18 - Auf gute zusammen Arbeit

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Eine große Wiese erstreckt sich vor mir. Die Sonne wärmt meinen Körper. Die Blumen in verschiedenen Farben, blühen in voller Pracht und werden von der Sonne angelächelt. Der Fluss, einige Meter vor mir, schimmert durch die Strahlen der Sonne. Ein warmer Sommertag. Alles scheint so friedlich. „Y/N.", lächelnd winkt mir meine Tante, die Am Fluss Rand steht, zu. Sie trägt ein Sommerkleid.

Ich sehe an mir herab, auch ich trug eins. Auf meinen Kopf befindet sich ein kleiner Hut, der mich vor der sonne schützen soll. Der Geruch von Sonnencreme dringt in meine Nase. „Ich komme!", rufe ich lachend und stelle mich vor das Wasser. Ich sehe hinab und betrachte mein ich. „Guck mal.", ich drehe mein Kopf zu meiner Tante, die mich kurzer Hand mit Wasser nass spritzt. „Ey!", jammere ich und lache.

Plötzlich weht ein starker, kühler Wind. Ich halte mein Hut fest und blicke in die Richtung, aus der, der Wind kam. Mein Kleid und meine Haare wehten nach hinten, mit dem Wind. Ich schloss für einen kurzen Moment meine Augen, als ich sie wieder öffne war es dunkler. Die Sonne war weg, die Blumen verwelkt. Ich drehe mich um und erschrak, ich war allein. Niemand war da.

Panisch sehe ich mich um. Wo war sie? Sie war eben doch noch neben mir? Verzweifelt rief ich nach hier, aber es war, als würde meine Stimme erstickt werden. Ich gehe in die Hocke. Angst durchflutet mir. Ich halte mir die Hände an den Ohren, mein ganzer Körper zitterte. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich war allein, ganz allein.

„Ich bin da.", ich schrecke auf. Eine Hand die sich vor meinem Gesicht befindet. Ich blicke auf, in das Gesicht einen Jungen. Ein Lächeln ziert seine Lippen. Es war nicht ein Junge, ich kannte ihn. Mein Herz schlägt für ihn. Seine Ausstrahlung ist so hell wie die Sonne, aber seine Augen so dunkel wie die Nacht. Langsam bewege ich meine Hand in Richtung seiner. Als er meine Hand hat, stellt er mich auf.

Er dreht sich um, hält mich immer noch an der Hand. Mein Blick fällt von ihn zu der Richtung, in der er mit mir geht. Meine Augen weiten sich, als ich anderen Personen erblicke. Alle Lachen und winken uns zu. Sie warten. Sie alle warten. Der Junge dreht den Kopf zu mir und lächelt mich an. „Beeil dich!"

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Ich blinzle, dass Licht war zu grell, weswegen ich, zum Schutz, meine rechte Hand vor meinen Augen halte. „Waren Lichter schon immer so hell?", frage ich mich selbst. Ich sehe mich um und erkenne, dass ich nicht alleine im Raum bin. Ich wollte mich aufsetzen, doch etwas hinderte mich. Ich sehe auf mein Schoß. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich Mikey's Gesicht erkenne. Seelen ruhig schläft er vor sich hin. Hina und Emma, die beide auf einer kleinen Bank sitzen, schlafen auch, sowie die anderen Jungs am Boden.

Wie lange bin ich schon weg? Und was ist passiert? Ich schaue aus dem Fenster, versuche mich an vereinzelte Puzzleteile zu erinnern. Aber einiges scheint verschwommen. Ich kam Nachhause, Männer in schwarz. Mein Vater. Ich reiße meine Augen. Meine Tante! Ich muss es wissen, lebt sie noch? „Mikey!", ich schüttle an den Körper von Mikey. Tränen die sich in meinen Augen bilden. „Mikey wach auf!"

Schläfrig hebt er seinen Kopf und reibt sich, immer noch verschlafen, die Augen. Verwirrt blickt er sich um, ehe er zu mir blickt. Seine Augen weiten sich und ehe ich mich versehe, umarmt er mich. Meine Augen weiten sich, er zittert. „Du bist wach.", stellt er flüsternd fest und umarmt mich fester. Die anderen werden auch wach und gucken geschockt. „Was ist mit meiner Tante?"

Die Stille. Sie antworteten mit der Stille. Sie würdigten mich keines Blickes. Nur Kenny, der seinen Kopf schüttelte. „Aber...", ich umarmte Mikey und weinte. Emma und Hina gesellten sich dazu, weil sie auch anfingen zu weinen. Auch die anderen umarmten uns, während ich mich ausweinte. Ich habe ein Familienmitglied verloren. Ein Teil meines Herzens. Ein Teil meines Ichs.

„Was soll ich denn jetzt nur tun? Ich habe keine Familie mehr.", schluchzte ich und vergrabe mein Kopf in Mikey's Halsbeuge. „Was redest du da? Natürlich hast du noch Familie, uns!", sagt Mikey und die anderen stimmen zu. Meine Augen weiten sich. Stimmt. Sie sind nicht nur Freunde, sie sind Familie. Mein Blick fällt zu Takemichi, der vor dem Bett steht und mir zunickt. Ich hatte recht. Er hat es mir gesagt, wenn auch indirekt.

Aber wenn er es wusste, hätte er das denn nicht verhindern können? Was weiß er? Ich muss mit ihn reden. „Ich hole einen Arzt.", sagt Takashi und geht aus dem Zimmer. „Wir haben mit Opa gesprochen, du darfst bei uns wohnen.", teilt mir Emma lächelnd mit. Meine Augen weiten sich und ich schaue zu Emma und Mikey. „Aber.." „nichts aber, schon vergessen? Wir helfen.", Emma packt meine Hände und sieht mich lächelnd an.

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„Ihnen geht es soweit gut. Sie dürfen das Krankenhaus in einigen Tagen verlassen, sollten jedoch Beschwerden aufkommen. Zum Beispiel schmerzen in der Schulter, Übelkeit e cetera melden Sue dies sofort.", teilt mir die Ärztin, die vor meinem Bett steht, mit. Ich nicke. Die Ärztin lächelt und geht aus dem Raum.

„Wo sind denn die anderen?", frage ich Takemichi, der den Raum alleine betretet. „Sie sind kurz weg.", er fasst sich am Hinterkopf und setzt sich auf den freien Stuhl. „Hast du es gewusst?", ich gucke zu meiner Decke, Presse meine Lippen aufeinander. Kurz ist er still, ehe er mit „Ja.", antwortet. Ich hebe meinen Kopf. „Aber warum hast du sie nicht gerettet? Takemichi, warum?"

„Ich hatte vor sie zu retten, aber ich kam zu spät. Du warst auch zu früh da. Alles ist ganz anders!", seine Hände ballen sich zu Fäusten. Ich bin verwirrt. „In der ersten, richtigen Zukunft lebte sie, war aber im Koma für eine lange Zeit. In der zweiten lebte sie nicht mehr und du warst verschwunden, wodurch Mikey jemand anderes wurde. Durch dein verschwinden und durch die Tode der anderen, veränderte er sich. Ich bin noch nicht zurück, also weiß ich nicht, wie es jetzt aussieht.", erklärt er.

Mit großen Augen schaue ich ihn an. „Ich hab es versucht, ich habe versucht sie zu retten. Aber alles kam ganz anders.", Takemichi und ich waren eine gute Halbe Stunde alleine, in dieser halben Stunde erklärte er mir alles. Über seine Fähigkeiten, über die bisherige Lage, was alles passiert ist und noch mehr.

„Also weiß Naoto auch davon?" „Ja, er ist es, der mich zurück schicken kann, durch ein Händedruck.", wiederholt er. Ich nicke. Das alles klingt so surreal. „Ich weiß, dass sich das alles komisch anhört. Aber glaub mir.", er sieht mich an. In seinen blauen Augen schimmert etwas. „Ich glaube dir. Lass mich dir helfen, bitte!", seine Augen weiten sich. „Ich-" „Takemichi, lass mich dir helfen. Ich will sie auch retten, vor allem möchte ich Kisaki und mein Vater vernichten."

„Okay. Aber bitte pass auf, sag es keinem. Außer dir und Naoto, weiß es noch keiner.", ich nicke auf seiner Bitte hin. „Auf gute zusammen Arbeit.", ich halte meine Hand hin - mit der unverletzten Schulter -, Takemichi steht auf und schlägt ein. „Auf gute Zusammenarbeit."

𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt