74. Schmerzen

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Wochen vergingen. Wochen voller Kämpfe mit mir selber. Ich führte einen Krieg in mir, den ich allerdings abends immer verlor.
James hatte ich nicht mehr erreicht. Überall hatte er mich blockiert und meine Anrufe ignorierte er weiterhin. Nicht mal Kendall, Carlos, Bekka und Logan konnten ihn erreichen. Es war, als wäre er nach ihren Dreharbeiten spurlos verschwunden. Keiner von ihnen bekam etwas von ihm zu hören.
Von Louis hielt ich mich seit meiner Erkenntnis fern. Zumindestens in der Öffentlichkeit. Privat war er der Einzige mit dem ich überhaupt noch wirklich reden konnte und wollte. Er war so gut es ging da für mich. Dafür war ich so dankbar wie niemand anderes auf dieser Welt.
Die Dreharbeiten liefen trotz meines schwarzen Lochs ziemlich gut. Mit Karen freundete ich mich sogar so gut an, dass wir zusammen immer öfter etwas unternahmen. Vorallem stand shoppen gehen auf der Liste. Nicht nur das es Spaß machte mit ihr, sondern es war auch eine angenehme Ablenkung. Außerdem ging ich damit weiteren Louis-Gerüchten aus dem Weg. Auch wenn das mir nicht dabei half, James zurück zu bekommen. Logan, zum Beispiel, regte sich tierisch auf über James' Reaktion, konnte aber nichts ändern. Als ich meinem Dad grob davon erzählen musste verstand selbst er nicht mehr. Er war der Meinung, dass James und ich zusammen gehörten. Das witzige an der Sache war, dass er der Einzige war, der James ab und zu mal zu Gesicht bekam. Oft fragte ich warum das so war. Vorallem weil ich mir immernoch sicher war, dass Dad mir etwas verheimlichte.
In den ganzen Monaten, in dene ich verzweifelt mich um James bemühte, ließ Anna sich mal blicken. Ich war froh darüber und zeigte ihr gleich ganz London und stellte sie meinen Kollegen vor. Matt konnte sie besonders gut leiden, was vielleicht auch daran lag, dass er ihr Lieblingsschauspieler war. Im Juli, kurz nach meinem Geburtstag zog sie bei mir ein um ein Auslandsemester in England zu machen. Jonas hatte dabei sofort eingewilligt. Wahrscheinlich aber nur deswegen, weil er sah, dass es mir gut tat.
Eine Woche später, nachdem Anna eingezogen war, ließ Louis sich auch endlich mal wieder blicken. Die fünf Jungs waren auf Tour gewesen.
"Hey du", froh ihn zu sehen umarmte ich ihn.
"Na, wie geht es dir so?", er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Ganz okay", murmelte ich nur. "Bevor ich dich das selbe frage muss ich dir jemand vorstellen. Ich hab dir doch erzählt, dass eine Freundin eingezogen ist?!"
"Ja?", er schaute mich fragend an.
"Ach du liebe Zeit! Warum sagst du nichts, dass Louis Tomlinson hier her kommt?", ertönte ihre Stimme hinter uns.
"Louis, das ist Anna!", verlegen grinste ich beide an. "Anna, das ist Louis."
Aufgewühlt nahm Anna Louis' Hand entgegen, die er ihr höflich gereicht hatte. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass er sich etwas unwohl dabei fühlte. Mir war bewusst, dass er immernoch lieber alleine mit mir wäre... Ja, nach so langer Zeit hatte er mich immernoch nicht aufgegeben...
"Habt ihr vielleicht Lust ins Kino zu gehen, Harry und ich wollten gehen, wenn ihr kommen wollt, dann könnt ihr mit", meimte Louis mit einem Blick auf seine Uhr.
"Gerne", Anna nickte sofort.
Ich dagegen zögerte. Louis presste die Lippen aufeinander. Er wusste genau, dass ich Angst hatte vor weiteren Gerüchten.
"Komm schon Sam. Niemand wird was denken, wenn Anna und Harry dabei sind", aufmunternd schaute er mich an.
"Okay", ich nickte langsam. "Aber gib uns zehn Minuten."
"Klar", er nickte und setzte sich auf die Couch.
Eilig huschte ich ins Bad mit Anna und wir richteten uns gemeinsam. Als wir fertig waren verließen wir die Wohnung. Auf der Treppe rannten wir allerdings direkt in Jonas.
"Hey, was machst du denn hier?", begrüßte ich ihn mit einem Lächeln.
"Ich muss mit dir reden. Am besten alleine", betrübt schaute er mich an.
"Lange?"
"Denke nicht", er schüttelte seinen Kopf.
"Wir warten", meinte Louis sofort mit einem aufmunternden Lächeln.
Ich nickte, dann ging ich zurück in meine Wohnung. Jonas direkt hinter mir.
"Also?", erwartungsvoll schaute ich ihn an, als wir an meinem Esszimmertisch saßen.
"Es gehen in Amerika mehr und mehr diese Nachrichten herum. Ich weiß, dass James und du nicht mehr zusammen seid, aber ich weiß nicht ob du das weißt", er hielt mir einen Umschlag hin. "Die Presse macht eine wahnsinns Geschichte daraus."
Misstrauisch nahm ich ihn entgegen und riss ihn auf. Magazinberichte und Zeitungsausschnitte. Ich zog eines davon heraus. Was meine Augen dann aber sahen, war zu viel. Alles in mir schnürte sich zusammen. Alles. Mein Herz zerbrach in millionen kleiner Stückchen. Meine Finger verkrampften.
"Es tut mir leid. Ich hab alles versucht, aber sie haben es trotzdem so aufgespielt!", Jonas klang verärgert. "Erst unterstellen sie dir, dass du James mit Louis betrügst und jetzt soll das seine Racheaktion sein?! Ich mein das ist unverschämt."
"Er hat eine Freundin?!", brachte ich nur leise hervor.
Jonas hielt inne und schaute mich an.
"Du wusstest es nicht?", fragte er schließlich.
"Nein", ich schüttelte schwach meinen Kopf.
"Das... Das tut mir leid."
Ich schüttelte nur meinen Kopf und starrte auf den Artikel. James mit dieser anderen zu sehen war die Hölle.
"Ich tu mein bestes um diese Artikel loszuwerden. Glaub mir! Jetzt erst recht. Ich schick dir Louis rauf", mit diesen Worten ging Jonas einfach.
Den Artikel hatte er mir abgenommen. Zum Glück. Dennoch starrte ich stur geradeaus. Bewegen war unmöglich. Erst als ich in eine Umarmung gezogen wurde, brach alles aus mir heraus. Ich heulte wie noch nie in meinem ganzen Leben.
"Sch! Schon gut Sam!", beruhigte Louis mich.
Er hatte mich auf seinen Schoß gezogen und hielt mich einfach nur fest. Ich schnappte nach Luft und vergrub mein Gesicht an seinem T-Shirt.
"Ich glaub, das mit Kino lassen wir besser", hörte ich Anna leise murmeln.
"Nein, geht ihr am besten alleine. Ich bleib dann hier. Harry hatte sich eigentlich schon gefreut und Karten vorbestellt...", meinte Louis.
"Sicher?"
Ich spürte wie er nickte, schaute aber nicht auf. Ich konnte nicht. Ein vollgeheultes T-Shirt reichte und Mitleid von einer Freundin war jetzt auch nicht das beste. Sobald sie draußen war machte ich mich langsam von Louis los.
"Tut mir leid... Ich hab dein ganzes T-Shirt ruiniert", krächzte ich.
"Schon gut, okay? Du kannst immer ein T-Shirt von mir vollheulen, das weißt du!", er lächelte betrübt.
Ich sagte nichts drauf, sondern stand einfach auf und lief in mein Schlafzimmer. Er folgte mir und setzte sich auf den Rand meines Bettes.
"Soll ich bleiben?", fragte er leise.
Ich nickte nur schwach. Ohne ein weiteres Wort legte er sich neben mich und umarmte mich einfach nur.

1103 Wörter

Hey meine liebsten Kekse <3
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. Danke, danke, danke für ALLES. *-*
xoxo eure Luna <3

DirectionerRusher (#Wattys2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt