21 - ich liebe dich

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„Das wird schon wieder.", murmle ich und kraule weiterhin sein Kopf. Plötzlich packt er meine Handgelenke, unterbricht somit die kopf Masseur. Grimmig hebt er sein Kopf an und schaut mir in die Augen. „Ich will nie wieder was mit ihm zu tun haben.", sagt er trotzig. Ich lache. „Das sagen alle.", meinte ich, aber ich weiß es auch - durch Takemichi. „Ich möchte Baden gehen, würdest du also von mir runter gehen?", frage ich den blondhaarigem, der sich noch kein Stück bewegt hat. Der grimmige Blick fällt, stattdessen liegt ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.

Meine Augen bilden sich zu Schlitzen. „Was auch immer du denkst, lass es.", empfehle ich ihm. Leicht steht er auf, bleibt aber noch über mir. „Ich will mit Baden.", er grinst, aber ich schüttle mit roten Wangen den Kopf. „Wirf den Gedanken weg..", damit wende ich mein Gesicht von ihm ab. Ich versuche mich aufzusetzen, aber Mikey macht es mir schwer. Genervt stöhne ich und lasse mich zurück fallen. „War nur ein Scherz.", er drückt mir ein Kuss auf die Wange und lässt grinsend von mir ab. „Trotzdem kuscheln wir nachher.", fügt er hinzu, nachdem ich aufgestanden bin.

Ich nicke, besser als Baden, schätze ich. Wir sind bisher nur beim kuscheln und küssen geblieben. Wir gehen es langsam an, was ich gut finde. Aber so richtig ich liebe dich hat keiner von uns beiden gesagt. Wir haben jegliche nur gesagt, dass wir uns sehr mögen. Es ist zwar nah dran an ein ich liebe dich aber immer noch nicht so nah.

Ich seufze und steige in das warme Wasser. Ich hätte auch duschen können, aber Baden ist dann doch besser. Entspannt lehne ich mich zurück und denke an einiges nach. Aber vor allem über Takemichi und diese Sache mit dem Zeitreisen. Es zerbricht mir den Kopf. Schuld daran sei so ein Kisaki Tetta und mein Vater - der in der eigentlichen Zukunft nicht lebte, es aber jetzt tut. Ich bin auf den laufenden, weiß über so einiges Bescheid, aber nicht was passieren wird. Dieses Geheimnis zu hüten ist schwerer als gedacht. Aber noch schwerer ist es, über den Tod meiner Tante hinweg zu kommen. Ich vermisse sie.

In neuer Kleidung und nassen Haaren setze ich mich auf das Bett. Emma und Opa Sano sind längst wieder zurück vom Einkauf. Die Sonne ist mittlerweile dabei unter zugehen, damit die Nacht den Platz einnehmen kann. Meine Gedanken sind bei den Bildern, die ich immer noch zu verarbeiten versuche. „Kommst du essen?", ich öffne meine Augen und sehe zu Emma, die an der Tür steht und hinein guckt. „Ja.", ich lächle und stehe vom Bett auf. Sie kommt in das Zimmer herein und bleibt vor mir stehen. „Rede mit mir.", sagt sie.

Ich merke wie meine Augen anfangen weh zu tun, weil ich krampfhaft versuche nicht los zu weinen. „Ich bin froh euch zu haben.", ich schniefe und sehe ihr in die Augen. Sie lächelt. „Und wir sind froh, dich zu haben.", sie umarmt mich, tröstet mich. „Wenn was ist, kannst du jederzeit mit mir reden.", sie hebt ihren Daumen hoch und grinst. Ich lache und nicke. Schließlich gehen wir beide zusammen ins Esszimmer, wo wir gemeinsam zu Abend essen. Nachdem wir aufgegessen haben, haben wir abgeräumt.

Gähnend strecke ich mich, als ich im Zimmer ankam. Kalte Hände legen sich auf meine freigelegte Haut. Ich senke meine Arme und sehe über die Schulter hinweg zu Mikey. Seine Berührung auf meiner Haut kribbelt. „Mikey?", meine Wangen röten sich. „So weich und zart.", murmelt er und legt sein Kopf auf meiner Schulter ab. „Was wird das?", frage ich und will mich lösen, aber er zieht mich zurück. „Willst du nicht kuscheln?", ich lehne mich etwas an Mikey, als Antwort bewegt er uns Richtung Bett.

„Können wir Takemichi morgen besuchen?", ich hebe die Decke an und lege mich hin. Er steigt auch unter die Decke und zieht mich dicht zu sich. „Ja, aber warum?", seine dunklen Augen Mustern mich misstrauisch. „Nur so, ein Krankenbesuch.", versichernd lächle ich. „Ich will..", er hält inne, bleibt still und sieht mich einfach an. „Was willst du?" „Nichts.", er gibt mir ein Kuss auf die Nasenspitze und lächelt, aber es ist nicht sein übliches, ehrliches Lächeln. „Ich...", ich sehe in seine Augen, dann wieder weg und dann wieder in seine Augen. „..Liebe dich.", flüstere ich. „Ich liebe dich auch."

Grinsend drückt er mich dichter zu sich. Sein ehrliches Lächeln ist wieder da und es macht mich glücklich. Es ist komisch zu wissen, dass die Zukunft nicht so wird wie gewünscht und um ehrlich zu sein, ich habe Angst. Vor der Zukunft. Vor dem was noch kommen wird. Ich bin müde, habe aber Angst, dass ich sie wieder sehe. Mikey's Körperwärme wärmt mich, gibt mir das Gefühl das ich nicht allein bin. Das ich sicher bin, aber das macht es nicht besser.

„Mikey?", frage ich flüsternd, in der Hoffnung das er noch nicht schläft. Lange herrscht stille und ich war mir ziemlich sicher das er schläft. „Was ist?", bei seiner plötzlichen Antwort zucke ich zusammen. Ich höre wie er lacht, deswegen schnaube ich beleidigt. „Ich kann nicht schlafen.", ich löse mich aus seinem Griff und lege mich auf den Rücken. Aber das hindert Mikey nicht daran sich auf mich zu legen. „Und jetzt?", fragt er und macht es sich gemütlicher. „Mikey, so sehr ich auch mit dir kuscheln will, aber ha! Das tat weh.", ich gebe ihm ein Klaps auf seinem Hinterkopf, weil er mir in die Seite gestochen hat. „Das tat auch weh.", murmelt er. „Aber ich verzeih dir, weil du so weich bist.", er hebt seinen kopf und gibt mir einen Kuss am Kinn.

„Wie hast du es geschafft?", frage ich ihn. Ich lege ein Arm um meine Augen, weil ich erneut anfangen muss zu weinen. Ich merke, wie Mikey sich aufrappelt. Er nimmt mein Arm weg und sieht mich an. „Gar nicht.", meine Augen weiten sich. „Man wird niemals hinweg kommen.", seine rechte Hand legt sich auf meine Wange. „Aber wir haben uns. Freunde die helfen, mit denen man reden kann. Also rede mit mir, wenn es dir zu viel wird.", er setzt mir ein Kuss auf meine Stirn, meine Wange, meine Nase, vor meinem Mund macht er halt. Ich öffne meine Mund, will etwas sagen, doch kommt nichts. Ich bleibe still.

𝐓𝐫𝐮𝐞 𝐋𝐨𝐯𝐞 ↱ᴹᵃⁿʲⁱʳᵒ ˢᵃⁿᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt