Kapitel 87

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Draco legte seinen Kopf schief und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. „Wieso ausgerechnet Frankreich?"

Ich zuckte mit den Schultern und starrte dabei weiterhin auf die Karte. „Den Ort den dein Vater aufgeschrieben hat, liegt im Herzen der Stadt.", begann ich.

Ich blätterte ein paar Seiten um und zeigte ihm ein Ausschnitt von der Stadt Bordeaux. „Hier ungefähr müsste der Ort sein."

Draco beugte sich zu mir nach vorn um die Karte besser in Augenschein nehmen zu können. „Da gibt's sicher ein paar finstere Ecken wo er versteckt sein könnte.", stimmte er mir zu.

„Ich vermute eine Bücherei oder ein Antiquitätenladen."

Verwundert zog er die Augenbrauen hoch und sah mich von der Seite an.

„Es muss etwas bedeutsames sein, ein Buch vielleicht oder ein Schmuckstück."

Draco nickte langsam als würde er verstehen worauf ich hinaus wollte. „Na schön. Das heißt wir müssen nach Frankreich."

„Zuerst müssen wir den Spiegel zerstören."

Der Mann bewegte sich neben mir und ich erkannte einen besorgten Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht.

„Was ist los?", fragte ich leise.

Draco lehnte sich gegen den Tisch und verschränkte dabei erneut seine Arme vor der Brust. „Der Basiliskenzahn hatte keine Wirkung auf den Spiegel."

Meine Gedanken rasten und ich versuchte nach passenden Worten zu finden doch ich konnte keine finden.

„Blaise und ich haben vor ein paar Tagen versucht den Spiegel zu zerstören.", begann er zu erzählen. Ich hing bei jedem Wort an seinen Lippen und versuchte die neue Information zu verarbeiten.

„Aber der Zahn hatte keinerlei Wirkung auf den Spiegel, er hat nicht einen Kratzer hinterlassen."

„Aber das ist doch nicht möglich!", stieß ich nun endlich hervor, als ich meine Stimme wieder gefunden hatte.

Doch Draco zuckte nur mit seinen Schultern. „Wir sind im Arsch."

„Du gibst doch nicht etwa auf, oder?"

„Ich weiß, dass du es nicht tust also...", er stieß sich vom Tisch ab und lief zum Fenster. Die Sonne stand schon ziemlich tief am Horizont und lila-orangene Wolken zierten den Himmel und tränkten die Ländereien des Anwesens in einem wunderschönen Glanz.

Er starrte hinaus zum großen Teich und beobachtete die weißen Pfaue dabei, wie sie sorgfältig ihr Gefieder putzten.

Langsam trat ich an seine Seite und folgte seinem Blick nach draußen. Mir war nie wirklich aufgefallen wie schön das Anwesen sein konnte. Bisher wirkte es immer grau und kalt. Doch jetzt wirkte es warm und einladend.

„Wir dürfen nicht aufgeben, wir schulden es unseren Freunden.", sagte ich ganz leise.

Ich drehte langsam meinen Kopf um den blonden Mann anzusehen, doch er starrte weiterhin stur mit zusammengepresstem Kiefer angestrengt nach draußen.

„Das Schwert von Gryffindor, weißt du wo es ist?"

Verwundert über seine Frage und vor allem darüber, dass er mir nicht widersprechen wollte, starrte ich ihn einen ganzen Moment lang mit geöffnetem Mund an.

Nun war er es, der seinen Kopf langsam zu mir drehte und mich mit heraufgezogenen Augenbrauen und voller Erwartungen anstarrte.

Doch zu seinem enttäuschen schüttelte ich langsam zögernd meinen Kopf. „Das letzte mal als ich es sah, war es im Besitz von Griphook."

Ich musste schlucken um meinen Hass auf diesen törichten Kobold zu verstecken.

„Griphook? Du meinst diesen arroganten Kobold?", fragte er.

Ich nickte zustimmend und warf ihm dabei einen überraschten Blick zu. „Ja, woher kennst du ihn?"

Draco atmete aus und warf dabei seinen Blick wieder aus dem Fenster hinaus. „Er war hier."

Ich hielt die Luft an.

„Und er hatte das Schwert dabei."

„Bist du dir sicher?", fragte ich schnell ohne meinen Blick von seinem Gesicht zu nehmen.

Draco nickte. „Ich war mir damals nicht sicher, da es direkt nach seinem Tod verschwand aber jetzt weiß ich es. Es war definitiv das Schwert von Gryffindor."

„Griphook ist tot?"

„Volde-... du-weißt-schon-wer hat ihn getötet, zusammen mit einem Haufen Greifern nachdem du mit Potter und deinem Freund Weaselbee in Gringotts eingebrochen bist."

„Ron.", sagte ich mit fester Stimme. Draco's Kopf schnellte zu mir herum.

„Sein Name war Ron."

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt