𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟓𝟓

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Emilia

Es war bereits dunkel, als wir draußen ankamen. Bevor wir den Keller verließen, hatte Silvan Rafael angeordnet mich schon mal nach draußen zu bringen, da er noch etwas zu tun hatte. Ich wollte mir nicht ausmalen, was genau er damit meinte, weswegen ich nichts erwiderte.

Malik und Miguel, die im Auto auf uns warteten, stiegen sofort auf, als sie uns erblickten und schlossen mich in eine feste Gruppenumarmung. Ich konnte nicht anders als lachen. Diese Jungs hatten ein Herz aus Gold, von denen die Gesellschaft nichts wusste.

Sie fragten nicht viel und sprachen stattdessen davon wie sie es geschafft haben, mich zu finden.

„Ihr habt ihr gedroht?", fragte ich fassungslos und blickte mit großen Augen durch die Runde.

Miguel kratzte sich am Kinn und wendete den Blick ab. „Nicht wir, aber Silvan."

Ich machte den Mund auf um weiterzufragen, doch Rafael unterbrach mich.

„Was hast du erwartet?", fragte er und blickte mit ungläubigen Augen zu Malik. „Die Nutte war hungrig und wollte nicht vernünftig reden. Die konnte es kaum abwarten auf seinem Schwanz zu sitzen."

Ich riss die Augen auf und blickte mit erhitzen Augen aus dem Fenster, während sich mein Körper mit Hitze umhüllte. Bitte was?

Miguel lachte laut auf und blickte mich kopfschüttelnd an. „Keine Sorge. Soweit kam es nicht-"

„Genug Details", unterbrach ich ihn piepsend und hielt mir die Ohren zu. „Bitte."

Er hob während die Hände. „Wie du willst."

„Wo ist Silvan überhaupt?", fragte Malik und wechselte das Thema.

„Kannst du dir ja denken", antwortete Miguel murmelnd und blickte mit verzogenem Gesicht zu mir. „Wie weit ist er gegangen?"

Ich blieb still und umgriff mit meiner rechten Hand mein linkes Handgelenk, während Rafael das Reden für mich übernahm. „Nicht weit genug", gab er kalt von sich und ging sich gestresst durch die Haare. „Gib ihm noch ein paar Minuten."

„Er darf ihn nicht umbringen", warnte Malik. „Unsere Namen sind sowieso schon bekannt bei der Polizei. Wir können uns nicht mehr Stress leisten."

„Nimm es ihm nicht übel, wenn er ihn heute umlegt, Malik", sprach Rafael und lehnte sich mit einem angespannten Kinn nach hinten. „Er hat seine dreckigen Hände benutzt, um sie anzufassen. Silvan darf machen was er will."

Stille breitete sich aus und ich konnte jedes Augenpaar auf mir spüren. Doch ich traute mich nicht aufzuschauen.

„Hat er...?", fragte Miguel mit zögerlicher Stimme und blickte zu uns.

„Soweit kam es nicht", gab ich leise von mir und atmete zittrig aus.

Mir kam es vor als seien ganze Stunden vergangen, als Malik wieder sprach.

„Okey. Silvan wird ihn umbringen."

~

„Und?", waren Rafaels erste Worte, als Silvan wieder einstieg.

„Was soll sein?", gab er knapp von sich. „Wir sind fertig."

Wir sind fertig.

Fertig?

„Er lebt noch, oder?", fragte Miguel und hob eine Augenbraue. Die Atmosphäre, die bis vor kurzem noch angenehm war, war nun angespannt.

„Leider", antwortete er kühl und rollte das Fenster runter.

Ich seufzte erleichtert auf und traf auf seine Augen im Rückspiegel. Etwas wurde weicher in seinem Blick und er runzelte die Stirn. „Geht es dir gut?", fragte er und zog die Augenbrauen zusammen.

𝐒𝐢𝐥𝐯𝐚𝐧 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt