37 - Peyoung Yakisoba?

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Y/N||Vergangenheit

Noch ein schlag. Noch einer. Immer und immer wieder schlägt er auf den Kerl ein. Kazutora rührt sich kein bisschen, er lässt es auf sich zu kommen. Das Blut, das von ihm stammt, spritzt in Mikey's Gesicht.

Seine Hände sind auch Blut verschmiert. „Mikey.", hauche ich und will ein Schritt nach vorne machen, aber Takashi hält mich auf Abstand. „Nicht Y/N, es ist zu gefährlich."

„Ja, aber wir können doch nicht nur zusehen!", sage ich verzweifelt. Ich sehe zu Takashi, dieser selbst verzweifelt über diese Lage aussieht. Nicht einmal die anderen, die schon versuchten Mikey zu stoppen, haben es geschafft.

Tränen sammeln sich in meine Augen, Tränen der Verzweiflung. Ich sehe zu Takemichi, der versucht Mikey aufzuhalten, aber kläglich scheitert. „Mikey!", schreie ich mit brüchiger Stimme und nur kurz, für einen kurzen Moment hält er inne.

Unsere Blicke treffen sich und ich bin mir sicher das mein Blut in dem Moment gefror. Sein Blick kälter als der Winter, wütender als ein tobender Sturm. „Mikey!", erklingt die Stimme von Keisuke, der sich geradewegs aufrichtet.

Obwohl Chifuyu versucht ihn aufzuhalten, lässt er sich nicht weiter von ihn beirren und läuft die Trümmerteile hinab. Bis er unten ankommt und da wird mir klar, das er es tun wird.

Er greift in seine Jacken Tasche, weshalb sich meine Augen weiten. „Nicht!", schreie ich und löse mich aus Takashi's griff. „Es braucht schon mehr um mich zur Strecke zu bringen!", sagt Keisuke und zückt sein Messer.

Wie in Zeitlupe holt er Schwung. Noch ein Meter, ich muss schneller werden. Werd schneller! Er sticht zu. Ein stiller Schrei verlässt meine Kehle, als ich bei ihm ankomme und ihm vor dem Fall aufhalte.

Mein ganzer Körper zittert, während Tränen meine Wangen hinab strömen. „Keisuke.", hauche ich. Chifuyu kommt zu uns, legt ihn vorsichtig ab, wobei er selbst kurz davor ist die Fassung zu verlieren.

„Ist er Tod?", frage ich und sehe zu Chifuyu. In seinen Augen glitzert etwas auf, Tränen die sich auch in seinen Augen bilden. „Ich lebe noch.", krächzt der am Boden liegende.

Er schnipst gegen meine Stirn, doch lässt er sein Arm sofort wieder sinken. Er sieht mich an und grinst. „Du Schwerverbrecherin..", er hustet, Blut rinnt sein Mundwinkel hinab und tropft zu Boden.

Ein Blutlache die sich allmählich ausbreitet. Ich ziehe hastig meine Jacke aus und lege diese um seine Wunde, bedacht das Messer kaum zu bewegen. „.. egal was man dir sagt... du hörst nicht drauf.", flüstert er.

Ich schüttle den Kopf, will das er schweigt, weil ihm sonst die Kraft ausgeht. Aber er hört nicht, er spricht stattdessen weiter. Mit Chifuyu. Mit Takemichi, der sich neben uns stellt.

Er warnt uns vor Kisaki. Er sagt, wie ähnlich Shinichiro und Takemichi aussehen. „Ich habe Hunger.", murmelt er. „Peyoung Yakisoba?", fragt er an Chifuyu gerichtet. Dieser nickt mit Tränen überströmten Gesicht.

„Hälfte-Hälfte.", Keisuke grinst und sieht in den Himmel. „Danke.", flüstert er und schließt seine Augen. „Nein.", ich Taste nach seinem Puls, aber es ist keiner mehr da. „Wo bleibt dieser verschissene Krankenwagen!"

„Du darfst nicht sterben!", schreie ich. Ich rüttle verzweifelt an seinem leblosen Körper. Chifuyu drückt Keisuke an sich, während mich Takashi zurückhält. Chifuyu schreit. Ich weine. Chifuyu schreit. Takemichi weint.

Mein Herz pocht. Es pocht so laut, das es alle anderen Geräusche über-klingt. Nicht einmal die Sirenen nehme ich war. Nicht einmal wie ich gepackt werde und von Keisuke weggezogen werde.

Alle Bilder rauschen an mir vorbei, wie ein Zug. Die Bilder meiner toten Tante, jetzt die Bilder vom toten Keisuke. Wie viele werden noch sterben?

Ich sehe hinter mich. Stechende Blicke die sich in meinem Rücken bohren. Ich bin nicht paranoid, aber für einen kurzen Augenblick sehe ich meine Tante, Keisuke, meine Mutter, meinen Onkel.

Sie alle stehen da und sehen mich an. Doch dann verblassen sie alle. Sie werden weggeweht, wie die Samen von Pusteblumen im Winde.

„Y/N!", brüllt jemand und holt mich somit zurück zur Realität. Ich schrecke auf und ein heiser Schrei verlässt meine Kehle. Fliederfarbene Iren sehen mich an. „Beruhig dich, wir sind's nur.", Takashi tretet beiseite, um Platz für die anderen zu machen.

„Was hast du da gemacht?", fährt mich plötzlich Mikey an. Ich zucke zusammen. „Ich..", ich stocke, weil der eigentliche Grund würde Takemichi's Geheimnis auftischen.

Was soll ich tun? „Keisuke.. er hat mich angerufen.", brabble ich einfach drauf los. „Er verabschiedete sich, es war nicht seine Art.", ich weiche ihren Blicken aus in dem ich auf meine Hände sehe.

Sie sind etwas mit Blut befleckt. „Also bin ich einfach ohne drüber nachzudenken los gelaufen.", meine Stimme beginnt zu zittern und ich schließe meine Augen. Ein kalter Wind, der mir entgegen weht lässt mich frösteln.

Ich weiß nicht ob sie es mir glauben, aber es ist das einzig logische für sie. Das einzige was Sinn ergibt. „Mikey, mit deiner Kopfverletzung solltest du dich nicht überanstrengen.", ich gucke hoch, als Takashi diesen Satz sagte.

„Ich bin wütend.", zischt dieser. „Auch auf dich.", er guckt mich an, weshalb ich zucke und einfach still bleibe. Er hat jedes Recht wütend auf mich zu sein. Er gibt sein bestes um mich zu beschützen, damit ich selbst auch nicht umkomme.

Er legt seine Jacke um mich, das mich überrascht hat. „Ab nach Hause.", er ergreift meine Hand und zieht mich mit einem Ruck hoch. „Das sollte sich ein Arzt angucken.", meint Kenny, der sich vor Mikey stellt und auf seine Kopfverletzung zeigt.

Genervt stöhnt Mikey und winkt mit seiner Hand ab. Ich bleibe weiterhin Geistes abwesend.

𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt