Kapitel 73

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Verwirrt zog ich meine Augenbrauen in die Höhe als Draco sich einfach neben mich legte.

„Wo sind wir?", fragte er leise. Ich drehte mich auf die Seite um ihn besser ansehen zu können und er starrte einfach in den Himmel hinauf.

Seine Arme hatte er unter seinem Kopf verschränkt und sein Atem ging regelmäßig und ruhig. Er sah so surreal aus, dass ich das Bedürfnis hatte ihn zu berühren, doch ich traute mich nicht.

„Wir sind im Sherwood Forest.", flüsterte ich.

Draco's Kopf drehte sich zu mir und auf seinen Lippen lag ein weiches Lächeln.

„Ich war früher mit meinen Eltern immer hier.", erzählte ich leise. Ich schloss meine Augen um die Erinnerungen an meine Eltern zu durchforsten, doch ich musste mit erschrecken feststellen, dass sie nicht mehr da waren.

Ich erinnerte mich nicht mehr an meine Eltern. Wie sie aussahen, wie sie hießen. Nichts.

Erschrocken öffnete ich meine Augen und Draco hatte sich nun aufgesetzt. „Du musst aufwachen.", sagte er.

„Ich kann nicht."

Er atmete tief durch und reichte mir dann seine Hand. „Du kannst."

Plötzlich verschwamm alles und als ich meine Augen geöffnet hatte, fand ich Hokey vor mir die mich mit großen Augen anstarrte.

„Oh Miss!", wimmerte sie. Ich setzte mich auf und sah wie Draco gerade den Raum verließ.

„Draco.", flüsterte ich leise doch er hörte mich nicht.

„Ganz ruhig.", wisperte Hokey und fuchtelte wie wild neben mir zwischen verschiedenen Tränken herum. „...meine Schuld."

Ich nahm mein Blick von der Tür, aus der Draco eben gegangen war und sah zu Hokey. „Was ist deine Schuld?", fragte ich leise.

„Ihre Albträume, Miss."

Ich schüttelte schnell meinen Kopf. „Nein Hokey, du kannst wirklich nichts dafür..."

„Doch! Ich hätte Miss mehr Tränke bringen sollen!", sie senkte schuldig ihren Kopf.

Ich nahm ihre Hand und lächelte sie freundlich an. „Du tust doch schon alles, Hokey. Danke.", sagte ich leise.

Die Elfe lächelte nun ebenfalls und nickte dann aufgeregt. Schnell drückte sie mir einen Trank entgegen und erklärte mir, dass ich eine Stunde vor Zubettgehen einen großen Schluck nehmen sollte.

Der Trank sorgte für einen traumlosen Schlaf, es war derselbe den sie mir gegeben hatte, als wir von Hogwarts gekommen waren und in dieser Nacht Ron und Ginny getötet wurden.

Wenn Hokey da nicht gewesen wäre, wüsste ich nicht was dann mit mir geschehen wäre. Wahrscheinlich wäre ich daran zerbrochen.

Das nagende Gefühl kam zurück und mein schlechtes Gewissen fraß mich fast auf. Ich fühlte mich schlecht weil Ron, Ginny und Harry tot waren und ich hier im Malfoy Manor war und mich versteckte.

Ich hätte kämpfen sollen für ihre Freiheit. Stattdessen hatte ich mich versteckt um mich selbst zu retten. Voldemort hatte recht. Ich war eine Hure die es nicht für nötig gehalten hatte ihre Freunde zu retten.

Hokey's Hand mit dem Trank sank und ihr Lächeln verschwand als sie mein nachdenkliches Gesicht sah. „Geht es Miss nicht gut?", fragte sie.

Ich schüttelte schnell die Gedanken ab und setzte mir ein falsches Lächeln auf. „Ähm, doch doch. Alles bestens Hokey, danke. Aber...", begann ich und setzte mich nun langsam auf.

Ich musste mir die Schweißperlen von der Stirn wischen und ich atmete tief durch während Hokey mich gespannt musterte.

„...würdest du mir ein paar Fragen beantworten?", fuhr ich fort.

Hokey sah sich kurz um und nickte dann zustimmend.

„Woher wusstest du, was zu tun war? Mit Draco? Und mir? Du hast Lucius geschickt, nicht wahr?"

Die Elfe legte die Ohren zurück und starrte auf ihre Füße während ihre Hände nervös miteinander zu spielen begannen.

„Hokey hat jahrelang Hepzibah Smith gepflegt, Miss.", begann sie.

„Seit ihrem Tod kümmere ich mich manchmal um ihre Wohnung.", ihre Augen leuchteten auf.

„Die Wohnung ist voll mit Antiquitäten und Schatullen voll mit magischen Gegenständen und komischen Dingen."

Ich atmete tief durch.

„Du meinst Gegenstände, die dunkle Magie beinhalten?"

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt