𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟔𝟒

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Silvan

Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich es vermisst habe, mit den Jungs Aufträge abzuschließen, doch das wäre nur eine Lüge.

Wie kann man nur so gottverdammt viel reden?

„Du Hurensohn!"

„Was habe ich jetzt schon wieder gemacht?"

„Scheiße gebaut."

„Was für? Das ist deine Schuld. Du hättest besser aufpassen sollen!"

„Ich? Bruder hast du irgendwas genommen oder so?"

„Wenn du wüsstest-"

„Reicht jetzt", unterbrach Rafael die beiden Jungs und seufzte gestresst auf. „Konzentriert euch. Das ist wichtig."

„Ich bin aber immer noch verwirrt", entgegnete Malik und lehnte sich vor, bis er zwischen uns beiden hin und er blickten konnte.

„Und wieso das?", fragte Rafael ihn und rollte genervt mit den Augen.

Malik drehte seinen Kopf in meine Richtung. „Ist Emilia jetzt dein Mädchen oder nicht?"

Ich biss die Zähne zusammen und hasste es wie sich alles in mir zusammenzog bei der Erwähnung ihres Namens.

Und ich hatte noch Hoffnung ich würde einen Tag überstehen, ohne an sie zu denken.

Einen Scheiß.

„Malik", warnte ihn Miguel und schien meine Anspannung gemerkt zu haben. „Ist das jetzt wichtig?"

„Natürlich", sprach er und hob eine Augenbraue. „Schließlich ist sie ein gutes Mädchen. Wenn er sie sich jetzt nicht nimmt, wird es jemand anderes tun."

Es wurde still im Auto und ich konnte nur noch mein rasendes Herz spüren.

Wenn er sie sich jetzt nicht nimmt, wird es jemand anderes tun.

Jemand anderes

Mein Auge zuckte.

Die Vorstellung machte mich krank. Sie ließ mich etwas fühlen, was ich so noch nie gespürt habe. Ich will nicht, dass sie jemand anderes hat. Sie hält. Berührt. Zum Lachen bringt.

Ich bring den Bastard um, bevor er die Chance dazu hat.

Niemand verdient sie. Niemand. Sie ist zu gut für diese Gesellschaft. Ihr Herz ist rein und unstabil. Es kann leicht brechen. Ihr Kopf reagiert da nicht anders. Sie zerbricht sich wegen jeder Sache den Kopf. Ein falsches Wort von irgendeiner Person und sie macht sich verrückt. Als ob ich das zulasse.

Ich weiß wie diese Scheiße läuft. Ich bin nicht dumm. Typen sind nur auf eins aus und ich jage mir lieber selber eine Kugel durch den Kopf als zuzulassen, dass irgendein dreckiger Bastard seine Hände an Emilia legt.

Sie ist noch nicht bereit für sowas. Und so wie ich sie kenne wird sie denken, dass sie dazu verpflichtet ist, sobald jemand versucht sie zu manipulieren und genau das glauben zu lassen.

Aber wer bin ich, dass ich so denke?

„Silvan?" Rafaels Stimme riss mich aus den Gedanken und ich blickte von meinen weißen Händen, die das Lenkrad fest umgriffen, auf. Eine Falte lag auf seiner Stirn. „Alles gut?"

Ich nickte knapp und widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Gebäude vor uns. Ich glaubte mir selber nicht mehr.

Ich will nicht, dass sie jemand anderes liebt.

„Etwas ist zwischen euch passiert, oder?", fragte mich Miguel zögerlich und traf meinem stummen Blick im Rückspiegel.

Sofort blickte ich weg und spannte den Kiefer an. Was soll passiert sein? Ich habe das Richtige getan.

𝐒𝐢𝐥𝐯𝐚𝐧 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt