Kapitel 82

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„Also wenn ich damit recht habe und du-weißt-schon-wer wirklich für ihren Tod verantwortlich war, dann muss es da irgendeine Verbindung geben.", sagte ich leise.

„Was für eine Verbindung?"

Ich zuckte mit meinen Schultern. „Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden."

„Du musst dich ausruhen, Granger.", sagte er nun etwas leiser. Auf seiner Stirn machte sich eine Falte breit und er starrte mich mit seinen Augen an.

Ich wollte gerade meinen Mund öffnen um ihm zu widersprechen, da hob er auch schon seine Hand und schüttelte dabei seinen Kopf. „Keine Widerrede!"

„Aber der Spiegel! Wir müssen ihn doch zerstören!", versuchte ich zu protestieren.

„Das bekomm ich alleine hin.", sagte er sicher.

Ich runzelte die Stirn.

„Wie beim letzten Mal?"

Draco's Augen verengten sich und er schürzte die Lippen bevor er begann zu sprechen: „Das war ein Trick und das weiß ich jetzt."

„Die Horcruxe sind heimtückisch, Draco.", sagte ich mit ruhiger Stimme.

„Das weiß ich."

„Gut."

Er erhob sich aus dem Sessel und nahm mir den Spiegel aus der Hand.

„Wir kümmern uns gemeinsam darum, wenn du dich ausgeruht hast, okay?", fragte er nun.

Ich schnaufte leise. „Okay."

Im Moment konnte ich sowieso nichts tun um ihm beim zerstören des Horcruxes zu helfen. Mein Körper fühlte sich an wie Schleifpapier und der sengende Schmerz hatte nur minimal nachgelassen.

Nachdem Draco gegangen war, tauchte die alte unfreundlich Elfe auf um mir einen schmerzlindernden Zaubertrank zu bringen.

Ohne groß etwas zu sagen, knallte sie den Trank auf den Nachttisch und wandte sich zum gehen.

„Warte...bitte."

Die Elfe blieb stehen und drehte sich mit einem grimmigen Gesicht zu mir um.

„Wo ist Hokey?", fragte ich.

Die Elfe zuckte mit ihren Schultern bevor sie ihren Kopf senkte und sich tief verbeugte. „Wenn Miss geschlafen und sich erholt hat, werde ich Essen bringen. Gute Nacht."

Bevor ich widersprechen konnte, verschwand sie mit einem leisen Plopp und ließ mich alleine zurück.

Laut seufzend griff ich nach dem Trank auf dem Nachttisch und stürzte ihn herunter, stellte die leere Flasche wieder ab und rutschte zurück ins Bett.

Ich starrte hoch an die Decke des Raumes und schloss meine Augen. Draco's Cologne war immer noch zu riechen und ich atmete den Duft entspannt ein.

Langsam hatten die Schmerzen nachgelassen und ehe ich mich versah, war ich auch schon wieder eingeschlafen und in einen traumlosen Schlaf gefallen.

Irgendwie hatte ich gar kein Zeitgefühl mehr gehabt denn als ich das nächste mal meine Augen geöffnet hatte, war es immer noch dunkel draußen.

Der Kamin loderte in sanften Flammen vor sich hin und lediglich ein kleines Knistern erfüllte den Raum.

Tatsächlich spürte ich in meinem Knochenmark immer noch den sengenden Schmerz des Cruciatus-Fluchs, weshalb ich nach Hokey rief. Doch sie kam nicht.

Mit viel Mühe hatte ich es geschafft aus dem Bett zu kommen und nur langsam schleppte ich mich zur Tür des Schlafzimmers.

Ganz langsam und vorsichtig traute ich mich heraus auf dem Flur. Mit langsamen Schritten Schlurfte ich den Flur entlang.

Zu meiner Überraschung hatten die Gemälde heute nicht viel über mich zu sagen und hielten mal den Mund.

Es war fast schon gespenstisch, diese Stille. Als ich im obersten Treppenansatz ankam, überlegte ich kurz, ob ich es wirklich wagen sollte den langen Weg auf mich zu nehmen.

Doch noch bevor ich länger zögern konnte, erinnerten mich meine Schmerzen daran, dass ich schnellstmöglichst einen Trank benötigte.

Stufe für Stufe traute ich mich also runter ins Erdgeschoss.

Es musste mitten in der Nacht sein, denn die Lichter waren überall erloschen.

Von den Hauselfen und Draco war keine Spur, weshalb ich mich dazu entschloss, in der Bücherei nach ihm zu sehen.

Ich lief an der Küche vorbei, bog um eine Ecke und kam schließlich vor der großen Flügeltüre der Bücherei zum stehen.

Völlig erschöpft musste ich einen Moment innehalten, bevor ich die Tür zur Bücherei öffnete und eintrat.

Zu meinem Glück erkannte ich einen blonden Mann an dem runden Tisch sitzen wie er gedankenverloren, in einem Buch las.

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, schnellte sein Kopf in die Höhe und er drehte sich erschrocken zu mir um.

„Granger?"

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt