𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟓𝟏

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Silvan

Ich hatte vieles erwartet.

Aber nicht das.

Giftige grüne Augen trafen auf meine und schauten mich mit so viel Belustigung an, dass es mich zum ersten Mal in meinem Leben überforderte.

Doch ich ließ es mir nicht anmerken.

Ich knallte die Tür hinter mir mit einem Ruck zu und schaute zu, wie sich der Bastard mit verschränkten Armen genüsslich in seinen Stuhl zurücklehnte. Die Waffe, die ich auf ihn zielte schien ihn nicht im geringsten zu stören.

Ich musste nicht fragen, denn ich kannte die Antwort schon so.

Er hat mich erwartet.

"Silvan", sprach er und fing an diabolisch zu grinsen, bevor er seine Arme einladend ausbreitete. "Lange nicht mehr gesehen, mein Freund."

Stille. Tote Stille.

Was sollte ich auch sagen?

Ich hatte das Gefühl, mein Kiefer würde gleich brechen, bei dem Druck, den ich ausübte. Die Hand die die Waffe hielt, brannte.

Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es beenden. Ich werde es-

"Wieso so angespannt?", fragte er mich und legte provozierend den Kopf schief. "Hast du nicht erwartet, hm?"

Meine Finger knacksten wie von alleine, als ich meine freie Hand zu einer Faust ballte.

Ich werde sie alle umbringen.

Roberto.

Sergio.

Und jeden anderen, der Schuld daran war.

Schuld daran, dass meine Mutter unter der Erde lag, während ich weiter Sünden beging.

Ich werde euch alle umbringen.

Jeden verfickten einzelnen.

Die Falte auf seiner Stirn wurde größer. "Wieso so still?", fragte er und befeuchtete seine Lippen. "Hast du immer noch diese Angewohnheit?"

Mein Auge zuckte. Das Gefühl in mir wurde immer unerträglicher.

Still?

Ich zeige dir gleich wie laut ich sein kann.

"Weißt du, ich finde es eigentlich schade." Seine Stimme brannte sich in mein Kopf ein. Seine Worte. Sein Blick. Alles.

"Du warst einer meiner besten Schüler." Er hörte nicht auf zu reden. Wieso hörte er nicht auf zu reden?

"Es hätte nicht so enden müssen-"

„Halt den Mund", gab ich angespannt von mir. „Halt einfach den Mund."

Er zog die Augenbrauen zusammen, doch erwiderte dazu nichts. Es überraschte mich. War der Bastard nicht eigentlich immer so stur?

„Du hast eine große Fresse für jemanden, der jetzt eigentlich verwirrt sein müsste." Meine Stimme war leise und bedeckt mit bedrohlichen Tönen. Ich war froh, dass ich nicht komplett die Fassung verlor. Er würde es als Vorteil nutzen.

„Wieso wusstest du, dass wir kommen würden?", fragte ich ihn und wechselte das Thema, bevor ich ihm einen Schritt näher kam.

Grinsend zuckte er mit der Schulter. „Du darfst raten."

𝐒𝐢𝐥𝐯𝐚𝐧 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt