Kapitel 21

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Mit einem gelangweilten Seufzen ließ er das Buch zurück auf den Tisch fallen und zuckte mit den Schultern. „Das ist in der Tat langweilig!", gab er zu.

„Die Einbände sind empfindlich."

Er starrte mich verwirrt an. „Was?", fragte er.

„Die Einbände", ich zeigte auf das Buch vor mir auf dem Tisch.

„Sie sind empfindlich, du solltest das Buch nicht einfach so auf den Tisch pfeffern.", fuhr ich schließlich fort.

Er kräuselte die Augenbrauen und starrte wieder auf das Buch und dann wieder zu mir. „Du klingst wie..."

„Dein Vater?"

Draco's Mund stand offen als ich seinen Satz beendete.

„Woher..."

Ich zuckte mit meinen Schultern und stand auf. „Er war vorhin hier.", begann ich.

Ich lief um den Tisch herum, schnappte das Buch und brachte es zurück zu dem Regal, aus dem ich es vorher entnommen hatte.

„Er hat mich darüber aufgeklärt, dass die meisten Bücher hier drin alt und die Einbände empfindlich sind."

Nachdem ich das Buch zurück an seinen ursprünglichen Platz gestellt hatte, drehte ich mich wieder zu Malfoy um, der seine Augen schnell wieder nach oben zu meinen richtete.

„Was?", fragte ich, als er immer noch mit offenem Mund da stand als hätte er einen Geist gesehen.

„Es ist nur...ich wusste nicht, dass er wieder hier ist.", erklärte er.

Schnell hatte Malfoy wieder seinen Mund geschlossen und seine Haltung versteifte sich. „Wie auch immer, mein Zimmer steht dir wieder zur Verfügung. Ich werde ein paar Tage nicht hier sein, aber Blaise müsste bald zurück sein."

Ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben. „Moment, wo wirst du hingehen?", fragte ich.

„Ich muss ein paar Dinge klären.", sagte er trocken. Es klang nicht gerade danach, als würde er mir genauer erklären wollen was er damit meinte.

„Und die da wären?"

Er seufzte genervt. „Granger, du musst nicht alles wissen!", schnaubte er.

Ich warf ihm einen bösen Blick zu. „Doch, das muss ich!", schnaubte ich zurück.

„Nein"

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und hielt seinem Blick stand.

„Na schön, dann muss ich in Zukunft auch nicht mehr tun was du sagst, Malfoy."

Er schaute mich verwirrt an. „Wie bitte?"

„Du hast mich schon verstanden."

Er kniff die Augen zusammen und kam langsam auf mich zu. Er wirkte bedrohlich, aber das schreckte mich nicht ab.

„Das hier ist kein Kinderspiel, Granger. Wir sind nicht mehr in Hogwarts!"

Er kam direkt vor mir zum stehen und damit ich ihm in die Augen schauen konnte, musste ich meinen Kopf etwas nach hinten legen.

„Ich weiß! Aber wenn du mir nicht sagen willst, was hier vor sich geht und du mir keine Gelegenheit gibst, mich an diesem Plan zu beteiligen, dann weiß ich nicht, wofür ich noch hier bin!", zischte ich ihn an.

Draco's Mundwinkel zuckten und seine Nasenlöcher blähten sich auf während er sauer auf mich herab starrte.

„Der Plan ist erst einmal, dich in Sicherheit zu wissen. Sobald die Todesser dich nicht mehr suchen, können wir alles weitere besprechen. Aber für den Moment musst du..."

„Ich muss gar nichts!", unterbrach ich ihn.

„Gott du bist so...", begann er.

„Was? Was bin ich?"

„Nervig!", schnaubte er. Er rieb sich die Nasenwurzel und raufte sich anschließend mit einer Hand durch sein ohnehin schon zerzaustes Haar.

„Du bist so verdammt anstrengend! Warum zum Teufel, kannst du nicht einfach deinen Mund halten?", brüllte er.

Ich schloss schnell meinen Mund und starrte ihn mit großen Augen an.

„Ich muss zurück nach Deutschland. Auftrag des dunklen Lords. Ich soll deine Spur verfolgen.", erklärte er nun mit ruhiger Stimme.

Ich atmete die angehaltene Luft aus und begann dann zu sprechen: „Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei"

Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief Richtung Tür. „Wohin gehst du?", fragte er.

„Ich gehe nach oben, denn ich möchte ja nicht noch weiter nerven.", sagte ich leise ohne mich umzudrehen und verschwand aus der Tür.

„Granger!", rief er, doch ich reagierte nicht auf ihn.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt