt habe, ohne meine Zustimmung das gepostet. Eigentlich habe ich aber noch Gespräche mit McLaren am Laufen, also ist ja noch gar nichts klar und wenn ich ehrlich mit Dir bin, würde ich McLaren vorziehen, sollte ich die Chance wahrnehmen können. Dadurch, dass ich jetzt aber das Statement abgegeben habe, habe ich wohl keine Chance mehr bei Alpine und wenn McLaren sich für Daniel entschieden sollte, bin ich nächstes Jahr wieder ohne Sitz und das will ich nicht. Ich könnte das nicht mit dem Gedanken, dass ich's selbst dann verkackt habe", erklärt der Aussie mir, woraufhin ich ihm ins Gesicht schaue:"Ich denke Nicht, dass du nächste Saison ohne Sitz da stehst. Alpine hat es verkackt, sie hätten auch einfach warten können. Und ich sehe keinen Grund, wieso McLaren dich nicht verpflichten sollte, denn du hast ein unglaubliches Talent, bist extrem schnell und lernst auch sehr schnell. Du bist wahrscheinlich einer der talentiertesten Nachwuchsfahrer im Moment, also mach dir da bitte keine Sorgen, nicht du Oscar",rede ich gut auf ihn ein, worauf ich ein leicht unsicheres Lächeln zurückbekomme.
„Vielleicht hast du ja Recht", meint er.
„Ich habe immer Recht", schmunzle ich und streiche ihm noch einmal beruhigend über den Rücken.
„Da wäre ich mir nicht so sicher", schleicht sich das erste Mal, seitdem ich hier bin, ein Lächeln auf seine Lippen, was meins noch breiter werden lässt.
„Willst du vielleicht was trinken?",frage ich ihn, da er sich doch bestimmt nach dem ganzen Weinen sehr ausgelaugt fühlen muss.
„Ja gern, aber was bin ich eigentlich für ein Gastgeber? Biete dir gar nichts an",murmelt Oscar ins senkt erneut seinen Blick, jedoch bin ich schneller und lege zwei Finger unter sein Kinn, um es sanft wieder nach oben zu drücken;"Du hast gerade andere Dinge im Kopf, also alles gut", bestätige ich ihm und stehe auf, um zwei Gläser und eine Flasche Wasser zu suchen.
Als ich beides auf den Wohnzimmertisch stellen will, sitzt Oscar schon wieder etwas munterer auf dem Sofa und lächelt mich dankend an, während er sich etwas Wasser einschenkt.
„Und, was sind deine Pläne für die Pause?", fängt Oscar wieder ein Gespräch an.
„Nicht wirklich viel, Training, Training und noch mehr Training, vielleicht auch mal für eine Woche nach Hause.",lache ich,"Und wie sieht es bei dir aus?"
„Nicht wirklich anders. Dazu kommen jetzt noch mögliche Folgen dieses Streits, also entspannt heißt definitiv etwas anderes."
„Das tut mir leid", blicke ich zu meiner linken, wo Oscar mit einigem Abstand zu mir sitzt.
„Ach, ist schon okay",winkt er ab, muss jedoch schlucken.
„Kann ich dir irgendwas Gutes tun?". lege ich meinen Kopf schief.
„Gibst du mir Klarheit?"
„Das kann ich leider nicht", muss ich schmunzeln,"Aber wie wärs damit:Du begleitest mich einfach nach Norwegen. Dort ist es schön, und man kann gut abschalten, zumindest geht es mir immer so."
„Das würdest du machen?",bekommt Oscar ganz große Augen.
„Natürlich, für dich doch immer", meine ich ehrlich und lächle zu Oscar, welcher dieses warm erwidert.
„Das ist süß von dir", bedankt Oscar sich und zieht mich vollkommen unerwartet in seine Arme. Sofort werde ich von einem wundervollen Geruch umhüllt, was mich an seiner Schulter lächeln lässt.
Daran könnte ich mich definitiv gewöhnen.
Ich habe wirklich das Gefühl, dass meine Gefühle verrückt spielen, genauso, wie in dem Moment, als ich das erste Mal bei Prema durch die Tür gegangen bin und ein netter, braunhaariger, junger Mann mir den Weg zum Besprechungsraum gezeigt hat.
Wie wichtig dieser Moment noch werden sollte, wusste ich damals nicht, jedoch wird es mir jetzt wieder bewusst.
„An was denkst du?", fragt Oscar, in wessen Arm ich mich noch immer befinde.
„An den Moment, in dem wir uns das erste mal begegnet sind."
„Du meinst bei Prema, als du das erste Mal gekommen bist und nicht wusstest, wo du hin solltest?", meint Oscar, was ich nickend bestätige.
„Das ist echt nett von dir gewesen", löse ich mich ein Stück von ihm.
„Dafür musst du dich nicht bedanken, dass ist selbstverständlich", hält der Aussie mich fest, sodass wir uns immer noch nah sind und uns tief in die Augen schauen können.
Dieses warme Braun...es ist einfach unglaublich.
So unglaublich schön.
Stundenlang könnte ich mich in diesen verlieren, genauso, wie ich es jetzt gerade tue.
„Oscar", hauche ich und lege reflexartig eine Hand in seinen Nacken.
„Dennis", lächelt er mir ermutigend zu, was mir noch einmal Bestätigung gibt.
Langsam ziehe ich ihn an mich ran, wie in Zeitlupe scheint er mir näher zu kommen.
Kurz bevor unsere Lippen sich treffen, fallen mir meine Augen zu und im nächsten Augenblick lasse ich mich komplett fallen.
Die Lippen des Australiers sind ein Traum. Weich, zart und voll. Genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe.
Langsam fängt Oscar an, seine Lippen zu bewegen, was mich dazu veranlasst das Selbe zutun, was den Kuss noch intensiver macht.
Zufrieden seufzt Oscar in den Kuss, was mich Zum Lächeln bringt. Es ist wirklich ein so schöner Moment.
Aber auch die schönsten Momente müssen leider einmal enden.
Aufgrund mangelndes Sauerstoffs unterbrechen wir den Kuss.
"Das war schön", grinst Osacr.
„Ja, ich habe schon so lange hierauf gewartet ", gebe ich zu und schenke ihm ein warmes Lächeln.
„Seit wann?", erkundigt sich der Aussie.
„Lange, bestimmt seidem ich dich das erste Mal bei Prema gesehen habe. ", gebe ich zu, wobei meine Wangen von einem schwachen Rotschimmer überzogen werden.
„Mir geht es genauso Dennis",meint Oscar jedoch dann, woraufhin ich grinsen muss:„Wir haben uns ernsthaft beide nicht getraut oder? "
„Scheint so", legt Oscar seinen Kopf schief.

„Eine wichtige Frage habe ich jedoch noch an dich ", sagt Oscar noch ergänzend:„Wie wäre es, wenn du mich deinen Eltern als deinen Freund vorstellst?"
Ich kann gar nicht verarbeiten, was Oscar mich da gerade gefragt hat, glaube, dass ich mich verhört habe.
„Dennis? " Nun hört Oscar sich sichtlich verunsichert an.
„Natürlich würde ich das Wollen", bestätige ich daraufhin lächelnd, woraufhin Oscar erleichtert aufatmet und mich wieder zu sich zieht.
„Das freut mich ", grinst er und verbindet erneut unsere Lippen.

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Hey, vorweg wünsche ich allen hier einen schönen zweiten Advent.🎄
Spontaner Post hier, aber ich hatte einfach mal wieder Lust einen OS zu posten, neben dem Adventskalender 😂
Ich hoffe dieser gefällt euch!
Man ließt sich!

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