Kapitel 32

274 8 0
                                    

Nachdem ich einer völlig aufgelösten Hokey tausendmal erklären musste, dass es ihrem Master Draco wirklich gut ging, nachdem ich ihr die Schüssel mit blutverfärbten Wasser und einem völlig blutigen Waschlappen gebracht hatte, entschied ich mich dazu heute lieber nicht mehr Draco's Schlafzimmer aufzusuchen.

Ich war dankbar für seine Ehrlichkeit und wollte seine Freundlichkeit nicht überstrapazieren. Für heute war genug.

Ich machte mich auf den Weg in die Bibliothek wo bereits jemand an dem großen Tisch saß und in einem Buch laß.

„Malfoy?", fragte ich als ich die blonden Haare erkannt hatte. Mittlerweile war er wieder völlig bekleidet und er blickte zu mir rüber.

„Hm?", er zog die Augenbrauen fragend nach oben. „Was machst du hier? Möchtest du dich nicht ausruhen?", fragte ich nun und kam näher auf ihn zu.

Vor ihm lagen genau die Bücher ausgebreitet, die Blaise am Mittag zuvor für ihn abgeholt hatte.

Ich setzte mich gegenüber von ihm an den Tisch und schnappte mir eins der Bücher um darin zu lesen.

„Ich bin nicht müde.", sagte er knapp angebunden und wandte sich wieder seinem Buch vor sich zu.

Ich nickte stumm und begann in einem Buch über dunkle Magie zu lesen. Nach ein paar Minuten des völligen Schweigens, drehte Draco das Buch vor sich herum und schob es in meine Richtung.

„Ließ den dritten Abschnitt und sag mir, was dir auffällt.", forderte er mich auf und schob das Buch weiter in meine Richtung.

Fragend zog ich die Augenbrauen hoch und schob mein eigenes Buch zur Seite. Vorsichtig legte ich meine Finger auf das Buch welches mir Draco entgegen geschoben hatte und zog es an mich heran.

Ich begann in dem Buch Geheimnisse der dunkelsten Kunst zu lesen, es kam mir sofort bekannt vor. Dieses Kapitel über Horcruxe hatte ich mindestens zwanzig mal gelesen.

Umso mehr Horcruxe erschaffen werden, desto schwächer wird jeder einzelne werden.

Ich kräuselte verwirrt die Augenbrauen. Ich war mir sicher, dass ich diesen Satz zuvor noch nie gelesen hatte in diesem Buch. Als wäre er zuvor nicht da gewesen.

Mit einem verwirrten Blick hob ich meinen Kopf an und starrte Draco an. „Ich könnte schwören, diesen Satz lese ich zum ersten Mal!", stieß ich genauso verwirrt hervor.

Draco nickte. „Das liegt daran, dass er zuvor wirklich nicht da war.", sagte er. Ich zog meine Augenbrauen hoch. „Und er ist einfach aufgetaucht?", fragte ich. Draco nickte. „Ja, ich glaub ich hab das Kapitel gerade dreimal gelesen und plötzlich war er da.", erklärte er.

Neugierig ließ ich meine Finger über die Buchstaben gleiten und suchte die Seite ab. Aber ich konnte mir absolut nicht erklären, wieso der Satz einfach aufgetaucht war.

Es war, als ob das Buch wusste , dass wir diese Information brauchten.

Ehe ich den Satz ein fünftes Mal lesen konnte, verblassten die Buchstaben wieder und hinterließen einen leeren Absatz.

Ich schob Draco das Buch wieder entgegen und er starrte die Seite einen Moment lang ungläubig an bevor er resignierte und das Buch zuklappte.

Ich konnte die Enttäuschung in seinem Gesicht erkennen und zog erneut mit einem Ausdruck der Verirrung meine Augenbrauen nach oben.

„Hey, das ist doch gut?"

Draco blickte mich mit gerunzelter Stirn an. „Was soll daran gut sein?", fragte er.

Ich erhob mich aus dem Stuhl und lief vor dem Tisch auf und ab. „Na überleg doch mal...", begann ich aufgeregt zu erzählen.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt