Kapitel 41

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Normalerweise hätte ich ihm seinen Wunsch abschlagen sollen nachdem er mich die letzten Tage immer nur zurückgewiesen hatte, doch ich nickte. „Ein Glas!", sagte ich leise.

Hokey tauchte sofort wieder mit der Flasche auf und füllte die zwei Gläser bevor sie wieder verschwand.

Draco reichte mir eins der Gläser und streckte mir seins entgegen damit wir anstoßen konnten. „Auf deine unverfrorene Art niemals aufzugeben.", sagte er und tatsächlich entwich mir ein leises Kichern.

Ich setzte das Glas an meine Lippen und kostete von der rosé-farbenen Flüssigkeit. Die Kohlensäure bitzelte auf meiner Zunge und der Geschmack von Johannisbeere machte sich breit.

„Wow, das ist echt lecker.", staunte ich und beeilte mich noch einen Schluck zu trinken. Draco grinste leicht und nahm ebenfalls noch einen Schluck.

„Also, warum sollte ich noch bleiben?", fragte ich nun während ich nach der Flasche griff um mir noch einmal nachzuschenken.

Draco sagte nichts sondern sah mich einfach nur an. Ich zog meine Augenbrauen hoch und setzte die Flasche nun an seinem Glas an um es ebenfalls wieder zu befüllen.

„Hm?", fragte ich schnell hinterher als er immer noch nichts sagte. Er schreckte aus einem Gedanken heraus und zuckte dann mit seinen Schultern. „Ich würde gerne etwas ausprobieren.", sagte er nun.

Ich nippte an meinem Glas und starrte ihn dabei fragend an. „Achja? Und was?", fragte ich als ich den Schluck meines Getränks  heruntergeschluckt hatte.

Draco verzog kurz sein Gesicht bevor er sein Glas den Hals hinunterstürzte und es dann vollkommen leer auf dem Tisch abstellte. Er rutschte etwas näher zu mir und ich zog die Luft scharf ein.

„Wir üben nur.", sagte er leise. Mein Körper erstarrte als seine Hand meinen Oberschenkel hinauf wanderte und an meiner Hüfte stoppte.

Mir stockte der Atem in der Kehle und ich umklammerte das Glas in meiner Hand so fest, dass ich Angst hatte, es würde unter dem Druck zerbrechen.

Er kam mit seinem Gesicht so gefährlich nah auf meines zu, dass ich glaubte, er versuchte mich zu küssen.

Ich schloss meine Augen und vertraute mich völlig auf meine Sinne und plötzlich spürte ich tatsächlich ein paar warme Lippen auf meinen.

Ich öffnete schnell meine Augen um zu sehen, ob das gerade wirklich passierte und als ich schockiert festgestellt hatte, dass Draco Malfoy mich gerade wirklich küsste, schloss ich einfach wieder meine Augen.

Ich rutschte näher an ihn heran und sein Griff um meine Hüfte wurde härter. Gerade als ich versuchte auf seinen Schoß zu rutschen, löste er sich abrupt von mir und starrte mich mit finsterer Mine an.

„W-war das zu viel? Tut mir leid...i-ich...", begann ich zu stottern doch Draco erhob sich plötzlich aus seinem Stuhl und blickte sich panisch um. Er griff sich an den Kragen seiner Uniform und versuchte ihn zu lockern.

„Ich kann das nicht!", zischte er und beeilte sich zur Tür des Salons. Ich erhob mich ebenfalls und folgte ihm auf den Flur hinaus. „Was heißt du kannst das nicht?", rief ich ihm nach während ich versuchte ihn einzuholen.

Tatsächlich gestaltete es sich ziemlich schwierig in hohen Schuhen einem flüchtigen Todesser nachzulaufen der tatsächlich nur vor mir geflüchtet war.

Hatte ich es übertrieben? Nachdem ich ihn endlich soweit hatte, sich auf mich einzulassen, hatte ich es natürlich auf die Spitze treiben müssen.

Frustriert blieb ich auf der Treppe stehen und lauschte seinen schnellen Schritten die schon bald nicht mehr zu hören waren.

Mit einem seufzen ließ ich mich auf die Stufen fallen und zog die Schuhe aus die meine Füße schmerzten und mit einem wütenden Tritt landeten sie ein paar Stufen unter mir.

Ich warf meine Haare hinter mich und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen doch die Aufregung in mir ließ mich nicht ruhiger werden und ich dachte nur noch daran, dass Draco alles über den Haufen werfen würde und unser Plan ins Wasser fallen würde.

Wütend saß ich noch eine ganze Weile da bis ich mich dazu überwinden konnte, ihn zur Rede zu stellen und mich zu entschuldigen. Ich musste es tun. Schließlich wollte ich ihn am Freitag begleiten und das konnte ich nicht, wenn er noch sauer auf mich war.

Als ich mich nach ein paar Sekunden des Zögerns dazu überwunden hatte die Tür zu seinem Schlafzimmer zu öffnen, musste ich allerdings feststellen, dass Draco nicht hier war.

Der Kamin loderte noch in einem leichten Grünton, weshalb ich davon ausging, dass er durch das Flohnetzwerk gegangen sein musste.

Na toll. Draco Malfoy hatte mich geküsst und danach das Weite gesucht. Das klang ja sehr vielversprechend.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt