39 - geflohen

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Y/N||Zukunft

„Heute findet eine Versammlung statt, ihr bleibt hier.", Kisaki zeigt mit den Finger auf uns. Ich lege meine Hand auf die meines Sohnes. Ich nicke schwach.

Heute würden wir es uns wagen, alles ist geplant. Die Flucht aus diesem grausamen Gebäude findet heute statt. Es muss klappen, ich will, das Shin wenigstens seine restliche Kindheit schön verbringen kann.

Er soll nicht in die Machenschaften meines Vaters und Kisakis gelangen. Ich will das nicht, er hat was anderes verdient - besseres. „Mama, ich habe Hunger."

Ich lächle Shin an. „Ich mach was.", ich küsse deine Schläfe und stehe von der Couch auf. Mein Weg führt mich zur Küche wo ich mir direkt eine Schürze umbinde. Kisaki setzt sich auf einen der Sessel und sieht mich an.

Sein Blick brennt sich in meinen Rücken. Ein Schauer fährt mir über mein Rücken und die Angst, das er Shin etwas antut, weil beide in unmittelbarer Nähe sitzen, steigt.

„Hey, Shin, gehst du mal auf dein Zimmer.", es ist mehr eine Aufforderung als eine Frage. Ich sehe zu Shin, dieser augenblicklich versteift. Auch ich spanne mich an. „Ich möchte bei Mama-"

„Geh.", knurrt Kisaki, weshalb Shin zusammen zuckt und zu mir läuft. Er nimmt meine Hand, während er in seiner anderen Hand das ausgeschaltete Gameboy hält. Kisaki fährt sich seufzend durch sein Haar und nimmt ein Schluck aus seinem Glas, in dem sich Whiskey befindet.

„Scheiß Gör.", flucht er und lehnt sich zurück. Shin Streckt seine Zunge heraus, weswegen ich mir ein Lächeln unterdrücken muss. „Ich will helfen.", er klettert den Stuhl, neben mir, hoch.

Er ist wirklich goldig. Er will nicht gehen, weil er weiß das Kisaki etwas vor hat und anscheinend hat er Angst, das mir was passiert. Aber Kisaki scheut sich nicht davor mir etwas zu tun, selbst wenn es vor Shin ist.

Er ähnelt Mikey von Tag zu Tag immer mehr. Äußerlich, als auch Charakterlich. Nur meine Augen hat er. Ich streiche über seine blonden Haare, ehe ich mich auf das Essen konzentriere.

Kisaki sitzt währenddessen unruhig auf den Sessel. Wie gern ich jetzt bei Mikey wäre, oder bei den anderen. Egal wo, nur nicht hier mit Kisaki. Ich vermisse die alten Zeiten.

„Was gibts?", ich erschrecke mich, als die Stimme Kisaki's direkt neben mir ist. Seine Hand gleitet zu meiner Hüfte und zieht mich dichter zu sich. Ich schließe meine Augen und versuche mich nicht zu wehren.

„Udon.", murmle ich. „Mama!", ruft plötzlich Shin laut neben mir. Ich schaue zu ihm und schnappe erschrocken nach Luft. „Shin!", ich befreie mich aus dem Griff von Kisaki, der es mit einem genervten Seufzer durchgehen lässt.

Ich schnappe mir das Geschirrhandtuch und halte es an Shin's Hand, diese durch eine Schnittwunde blutet. „Wie hast du das denn geschafft?", ich hebe ihn hoch und gehe zusammen mit ihm ins Bad, weg von Kisaki.

Ich schließe hinter uns die Tür. „Ich will zu Papa.", sagt er, als ich den Verbandskasten hervor hole. Mein inneres zieht sich zusammen. „Shin.", ich sehe in seine tränenden Augen.

Ich hole Desinfektionsmittel und verband heraus. „Das geht nicht, Papa ist..", ja, wo ist er? Ich seufze und nehme das Tuch weg, welches ich sogleich in die Waschmaschine schmeiße.

Ich sehe mir die Wunde an. „War das Absicht?", der Schnitt geht über die ganze Handfläche. Shin schweigt und sieht mir nicht in die Augen. „Shin, verletz dich nicht selbst.", ich verarzte seine Hand.

„Aber Kisaki..", murmelt er. „Shin, das ist nicht schlimm. Ich will nur, dass es dir gut geht.", ich drücke ihm ein Kuss auf die Stirn. „Wenn es zu weh tut, sag Bescheid.", ich drücke sanft seine Hand, ehe ich alles wegräume.

„Ich bin bald wieder da.", damit verlässt Kisaki das Apartment. Noch einige Minuten bleibe ich still sitzen, bis ich aufstehen und in mein Zimmer gehe. Schnell hole ich mein Rucksack, in dem sich das wichtigste befindet, hervor und gehe zu Shin ins Zimmer.

„Shin, zieh dich an.", fordere ich ihn auf und ohne zu zögern tut er das, währenddessen packe ich einige Sachen von ihm ein. „Wo gehen wir hin?", fragt er und zieht sich seine Schuhe an.

„Weg.", antworte ich. Weit weg. Ich nehme meinen Jungen an die Hand und gehe mit ihm aus dem Apartment. Im Flur ist niemand, weshalb wir durchgehen können.

Aber beim ein- und Ausgang wird es schwer, da sich dort Wachen befinden und Kisaki hat ihnen gewiss befohlen, das weder ich, noch Shin das Gebäude verlassen dürfen.

Trotzdem habe ich immer noch ein Ass im Ärmel, das habe ich immer und jeden, der mit mir was zu tun hatte, hat es genervt. „Es tut mir leid, mein Schatz.", ich drücke deine Hand kurz.

Er sieht zu mir auf und lächelt. Wir lehnen uns an die wand und warten bis die Patrouille - die Kisaki zur Sicherheit aufgestellt hat - vorbei ist, ehe wir zum gegenüberliegenden Gang laufen.

Im Treppenhaus angelangt laufen wir die Stufen hinab, bis wir unten im Keller angekommen sind. „Mama-", ich halte ihn meine Hand vor seinem Mund und ziehe uns in eine Nische.

Zwei Wachmänner gehe an uns vorbei, während sie sich unterhalten. Ich strecke mein Kopf vorsichtig hervor und gucke ob sie weg sind. „Du musst leise sein.", ich hocke mich zu ihm herunter und streiche über sein Haar.

„Okay.", er nickt und ergreift meine Hand. Erneut sehe ich mich um, ehe wir zum Ausgang laufen, der einzige Ausgang, der nicht überwacht wird. Vorhin hatte ich es auch überprüft gehabt.

Ein frischer Wind weht uns entgegen und wie erwartet parkt ein Auto davor. „Na los.", wir laufen zum Auto, wo ich die Türen aufmache und Shin reinsetze. „Da seid ihr ja."

Ich setze mich auf den Beifahrersitz. „Mama, wer ist der Mann?", fragt Shin, wobei seine Stimme ein Hauch von Angst zeigt. „Er ist jemand nettes, Shin. Das war mal Papas Freund, Kazutora.", erkläre ich ihm.

„Hey, kleiner.", Kazutora lächelt und sieht ihm im Rückspiegel an, während er Gas gibt. „Hi.", begrüßt Shin ihn knapp. „Er sieht ihm ziemlich ähnlich.", Kazutora seufzt, ich nicke traurig. Das tut er.

𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt