• MA und FD •

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Felipe POV:

Draußen stürmt es.
Und wenn ich sage es stürmt, dann stürmt es auch.

Es ist kein normales Gewitter, nein, es kommt bald einem Unwetter gleich.

Sturm, Blitz und Donner, Hagel...Alles ist draußen zu sehen und niemand, aber auch wirklich niemand sollte bei diesem Wetter draußen sein und doch soll es solche Leute geben.

Und einer davon steht gerade vor meiner Tür in London.

Seufzend lasse ich mein Glas, welches ich zuvor fest umklammert hatte, auf den Tisch senken und mache mich auf zur Tür, an welcher es gerade geklingelt hat.

Es wird Marcus sein, der davor steht, das weiß ich genau.

Wieso fragt ihr euch?

Weil es immer so ist.
Seit letzter Saison schon kam Marcus immer mal wieder Bei mir vorbei, oder ich bei ihm, wie man es nimmt, und wir sind jedes Mal im Bett gelandet.

Das erste Mal war betrunken auf meiner WM-Feier und ab dann ging es richtig los.

Jedes Mal, wenn einer mal eine schnelle Runde brauchte, haben wir dem anderen Bescheid gesagt und jedes Mal konnten wir uns geben, was wir brauchten.

Keine Gefühle, keine Liebe, sondern nur Sex.
So sollte es auch bleiben.

Sagten wir.
Und so kam es auch.

Bis zu dem Zeitpunkt, an welchem Marcus dauerhaft in Amerika war, was ja auch Sinn macht.
Jedoch ist mir dann aufgefallen, wie sehr der Jüngere mir fehlt und das ich mich, wohl oder übel, heimlich, still und leise verliebt habe.

Und das ist gar nicht gut, denn Marcus und ich sind nur Freunde.

Reden wie Freunde, schreiben wie Freunde...als würden die Male im Bett gar nicht existieren.
Und genau, wenn er wieder da ist, gehen wir zusammen ins Bett.

Wie oft ich schon etwas dagegen sagen wollte, weiß ich nicht.
Das, was ich weiß ist aber,dass es mir jedes verdammte Mal misslingt und ich daran kaputt gehe.

Letztes Mal habe ich mir dann geschworen, Marcus endlich zu sagen, was denn nun Sache ist und entweder wir machen als Paar so weiter wie jetzt oder brechen es einfach ab, wobei ersteres nur Wunschdenken sein kann, denn wieso sollte Marcus mich wollen?

Er hat hier doch Clem, welchen er haben kann und dort drüben liegen ihm als Top-Rookie doch bestimmt eh alle zu Füßen.
Was bin ich als Aston-Martin-Reserve Fahrer denn dagegen?

Ein nichts, genau.

Dementsprechend schwer ist mein Herz, als ich einem fröhlichen, aber auch klitschnassen Marcus die Tür öffne.

So wie ihm die Tropfen aus den klitschnassen Haaren fallen, die Augen weit offen...
Am liebsten würde ich so wieder über ihn herfallen...

Felipe, beherrsche dich!

„Hey Marcus. Du musst unbedingt raus aus den Sachen",streife ich ihm sofort die Jacke von den Schultern,"Was machst du überhaupt hier?"

„Musste einen Termin wahrnehmen und dann hat es so stark geregnet und deine Wohnung war einfach näher, ich kann aber auch wieder gehen, wenn du das willst",ist Marcus komplett anders als sonst, wenn er hier steht.

Bibbernd schaut er mich an.

„Nein, nein, komm ruhig rein",meine ich sofort."Dort draußen sollte keiner mehr sein"

„Wie wärs mit duschen?"

Ab, da haben wir den Marcus, den wir sonst immer haben...was hatte ich auch anderes erwartet.

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