Kapitel 42

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Die Tatsache, dass der Plan zu scheitern drohte, nicht das einzige Problem an der Sache war, sondern auch, dass er so abrupt abgehauen war, machte mich echt stutzig.

Warum machte ich mir so viele Gedanken darüber, wenn sie größtenteils nicht einmal darum gingen, dass der Plan ins Wasser fallen könnte, sondern, dass ihm der Kuss nicht gefallen haben könnte.

Denn auch wenn ich es vielleicht niemals zugegeben hätte, mir hatte der Kuss gefallen. Ich hatte mich insgeheim schon immer gefragt, wie es wohl sein würde von Draco Malfoy geküsst zu werden.

Und mir war durchaus bewusst, dass wir nur versuchten zu üben, deshalb waren meine Gefühle bezüglich des Kusses auch mehr als unangebracht.

Ich legte mich genauso wütend schlafen wie ich zuvor die Treppen hinaufgestiegen war, mit dem einzigen Unterschied, dass ich nicht in seinem Bett schlafen wollte.

Nicht nachdem er mich so blöd hat stehen lassen, nachdem ER mich geküsst hatte. Natürlich war ich ebenfalls sauer auf ihn.

Ich machte es mir auf der Chaiselounge bequem und schlief einfach in meinem Kleid ein. Die Gedanken hörten irgendwann auf in meinem Kopf zu kreisen und ich wurde erst wieder wach als jemand an mir wie wild rüttelte.

„Jetzt wach schon auf!", zischte jemand. Langsam wurde ich wach und ich streckte mich gemütlich. „Nur noch fünf Minuten.", murmelte ich müde.  „Granger!"

Sofort riss ich meine Augen auf. Vor mir stand Blaise der mich ernst anstarrte. „Was ist los?", fragte ich und reckte meinen Kopf in die Höhe.

Im Hintergrund wuselte Pansy nervös auf und ab und ich konnte gar nicht näher nachfragen, da begann Blaise zu erzählen: „Wir haben Rabastan gefunden.", sagte er.

Ich war sofort hellwach und setzte mich nun gespannt auf. Ich klopfte auf die leere Stelle neben mich und Blaise setzte sich.

„Wo ist er?", fragte ich mit zittriger Stimme. Blaise warf Pansy einen Blick zu, die ihn mit einem Kopfschütteln anblickte, bevor er fortfuhr: „Draco ist ihm auf der Spur, mach dir keine Gedanken.", sagte er ruhig.

„Das tu ich aber!", sagte ich aufgebracht. Ich musste tief durchatmen damit mir mein Herz nicht gleich aus der Brust sprang.

„Rabastan scheint zu wissen wer ich wirklich bin, das ist ein enormes Risiko-",

„Das Draco beseitigen wird!", schnitt er mir schnell meinen Satz ab.

Ich schnappte nach Luft. „Das können wir doch nicht tatsächlich von ihm erwarten, oder?", fragte ich ungläubig doch Blaise zuckte nur mit seinen Schultern.

„Er tut es nicht für uns, Granger.", sagte er leise. „Er tut es für den Orden."

Pansy lachte spöttisch auf. „Na klar, tun wir also so, als würde er das alles nicht für sie machen!", keifte sie ihn an und zeigte dabei mit ihrem Finger auf mich.

Blaise schüttelte seinen Kopf. „Hör doch mal auf damit!", schnauzte er sie an.

„Nein, sprich nur weiter Pansy.", ich warf ihr einen kurzen Blick zu bevor ich ihn wieder auf Blaise neben mir richtete. „Ich würde gerne hören, was sie zu sagen hat!"

Blaise schien kurz zu überlegen bevor er sich mit aller Ruhe an mich wandte: „Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut werden und das Abendessen in Hogwarts wird ebenfalls reibungslos ablaufen, verstanden?", sagte er und ich nickte.

Er erhob sich nun wieder, lief an den Kleiderschrank und öffnete das Schmuckkästchen aus Draco's Sockenschublade, holte etwas heraus und eilte mit Pansy wieder zum Flohnetzwerk.

„Morgen ist es soweit, wir verlassen uns auf euch.", sagte Pansy und zwinkerte mir zu bevor sie in den Kamin gestiegen war und mit Blaise verschwand.

Langsam ging es mir echt auf die Nerven, dass alle einfach immer verschwanden und meine Neugierde bezüglich dieses öden Schmuckkästchens wuchs mit jedem mal wo ich es zu Gesicht bekam.

Irgendetwas musste Draco darin verstecken was enorm wichtig und geheim zu sein schien. Aber warum versteckte er es in einem Schmuckkästchen zwischen seinen Socken, wenn es doch sooo wichtig war?

Als die beiden weg waren beschloss ich ein Bad zu nehmen und mir genau zu überlegen, wie ich Draco am besten ansprechen sollte wenn er wieder hier war.

Ich musste mir etwas einfallen lassen, damit er mir zuhörte und nicht einfach wieder abhaute.

Ich saß gedankenverloren in dem heißen Wasser als ich plötzlich Geräusche aus dem Schlafzimmer nebenan hören konnte.

Ich schreckte mit meinem Kopf hoch und lauschte den Schritten die auf und ab gingen.

Vorsichtig stieg ich aus der Wanne, hüllte meinen Körper in einen Bademantel und lief langsam zu der Tür.

Ich legte meine Hand auf die Klinke und öffnete die Tür einen kleinen Spalt, gerade einmal so viel, dass ich herausschauen konnte.

Ich konnte niemanden in dem Schlafzimmer sehen also trat ich aus dem Badezimmer und lief ein paar Schritte in das Schlafzimmer hinein.

Eine kühle Brise eines bekannten Colognes stieg mir in die Nase als mich plötzlich zwei Arme von hinten packten und mir jemand eine Hand auf meinen Mund presste.

Ich versuchte zu schreien, doch es drang kein einziger Ton hervor.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt