Mikey||Vergangenheit
Ein Monat späterMein Herz schlägt schnell gegen meiner Brust. Es fühlt sich an, als würde ich ersticken. Der Kloß in meinem Hals schmerzt, schlimmer als Halsschmerzen bei einer Erkältung. „Ich kann nicht.", Tränen rinnen meine Wangen hinab, während ich in die weite Ferne blicke. „Du fehlst mir.", ich balle meine Hände zu Fäusten.
Der Wind saust durch mein Haar. „Wir sehen uns gleich.", ein lächeln schleicht sich auf meinen Lippen, bei den Gedanken gleich wieder bei ihr zu sein. Bei meinen Mädchen, das längst nicht mehr unter uns weilt.
In meiner Hand, ihr Armband haltend, dass das ich ihr schenkte und sie jeden Tag getragen hat. Es sieht abgenutzt aus und dennoch hat sie es getragen, als wäre das ihr wertvollstes Besitz. Ich habe vergessen, wie ihre Stimme klingt, also hörte ich mir ihre Stimme auf dem Telefon an.
Immer und immer wieder.
Seien es die Voicemails, die Audios oder ihre Mailbox. Ich habe ihre Stimme gehört und bin mit ihr eingeschlafen. Ich habe sie gespürt, obwohl sie nicht da gewesen ist.Doch an jenem Tag habe ich sie noch ein letztes Mal an mich gedrückt, bevor sie mir gewaltsam entrissen wurde. An jenem Tag verlor ich einen weiteren Teil von mir, einen noch größeren.
Arm im Arm, weinend, weil der andere nicht mehr atmete.
Ich wollte es wieder hören und sehen. Ich wollte dich wieder hören und sehen, aber du warst fort und das für immer.
Deine Hand lag kühl in meiner.
Dein Blut saugte sich in meiner Kleidung fest, alles was du mir noch gabst, war dein Blut und deine Kälte.Du solltest mich wieder ansehen, mit deinen warmen Augen, die eine gewisse Brise Frühling in sich trugen.
Du solltest wieder lachen und dich vor Seitenstichen krümmen, weil etwas witziges geschehen ist.
Du solltest mich in meinen Armen nehmen, weil du dich nach mich sehnst.
Aber du lagst hier, bei mir in meinen Armen und ich strich dir übers Gesicht, während mir tausend Tränen übers Gesicht liefen. Du atmetest nicht mehr und sahst mich nicht mehr an. Du lachtest nicht mehr oder sagtest, wie sehr du mich liebst. Du nahmst mich nicht in den Armen und sagtest, dass alles gut werden würde. Du warst Tod.
Aber meine liebe erlosch nicht, dass konnte ich nicht. Du würdest ewig in meinem Herzen ruhen. Der Schmerz würde mich ewig verfolgen.
Also werde ich es beenden.
Den Schmerz, den ich trage.
Die Tränen, die ich vergieße, seit du nicht mehr bei mir bist.
Mein Elend, dass sich mir jeden Morgen im Spiegel widerspiegelt.
Meine Alpträume, die deinen Tot immer wieder abspielen.
Den ganzen verfluchten Mist.Ich will sie wieder sehen, also werde ich es tun. Hier und jetzt. Ich werde von diesem Hochgebäude springen, der mich direkt in den Tod stürzt. Ich hoffe es ist schnell und schmerzlos. Aber vor allem hoffe ich, sie wieder zu sehen. Sie, Emma, Kenny, Keisuke, meine Eltern und Shinichiro. Alle, die es gewagt haben, aus meinem Leben zu verschwinden.
Der Wind weht durch mein Haar, während mein Blick gen Himmel gleitet. Ich blinzle und lächle ein letztes Mal, bevor ich diesen einen Schritt wage. Diesen Schritt, der mein Leben verändert. Der Schritt, der zwischen Leben oder Tod entscheidet.
Eine Träne entgleitet mir aus meinem Augenwinkel. „Mikey!", meine Augen weiten sich und augenblicklich halte ich mich noch rechtzeitig fest. „Verdammt Mikey!", brüllt Takemichi und läuft auf mich zu. Er umfasst meinen Arm, während Tränen seine Wangen hinunter laufen.
„Wie kannst du es nur wagen zu sterben!", seine Augen sehen in meine. In ihnen tobt Zorn, Verzweiflung, Trauer und Angst. Es sind die Augen eines heulenden Helden's. Aber letzt endlich hat auch er es nicht geschafft sie alle zu retten, obwohl er sich solche Mühe gegeben hat.
Er hat es genauso so sehr, wie die anderen verdient, glücklich zu sein. Ich lasse das Geländer los, in der Hoffnung zu fallen, aber Takemichi hält mich fest. „Willst du denn wirklich schon aufgeben?!"
„Lass los, Takemichi.", verzweifelt verziehe ich mein Gesicht. „Lass mich zu ihnen, ich flehe dich an.", eine Träne rollt meine Wange hinab und dann noch eine. Der Wind weht kalt auf meiner Haut.
„Ich werde nicht zu lassen, dass noch jemand stirbt!", seine Stimme zittert, während er mich anbrüllt. Er versucht mich um zu stimmen, aber ich bin mir der Sache sicher, dass ich zu ihnen möchte.
„Was gäbe es denn noch für einen Grund, auf dieser trostlos grauen und kalten Welt zu leben?", in meinem Hals macht sich ein schmerzender Kloß bemerkbar.
„Ich werde dich nicht los lassen! Es gibt viele Gründe. Aber vor allem hätten sie gewollt, dass du weiterlebst!", eine seiner Tränen tropft auf meine Wange. Mein Körper schwebt in der Luft, während mich diese eine Hand noch fest hält. Diese eine Hand hält mich davon ab, zu ihnen zu gehen, um endlich wieder bei ihnen zu sein.
„Was ist hier-", eine weitere Stimme ertönt und ein weiterer Freund kommt zu uns, ans Geländer. Er sieht, wie ich in der Luft baumle und Takemichi mich hält, damit ich nicht falle. „Heilige Scheiße, Mikey!", faucht Takashi und streckt seine Hand aus. „Reich mir deine Hand!", fordert er mich ernst auf.
Auch in seinen Augen schwimmt Verzweiflung, Trauer, Angst und Wut. „Mikey, sei nicht dumm! Tue es für Y/N! Emma und all den anderen!", seine Finger spreizen sich und er lehnt sich zu weit übers Geländer. „Ich will zu ihnen."
„Mikey, reich mit deine Hand. Wir werden dir helfen. Wir werden das alles gemeinsam überstehen, selbst wenn es uns zerreißen wird. Wir werden wieder aufstehen, weil wir eine Familie sind, die zusammenhalten. Wir leben für die anderen weiter.", Takashi hält mir noch immer seine Hand hin, während die Worte nur so aus ihm heraus sprudeln. „Jetzt reiche mir deine Hand."
„Wir werden einander helfen, um am Ende eine glückliche Zukunft zu erreichen.", Takemichi lächelt mir zuversichtlich zu. Mein Herz rast fest gegen meine Brust und das Adrenalin schießt durch mein Blut, wie ein Blitz. Dann hebe ich meine Hand. „Was tust du da?!"
Und plötzlich ist alles schwarz.
Jetzt werde ich zu ihnen kommen.
Es tut mir leid, dass sie das mit ansehen müssen.
Und vielleicht bin ich egoistisch, weil ich nicht an den anderen denke.
Aber ich bin froh, endlich den anderen wieder zu begegnen.CUT
Ich hoffe, dass es euch bis hierhin gefällt und es spannend genug ist.
Ich möchte mich bei euch bedanken, für den ganzen Support et cetera. Eure Kommis zu lesen erwärmt mein Herz und entlockt mir den ein oder anderen Lacher 🤭
Es gibt mir die Motivation die Fanfiction zu schreiben, damit sich die Story dem Ende neigt.
DANKE! <3
To be continued ...
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𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒ
Random„Takemichi, bitte rette ihn. Rette sie alle.", ihre Augen wurden glasig, Tränen die stumm ihre Wangen hinab liefen. „Auch wenn es heißt, dass ich sie nicht kennenlerne.", Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich würde ihr helfen, allen helfen. Abe...