Kapitel 43

217 8 0
                                    

Ich hatte es irgendwie geschafft mich aus dem Griff der Person hinter mir zu befreien und ich drehte mich sofort um, ging in Abwehrhaltung - bereit zu kämpfen, als ich einen blonden Mann vor mir wiedererkannte. „Draco?", zischte ich entsetzt.

„Was zum Teufel soll das?", schrie ich ihn fast schon an. „Du hast mich fast zu Tode-", plötzlich eilte er erneut auf mich zu, presste seine Hand wieder auf meinen Mund und hielt meine Hüfte mit seiner anderen Hand fest.

Die Schlaufe meines Bademantels öffnete sich und ich hielt mit einer Hand den Stoff zusammen der ansonsten meinen nackten Körper preisgeben würde.

„Sschht! Wir sind nicht alleine!", zischte er leise und drängte mich rückwärts in Richtung seines Kleiderschranks.

Ich runzelte meine Stirn und hielt augenblicklich die Luft an als plötzlich ein wildes Stimmengewirr auf dem Flur zu hören war.

Draco drängte mich in seinen Kleiderschrank und zog die Türen hinter sich zu während seine Hand noch immer auf meinem Mund lag.

Sein Körper war so dicht an meinen gepresst, dass ich fast jeden Zentimeter seines Körpers auf meinem fühlen konnte.

Es war so eng hier drin gewesen, dass ich keine Möglichkeit hatte den Bademantel zuzuhalten, lediglich Draco's Körper sorgte dafür, dass meiner verdeckt wurde.

Ich presste meine Augen zu als ich die Stimmen von ein paar Männern hören konnte, die in das Schlafzimmer kamen.

„Und Sie sind sich sicher, dass hier noch jemand lebt, außer Mr. Malfoy?", sagte eine unbekannte Stimme.

„Ja, die hecken doch etwas aus!", zischte Rabastan wütend.

„Sehen Sie, ich sagte Ihnen doch, dass er verrückt geworden sein muss!", hörte ich Lucius sagen. Er lachte auf.

In dem Kleiderschrank konnte man durch ganz kleine Schlitze nach draußen schauen und ich erkannte wie Rabastan versuchte auf Lucius loszugehen, doch der dritte Mann ging sofort dazwischen.

„Ich finde wir sollten beenden was angefangen wurde.", sagte Lucius kühl. Der dritte Mann nickte und richtete seinen Zauberstab auf Rabastan.

„Ich sagte Ihnen bereits, wenn Sie keinen konkreten Beweis für Ihre Vermutungen liefern können, wie das enden würde!"

Als ich realisierte, was das werden sollte, drehte ich sofort meinen Kopf zur Seite und versteckte mein Gesicht in Draco's Brust um nicht laut aufzuschreien.

Ich griff mit beiden Händen fest in seine Uniform und versuchte still zu sein. Sein Körper war erst völlig hart und versteift, bis er dann weicher zu werden schien.

Ich spürte eine Hand an meinem Hinterkopf die mich hielt. Es fühlte sich gut an.

Ich konnte seinen heißen Atem auf meiner nackten Schulter spüren als ein lautes „Avada Kedavra!", an meine Ohren drang.

Ich zuckte unwillkürlich zusammen und die Hand an meinem Hinterkopf begann mich sanft zu streicheln. Wenn es nicht so verdammt absurd gewesen wäre, dass ausgerechnet Draco Malfoy versuchte mich zu trösten, dann hätte ich vielleicht laut los geweint.

Auch wenn ich eigentlich froh sein konnte, dass Rabastan nun tot war und somit mein größtes Geheimnis nicht ausplaudern konnte, war ich doch sehr erschrocken darüber, wie eiskalt diese Familie sein konnte, um ihren Willen durchzusetzen.

Es gab mindestens zweihundert andere Wege einen Menschen zum Schweigen zu bringen, der Tod war daher eher einer der letzten Optionen die für mich in Frage kommen würden.

Ich wusste, dass Rabastan Lestrange wohl keine Sekunde gezögert hätte, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte mich zu töten, doch trotzdem konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, echte lebendige Menschen zu töten.

Ich konnte es auch nicht zulassen als Ron damals fast die beiden Todesser Dolohow und Rowle getötet hätte. Ein einfacher Vergesslichkeitszauber hatte ebenfalls genügt.

Aber in der Familie Malfoy mussten wohl drastischerer Maßnahmen herhalten um mögliche Gefahren zu beseitigen.

Als ich ein leises Gemurmel hörte und der tote Körper aus dem Schlafzimmer gezogen wurde, war ich erst wieder bereit meine Augen zu öffnen und blickte direkt in ein paar dunkelgraue Augen die mich anstarrten.

Draco zog schnell seine Hand hinter meinem Kopf weg, als hätte er sich verbrannt. Sein Körper bewegte sich ein wenig nach hinten und gab damit meinen frei.

Erst wanderten seine Augen zu meiner Brust bis er realisierte, dass ich nackt war und schloss sie dann sofort wieder.

Die Tür zu seinem Schlafzimmer wurde geschlossen und Draco öffnete sofort den Kleiderschrank, um der peinlichen Situation zu entkommen.

Schnell zog ich den Bademantel wieder zu und trat ebenfalls aus dem Schrank heraus. Ich musste tief durchatmen um nicht vor Panik und Terror in Tränen auszubrechen.

Die peinliche Situation von eben, in der Draco Malfoy mich nackt gesehen hatte, verdrängte ich nach ganz hinten in meinen Kopf.

„Bist du okay?", fragte er mich als er mich nun endlich wieder angesehen hatte und die Blässe in meinem Gesicht wahrnahm.

„I-ich denke schon.", murmelte ich und starrte auf die Stelle an der eben noch der tote Körper von Rabastan gelegen hatte.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt