59. Anstoßen

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"Danke Miss Cater! Wir sind wirklich froh, dass sie sich dafür entschieden haben", Mr Stone lächelte mich freundlich an, "Wir sehen uns dann in ein paar Tagen im Studio in London. Ich kann es kaum abwarten."
"Ich freu mich schon auf die Zusammenarbeit", höflich schüttelte ich seine Hand.
Nachdem er dann gegangen war setzte Jonas sich neben mich. Mit gemischten Gefühlen schaute ich ihn an.
"Samantha, das war die richtige Entscheidung", er nickte mir aufmunternd zu.
Ich nahm es nur wortlos zur Kenntnis. Viel zu sagen hatte ich sowieso nichtmehr. Warum auch? Alles war schon gesagt was es zu sagen gab. James und ich versuchten noch ein paar letzte schöne Tage zusammen zu haben. Logan, Kendall, Carlos und Bekka organisierten ein kleines Abschiedstreffen. Scarlett hatte mir alles Glück der Welt gewünscht, zudem noch ihren Glücksanhänger mir zugeschickt. Und mein Dad hatte ein zweistündiges Abschiedstelefonat mit mir geführt. Alles hatte sozusagen seinen Lauf genommen. Nur von Haley und Anna hatte ich nichts gehört. Beiden hatte ich eine E-Mail geschrieben, aber nichts war zurück gekommen. Vielleicht hatte ich sie einfach auch nur etwas zu sehr überrumpelt. Schließlich hatte ich schon lange nicht mehr mit ihnen telefoniert oder geskypt.
"Na dann", Jonas holte mich in die Realität zurück, "Lass uns gehen. In zwei Tagen wird dein Flug gehen. Ruh dich nochmal aus und nimm Abschied. Und glaub mir! Die vier Monate vergehen wie im Flug. Kaum hast du alles ausgepackt, kannst du auch schon wieder einpacken!"
Seufzent nickte ich, stand auf, nahm meine Handtasche und lief voraus aus dem Konferenzraum. Auf dem Gang lief uns Mrs Hampton entgegen. Trocken Grüßte sie uns und lief dann weiter. Ich hatte das Gefühl mittlerweile, dass diese Frau nur im Keller richtig lachen konnte. Im Aufzug spielte ich mit den Gedanken Jonas mal zu fragen ob er sie jemals schon lachend gesehen hatte. Am Ende ließ ich es allerdings bleiben, da es mir eigenlich sowieso egal war. Auf dem Nachhauseweg befasste ich mich dann wieder damit, was Logan, Kendall, Carlos und Bekka geplant hatten. Irgendetwas 'Kleines' hatten sie mir gesagt. Allerdings traute ich ihnen nicht so ganz bei dieser Sache. Zumindest Logan, Carlos und Bekka nicht. Logan nicht, weil er immer irgendeine Idee hatte. Und Carlos und Bekka nicht, weil sie einfach zu gut im Partys schmeissen waren, sodass es seltsam wäre, wenn sie das nicht ausnützen würden. Bei Kendall war das schon wieder ganz anders. Er war derjenige gewesen, der mir auch die Augen geöffnet hatte. Ihm traute ich bei solchen Dingen dann schon mehr als den anderen. Da die vier den heutigen Abend bekamen, hatte James den morgingen beschlagnahmt und für uns beide etwas geplant. Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet. Auch wenn er versuchte es zu verbergen, aber ihn nahm es mehr mit als er zugeben wollte.
"Hey Süße", James schaute von seinem Laptop auf.
Mit einem verlegenen Lächeln setzte ich mich zu ihm auf das Sofa. Sofort stellte er den Laptop auf den Tisch und zog mich in eine Umarmung. Ich schmjegze mich an ihn und genoß seine Nähe. Es würde jetzt länger nichtmehr so einen Nachmittag geben. Verdammte vier Monate lang nicht! In mir zog sich alles zusammen. Automatisch klammerte ich mich noch mehr an James.
"Wir schaffen das. Okay?", beruhigend strich er mir über die Haare.
Ich schwieg einfach. Mein Gefühl sagte mir einfach, dass alles nicht so leicht werden würde. Vielleicht würde ich es aber auch nicht schaffen und gleich nach der ersten Woche fliehen. In meinem Kopf spielten sich tausende von Fluchtplänen ab. Vielleicht würde ich es ja wirklich nicht schaffen...

***

Gerade hatte ich mich fertig umgezogen als James zurück kam. Er hatte irgendetwas gesagt von etwas abholen und dass er gleich wieder da sein.
"Hi Schatz, wo warst du de...?", ich trat auf den Gang und erstarrte mitten im Satz.
"Sam. Darf ich dir unser neues Familienmitglied vorstellen?", James lächelte mich an.
Er hatte in seinen Armen einen kleinen Hund. Mit großen blauen Augen schaute mich dieser an.
"Oh du liebe Zeit ist der süß", ich lief auf meinen Freund zu, der mir den kleinen Hund in die Arme legte, "Hat er auch einen Namen?"
"Was hältst du von Fox?"
"Perfektion?!", ich lächelte James an.
Kurz zog er mich an sich und küsste mich: "Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich auch", hauchte ich zurück.
Nocheinmal gab er mir einen Kuss, dann zeigte er in Richtung Bad.
"Ich glaube ich sollte mich mal beeilen", er grinste breit.
"Ach was. Lass dir Zeit", ich zwinkerte nur und warf einen Blick auf den kleinen Fox in meinen Armen, "Ich hab zu tun."
James lachte leise, dann machte ich mich auf ins Wohnzimmer. Zusammen mit Fox setzte ich mich auf den Sofa. Seine blauen Augen waren mittlerweile geschlossen. Mit der linken Hand strich ich ihm über sein weiches Fell. James und ich hatten schon vor ein paar Wochen über einen Hund nachgedacht. Auch wenn wir das Thema nie wieder aufgegriffen hatten. Wahrscheinlich hatte James sich schon umgeschaut und dann musste ich plötzlich gehen... Ein Klumpen bildete sich in meinem Hals. Jetzt hatte ich noch einen Grund mehr nicht gehen zu wollen.

***

"Der Kleine ist ja wirklich süß", Logan wuschelte Fox durch das kurze Fell, "Aber sobald er anfängt irgendetwas anzustellen schmeiss ich die ganze Familie Maslow-Cater raus. Verstanden?"
Auch wenn sein Gesichtsausdruck ernst war wusste ich, dass er einfach nur wieder Spaß machte. James verdrehte die Augen. Ich trat einfach ein und ließ Fox runter. Sofort begann er das Haus von Logan zu erkunden. Schmunzelnd beobachtete ich ihn wie er um die Ecke verschwand, dann streifte ich meine Schuhe ab. Logan hatte schon geduldig gewartet und umarmte mich jetzt fest. Auch ihm konnte ich deutlich ansehen, dass er nicht wollte das ich ging.
"Also, ähm, ihr seid die ersten. Bekka und Carlos kommen ein klein wenig später ind Kendall... Naja Kendall halt. Keine Ahnung wo er ist... Sollte eigentlich schon hier sein", Logan lief voraus ins Wohnzimmer.
Sofort schmiss ich mich auf die Couch.
"Ich wollte gerade sagen, fühlt euch wie Zuhause, aber hey. Sam weiß das ja irgendwie schon!", Logan schüttelte den Kopf.
James setzte sich lachend neben mich und legte mir einen Arm um die Schultern. Genau in diesem Moment klingelte es an der Haustüre.
"Das wird Kendall sein!", eilig lief Logan los.
"Pass auf, dass Fox nicht entwischt", rief James ihm hinterher.
So wie mein bester Freund es gesagt hatte war es auch tatsächlich Kendall. Ich stand auf und umarmte ihn. Er drückte mich fest und klatschte dann mit James ab. Als wir wieder saßen hüpfte Fox auf das Sofa und begrüßte Kendall ebenfalls. Amüsiert beobachtete ich das ganze bis Kendall meinen Blick bemerkte. Er lächelte mir zu. Zaghaft erwiederte ich seinen Blick dann ließ ich mich wieder zurückfallen. Nach einer Ewigkeit kamen auch Bekka und Carlos an. Bekka hatte ein Geschenk für mich, das sie mir auch gleich in die Hände drückte. Ohne mich großartig darüber zu beschweren, dass sie mir jetzt doch etwas geschenkt hatten bedankte ich mich und riss es auf. Heraus kam ein kleines Fotoalbum. Ich zog die Luft scharf ein. Ein Blick hinein reichte schon und ich musste ernsthaft gegen Tränen ankämpfen.
"Na gut, dann lasst uns jetzt mal darauf etwas trinken!", Logan stand auf und holte ein Tablett ins Zimmer.
Jedem drückte er ein Glas in die Hand.
"Auf Sam die eine riesen Chance bekommen hat. Vorallem eine verdiente Chance!", Bekka hob ihr Glas als erste.
In ihren Augen konnte ich Tränen erkennen. Am liebsten hätte ich jetzt alles sofort abgesagt als ich das sah.
"Und auf unsere Freundschaft die diese verdammten vier Monate aushält!", fügte Carlos hinzu.
"Auf meine beste Freundin, ohne die ich eigentlich auch nicht hier bleiben möchte, aber ich werde es trotzdem, weil ich weiß, dass sie das schaffen wird! Und darauf, dass sie eine wundervolle Songschreiberin ist", Logan war aufgestanden.
Ich musste grinsen als er das sagte. Sein Blick dabei war herzzerreissend süß gewesen. Und so waren wir alle aufgestanden.
"Auf ein Mädchen, dass unsere Freundin geworden ist und die so ein wundervoller Mensch ist, dass wir sie am liebsten gar nicht hergeben würden!", sagte Kendall schließlich.
Er lächelte mich an. Jetzt war ich aber wirklich fast an der Grenze zum Heulen.
"Auf das Mädchen, das ich über alles liebe!", James legte seinen Arm um mich.
Als er weiter reden wollte schüttelte ich langsam meinen Kopf. Worte waren jetzt nicht mehr nötig.
"Auf uns alle", ich hielt mein Glas in die Mitte.
Alle stießen mit mir an und der letzte Abend unter Freunden nahm seinen Lauf.

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Hey ihr lieben Kekse :3
Hier ist das nächste Kapi. Ich hoffe euch gefällt es. Danke für ALLES.
xoxo eure Luna :3

DirectionerRusher (#Wattys2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt