Kapitel 6

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„Aufständische?", fragte Pansy. Eine Sorgenfalte machte sich auf ihrer Stirn breit und ich konnte ihre Unruhe bis hier her fühlen.

Blaise riss sich den Fetzen von Mantel von den Schultern und warf ihn in den Kamin. „Das Voldemort gesiegt hat, hat sich wohl schneller verbreitet, als zuerst angenommen. Die Deutschen haben sich zusammengetan.", erklärte er.

Innerlich freute es mich ein wenig, dass die Zauberergemeinschaft versuchte zusammenzuhalten. Aber im Moment, machte ich mir mehr Sorgen darum, was es bedeutete, wenn Draco nicht zurückkam.

Der Plan, den Orden wieder herzustellen, erforderte auch seine Hilfe. Und ohne ihn, soweit ich mir sicher sein konnte, war es viel härter den Plan exakt durchzuführen.

„Ich muss zurück, ich muss Draco finden!" Blaise wandte sich wieder dem Kamin zu und griff nach der Schale mit dem Flohpulver.

„Lass mich mitkommen!", forderte ich nun. Ich schnappte mir meinen Umhang und schmiss ihn mir um die Schultern.

Mit schnellen Schritten eilte ich zu Blaise doch Pansy war schneller, packte mich am Arm und zog mich zurück.

„Auf keinen Fall!", schnaubte sie kopfschüttelnd.

„Lass mich los!" funkelte ich sie böse an, doch das Mädchen verzog nur lächelnd das Gesicht. Ihre hellbraunen Augen starrten mich durchlöchernd an.

In einem anderen Zeitgeschehen hätte mich das sicherlich aus der Fassung gebracht, aber jetzt, jetzt war es anders. Meine Entschlossenheit konnte nicht gestürzt werden, noch nicht einmal von Pansy Parkinson.

Blaise stieg in den Kamin, warf das Flohpulver hinein und murmelte einen Ort vor sich hin, den ich nicht verstehen konnte.

Ich riss mich genau im richtigen Moment von Pansy los und hechtete zum Kamin, bevor Blaise von den grünen Flammen endgültig verschlungen worden war.

Der Sog riss mich mit sich und im nächsten Moment kam ich stolpernd auf einem großen Platz an.

Bevor ich mich groß umsehen konnte, musste ich mich von einem anfliegenden Fluch ducken.

Um mich herum wütete eine Schlacht zwischen Todessern und Aufständischen. Ich konnte sogar Muggel sehen, die verängstigt zu fliehen versuchten.

Das wilde Stimmengewirr und das Gewitter von tödlichen Flüchen über meinem Kopf, bereitete mir eine Gänsehaut.

Ich suchte mit meinen Augen den großen Platz ab um Blaise oder Draco zu finden, konnte jedoch nur in die Gesichter fremder Leute blicken.

Ich rannte auf eine Statue zu, um dahinter erst einmal duckend Schutz zu suchen. Keuchend zog ich meinen Zauberstab aus dem Umhang und hielt ihn vor mich gerichtet.

Ein blonder Mann schoss einen Fluch auf mich los, als er mich hinter der Statue entdeckte. Es war ein Aufständischer.

Mit Mühe gelang es mir, den Fluch abzuwehren und auf ihn zurückzuwerfen. Regungslos prallte der Mann auf den Boden.

„Granger?!" eine bekannte Stimme durchdrang das Geschrei.

Plötzlich riss mich jemand zurück auf die Füße und ich erkannte Malfoy vor mir.

„Was zum Teufel hast du hier zu suchen?", schrie er mich an.

Bevor ich antworten konnte, wehrte er einen anfliegenden Fluch ab und schickte den Angreifer zurück ins Jenseits.

„Blaise kam zurück um uns zu erklären was passiert war und..."

Mit Leichtigkeit in den Fingern wehrte ich einen roten Blitz ab um Draco vor einem Angriff zu bewahren, der ihn sonst hinterrücks getroffen hätte.

„...nachdem er ohne dich aufgetaucht war, wollte er zurück um dich zu holen..."

Eine Frau rannte an uns vorbei und stolperte plötzlich direkt vor uns leblos zu Boden.

Blut strömte aus ihrem geöffneten Mund und ihre toten Augen starrten in die Ferne.

Blaise tauchte hinter der Frau auf, seinen Zauberstab noch immer auf den leblosen Körper gerichtet.

„Und da dachtest du, es wäre eine gute Idee, mitzukommen und dich ins Chaos zu stürzen?!" Draco klang sauer.

Ich schnaubte wütend und umklammerte meinen Zauberstab nur noch fester. „Ich kann ja wohl kaum rumsitzen und nichts tun oder?"

Die Magie in mir summte durch meinen Körper wie ein Feuerwerk.

Es war ausnahmslos eine leichtsinnige Idee von mir gewesen, zu glauben, es wäre tatsächlich gut wenn ich versuchen würde zu helfen.

Schließlich lag es an mir, den Orden wieder herzustellen und Voldemort zu stürzen.

Aber rumzusitzen und nichts zu tun, war noch nie eine Option für mich gewesen.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt