Kapitel 72

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Ich erwachte mit brummenden Kopfschmerzen im selben Zimmer in dem ich einen Tag zuvor aufgewacht war und fand zu meiner Überraschung Draco an der Seite meines Bettes.

„Wie lang war ich weg?", fragte ich noch immer benommen.

„Einen halben Tag."

Ich seufzte müde.

„Was hab ich verpasst?", fragte ich leise und betrachtete Draco's weichen Gesichtszüge. Sein Haar hing ihm durcheinander ins Gesicht und seine Haut wirkte blasser als sonst.

„Nichts wichtiges.", sagte er.

Ich zog die Augenbrauen hoch und schüttelte meinen Kopf. „Du lügst."

Draco's Gesichtszüge wurden härter und ich bemerkte wie ein Muskel in seinem Kiefer zuckte bevor er begann zu sprechen: „Ich werde dir alles in Ruhe erzählen wenn du dich erholt hast.", sagte er leise und sah sich dabei um als würde uns jemand aus der Ferne beobachten.

Ich setzte mich langsam auf und seufzte lautlos. „Du kannst es mir auch jetzt erzählen, mir geht's super.", log ich.

Die Kopfschmerzen waren echt brutal aber ich wollte unbedingt wissen was passiert war und was ich verpasst hatte.

„Jetzt lügst du.", sagte er mit dünner Stimme ohne mich nochmal anzusehen.

Ich nickte und gab nach, denn ich wusste ich könnte ihn nicht mehr umstimmen.

„Du solltest noch etwas schlafen.", er erhob sich aus dem Stuhl neben mir und blickte auf mich herab.

„Ich werde Hokey schicken damit du nicht alleine bist, in Ordnung?"

Ich nickte stumm und zog dann die Decke etwas höher und drehte mich auf die Seite, weg von ihm.

Ich schloss meine Augen während ich seinen Schritten lauschte die immer leiser wurden.

Tatsächlich hatte mich die Müdigkeit schneller wieder gepackt wie gedacht. Noch bevor Hokey aufgetaucht war, war ich einen tiefen Schlaf gefallen.

Ohne einen Zauber oder einen Trank allerdings, war es kein ruhiger Schlaf. Die Albträume kamen nun doppelt so schlimm zurück.

Ich wachte in einem dunklen Raum auf, völlig schwarz. Ich konnte weder etwas sehen, noch etwas hören.

Mein alter Freund die Angst kroch mir den Rücken hinauf und setzte sich in meinem Nacken fest.

Laute Schritte hallten um mich herum. Jemand kam auf mich zu. Doch ich konnte niemanden sehen.

Mein Atem ging schneller und härter und ich hob schützend meine Hände vor mich.

Plötzlich sah ich Voldemort's Gesicht vor mir. Die schrecklich leuchtenden Augen in denen sich der blanke Horror widerspiegelte, starrten mich an.

Ich konnte sein grässliches Lachen hören welches er immer hatte wenn er im Blutrausch war.

Ich drückte mir die Hände auf die Ohren um es auszublenden doch plötzlich packte jemand meine Arme und die Panik machte sich breit.

„Lass mich los!", schrie ich. Nichts tat sich.

Plötzlich durchfuhr meinen Körper ein unglaublicher Schmerz und ich krampfte mich zusammen wie ein verletztes Kind.

Das lachen grölte in meinem Kopf und alles drehte sich um mich herum. Dann wurde es urplötzlich still und der Schmerz verschwand.

Ich hörte um mich herum ein Stimmengewirr, fern aber dennoch konnte ich Bruchteile des Gesprächs ausmachen.

„Master..."

„...lange schon?"

„...Stunden..."

Ein paar Schritte drangen näher an mich heran und ich verkrampfte mich erneut unterbewusst.

Zu groß war die Angst davor, dass er zurückkommen würde.

„...zwei Tränke..."

„...aufwecken..."

Ich spürte wie zwei Hände meine Schultern packten und jemand an mir zu rütteln begann.

„Wach auf!", forderte eine Stimme.

Ich durfte meine Augen nicht öffnen. Mein Peiniger würde nur all zu viel Gefallen daran finden, mich weiterhin zu quälen.

„...bei Seite..."

Die Hände verschwanden und ich hoffte, dass man mich nun in Ruhe ließ doch da spürte ich eine Hand an meiner Wange.

„Legilimens."

Plötzlich war es ganz hell um mich herum und ich brauchte einen Moment bis meine Augen sich daran gewöhnt hatten.

Ich konnte den Duft von frisch gemähtem Rasen wahrnehmen und ich atmete entspannt durch.

Als ich meine Augen öffnete, sah ich einen strahlend blauen Himmel über mir und ich spürte das weiche Gras unter mir.

Plötzlich tauchte eine Person über mir auf, blondes Haar und graue Augen. Draco.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt