Kapitel 38

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„Jetzt kriegt euch mal wieder ein!", zischte Pansy genervt und zog an meinem Arm. „Los, nochmal von vorn!", sie scheuchte mich zurück an Draco's Seite und er legte erneut seine Hand auf meinen unteren Rücken, noch tiefer als zuvor.

„Vielleicht solltest du ihm einen verstohlenen Blick zuwerfen bevor du dich setzt!", schlug Pansy vor.

„Was?", stieß ich hervor.

„Na so etwas in der Art.", sagte sie und demonstrierte mir was sie meinte.

Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und warf Draco einen verliebten Blick zu, so als könnte sie es kaum erwarten, ihn auszuziehen und über ihn herzufallen. Und das tat sie, ohne rot zu werden.

Draco grinste.

„Siehst du, probier es mal."

Ich schüttelte meinen Kopf und lachte ironisch auf. „Also vergiss es, dass kann ich nicht!", protestierte ich, doch Pansy duldete keine Ausreden.

„So ein Quatsch. Letztes Jahr konntest du kaum deine Augen von Weaselbee lassen. Ich bin mir sicher, da hast du den Blick sogar noch besser draufgehabt als ich.", zischte sie.

Ich konnte fühlen wie Draco neben mir unruhig wurde und seine Hand bewegte sich kurz auf meinem Kleid.

„D-das ist nicht..."

„Tu es einfach, Granger.", brummte Draco neben mir ohne mich anzusehen. Ich biss mir auf die Unterlippe und atmete tief durch. Na schön. Umso schneller wir das hinter uns bringen würden, desto schneller würde Pansy uns endlich in Ruhe lassen.

Draco führte mich erneut an den Stuhl heran, geleitete mich um ihn herum und bevor ich mich setzte, warf ich meinen Kopf über die Schulter, warf ihm einen langen Blick zu und starrte ihm dabei so tief in die Augen, dass ich glaubte, mich in ihnen verlieren zu können.

Seine grauen Augen wirkten ruhig und er leckte sich kurz über seine Unterlippe bevor ich meinen Blick nun abwandte und mich setzte.

Es fühlte sich gut an nicht mehr das Gewicht meines eigenen Körpers auf den zentimeterdünnen Absätzen balancieren zu müssen und ich atmete kurz erleichtert auf als der Schmerz in meinen Füßen langsam nachließ.

Draco nahm direkt neben mir Platz und Pansy zwang ihn dazu, seine Hand auf meinem Oberschenkel abzulegen. Mein Körper versteifte sich unter seinen Berührungen und dafür kassierte ich sofort wieder einen gebührenden Anschiss von Pansy.

„Küss ihn auf die Wange.", forderte sie von mir. Draco zog seine Hand von meinem Oberschenkel zurück und starrte Pansy mit einem wütenden Blick an. „Das ist genug.", zischte er.

„Tu es!", zischte sie genauso wütend.

Die beiden gerieten in ein hitziges Wortgefecht und ich platzte innerlich vor Scham während Draco sie davon zu überzeugen versuchte, das alles andere ausreichen würde.

„Genug! Ich tue es!", sagte ich nun und die beiden verstummten. Draco brummte leise auf und lehnte sich zurück in den Stuhl.

Langsam beugte ich mich zu ihm rüber und platzierte einen flüchtigen Kuss auf seiner Wange, unterhalb der dünnen Narbe die am Tag zuvor noch blutig dort geruht hatte.

Ich konnte hören wie er die Luft scharf einzog und sie dann wieder durch die Nase herausbließ, als ich mich von ihm entfernt hatte.

„War das jetzt so schlimm?", fragte Pansy an Draco gerichtet, der ihr nur einen wütenden Blick zuwarf. Ich konnte nicht sagen warum es ihn so verärgerte, aber es war offensichtlich, dass er mit jeglichem Körperkontakt ein Problem hatte.

Etwas beleidigt wandte ich meinen Blick auf den leeren Teller vor mir auf dem plötzlich der erste Gang serviert wurde.

Das Abendessen gestaltete sich im Verlauf des Abends ähnlich wie am Anfang: beklemmend und beschämend. Als es endlich zu Ende war, führte Draco mich wieder nach oben ins Schlafzimmer wo er mich einen Moment alleine ließ um mit Pansy auf dem Flur zu diskutieren.

Ich konnte nicht viel des Gesprächs mithören denn ich musste mich schnell umziehen bevor Draco wieder reinkam.

Als er zur Tür hereinkam, drückte sich Pansy an ihm vorbei und beeilte sich zum Kamin. „Morgen versuchen wir es noch einmal, und dann vielleicht etwas weniger kindisch, sonst wird das nie was.", mit diesen Worten verschwand sie durch das Flohnetzwerk und ließ mich mit einem düster dreinblickenden Draco zurück.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt