64. Wo bist du denn?

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Eine weitere Woche verging. Sie hatte sich zwar wie Kaugummi gezogen, aber sie war vergangen. Nachdem ich Louis ein bisschen dazu gedrängt hatte mir wieder mehr Luft zu lassen, konnte ich auch wieder mit James reden. Das nicht nur für viel zu kurze 20 Minuten. Jeden Abend saß ich auf meinem Sofa und redete mit ihm. Er zeigte mir Fox, der immer größer wurde und erzählte mir von seinem Tag am Set. Zudem kam ja auch noch, dass er zusammen mit den anderem Jungs etwas geplant hatte. Immer wieder machte er Hinweise. Mir war dummerweise nach zwei, drei Andeutungen schon bewusst, dass sie an einem Song für mich arbeiteten. Aus Logan quetschte ich schließlich die Bestätigung heraus. Er nahm mir übel, dass ich das getan hatte, aber zum Glück ließ er sich mit dem Versprechen beruhigen, dass ich einfach so tun würde, als wüsste ich nichts davon. Und normalerweise hielt ich mich ja an meine Versprechen.
"Okay, warte noch einen Moment. Bitte", sagte ich ins Telefon und schloss mit meiner freien Hand die Wohnung auf, "Ich bin gleich drinne, dann mach ich meinen Laptop an und wir können skypen."
"Süße... Mach dir keine Hektik ja?", beruhigte James mich.
"Jaja Schatz", eilig schlüpfte ich ins Appartment, streifte meine Schuhe ab und rauschte ins Wohnzimmer.
Dort schmiss ich erstmal meine Tasche auf den Sofa, holte meinen Laptop, schaltete ihn an, dann gab ich James bescheid, dass ich on war. Wir legten auf und ich rief ihn über Skype an.
"Jetzt. Endlich", ich lächelte als James den Anruf entgegen nahm, allerdings stutzte ich gleich, als ich sah wo er war.
"Na sieh mal einer an! Eine Fremde", mein Dad grinste hinter James in die Kamera.
"Was? Woaw! Dad, seit wann bist du wieder Zuhause?", mir klappte der Mund auf.
"Seit zwei Tagen", er zuckte mit den Schultern.
"Ich hab einfach mal beschlossen, dass ich mal hierher komme, damit du ihn auch mal wieder siehst", James zwinkerte mir zu.
"Danke Schatz!", ich grinste zurück.
"Hey, wenn ich störe, sagt es einfach", Dad begann zu lachen.
"Nein, nein. Erzählt wie geht es euch allen?"
"Ganz gut. Du fehlst nur an jeder Ecke!", James lachte.
"Na das ist ja nichts neues dass ihr ohne mich aufgeschmissen seid", neckte ich ihn.
"Also ehrlich gesagt, endlich mal Ruhe hier", konterte mein Dad.
"Jaja, weil ich ja so oft Zuhause war seitdem ich nach LA gezogen bin nicht wahr, Dad? Ich glaube James könnte sich da noch eher beschweren als du!"
"Na der hat's sich's aber ausgesucht, ganz im Gegensatz zu mir...", mein Dad grinste breit.
Empört schnappte ich nach Luft. Dann erst fiel mir etwas ungewohntes auf. Mein Dad trug eine Cap...
"Erm... Dad? Warst du mal wieder beim Frisör und der hat dir die Haare falsch geschnitten oder warum die Cap?", fragte ich mit einer Grimasse.
"So ungefähr", er lachte.
Misstrauisch musterte ich ihn, aber durch den Laptop ging das ziemlich schlecht. James' Blick verriet mir allerdings, dass es da etwas gab, was die beiden mir verschwiegen. Nachdenklich lehnte ich mich zurück.
"Uh den Blick kenne ich. Über was denkst du nach Schatz?", James unterbrach mein denken.
"Nichts besonderes. Aber erm... Dad... Wenn du Jonas mal bitte in den Hintern treten könntest. Ich werd langsam echt ungeduldig hier."
"Ja klar, das mach ich", er nickte, dann warf er ein Blick hinter sich, "Sag mal, würde es euch was ausmachen wenn ich jetzt gehe? Die Arbeit ruft!"
"Nein, natürlich nicht... Ich sollte jetzt sowieso ins Bett. Morgen wird wieder ein arbeitsreicher Tag", seufzent biss ich mir auf die Lippen.
"Oh. Naja dann können wir aber erst wieder in einer Woche wahrscheinlich skypen. Ich bin zu meinen Eltern eingeladen worden, da werd ich wahrscheinlich weniger Zeit haben", James klang bedrückt.
Ich zog einen Schmollmund, aber das half alles nichts. Ändern konnte es sowieso niemand.
"Also gut, dann tschüss Sweetheart", mein Dad winkte in die Kamera, dann verschwand er aus dem Bild.
"Ich muss dann wohl auch Bye sagen", meinte mein Freund.
"Ich liebe dich, James!", sagte ich nur.
Es kam so plötzlich, dass er überrascht in die Kamera schaute. Nach wenigen Sekunden wurde sein Gesichtsausdruck liebevoll.
"Ich dich auch Samantha", er lächelte.
"Bis in einer Woche dann", ich warf ihm ein Luftküsschen zu.
"Ich werde dir schreiben. Vielleicht schaff ich es auch mal zu telefonieren", er zwinkerte. "Aber um dich abzulenken ruf ich Logan an er soll sich jeden Tag melden."
"Das ist lieb von dir. Ich denke er wird froh sein endlich mal jeden Tag mit mir zu reden. Er reisst mir fast die Haare vom Kopf seit zwei Tagen...", ich kicherte.
"Ja, das kann ich mir denken. Ich hab ihn nämlich etwas geärgert."
"Benimm dich!"
"Ich geb mir Mühe", er lachte mit, "Also... Dann schlaf gut Süße!"
"Du später auch, Schatz", gab ich zurück.
Dann legten wir auf. Sofort wurde mein Herz schwerer. Ich vermisste ihn einfach nur so wahnsinnig, dass ich mir eine Träne nicht zurück halten konnte. Betrübt räumte ich meinen Laptop weg und lief ins Bad. Dort starrte ich erstmal in den Spiegel ohne wirklich irgendetwas war zu nehmen. Ich wollte auch gar nicht. Warum auch? Es gab nichts interessantes hier für mich. Der Job war wichtig, ja, aber alles andere? Nein. Definitiv nicht.

~

Der nächste Tag lief wieder ab wie normal. Es war zur Routine geworden. Das mit dem Studio. Das Aufnehmen. Das Nachhausekommen ohne wirklich Zuhause zu sein. Und so weiter. Logan meldete sich zwar, aber leider konnten wir nicht lange reden. Er musste zu irgendeinem Treffen.
So ging es die ganzen sieben Tage. Louis schaute einmal vorbei und vermasselte mir damit ein Gespräch mit meinem besten Freund. Ansonsten blieb ich allein. Als James mich schließlich an einem Sonntag anskypte, war ich schon im Schlafanzug und wartete auf ihn. Er hatte Fox auf seinem Arm und war schon wieder bei meinem Dad. Nach einer weiteren Woche stellte ich fest, dass es langsam eine Angewohnheit von ihm war. Immer wieder war er dort. Je mehr Zeit verstrich, desto misstrauischer wurde ich. Mein Dad verheimlichte mir etwas und James wusste Bescheid. Nach den ersten zwei Monaten platzte schließlich die Frage aus mir heraus, was eigentlich los sei, aber eine wirkliche Antwort bekam ich nicht. Mehr oder weniger meinte mein Dad nur 'Nichts' und James hielt sich raus. Selbst Logan, Kendall und Carlos wussten nicht was los war. Zwei Wochen später gab ich es schließlich auf. Ich hatte einfach nichtmehr die Nerven dafür.
Jonas war in der Zwischenzeit auch endlich mal in London erschienen. Das lustige an der ganzen Sache war, dass er auch gleich nur von einem wichtigen Termin redete. Tag aus. Tag ein. Das Album war nur noch Nebensache. Nach genau zwei Monaten und zwei Wochen kam er schließlich bei mir vorbei und drückte mir ein Textbuch in die Hand. Dazu ein ziemlich hübsches Kleid, dass ich zu diesem wichtigen Termin unbedingt anziehen sollte. Gesagt. Getan.

1143 Wörter

Hey meine liebsten Kekse ;*
Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel. Viiiielen Dank für alles ^.^
xoxo eure Luna ;*

DirectionerRusher (#Wattys2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt