Kapitel 44

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Er kam auf mich zu und ich wich sofort einen Schritt zurück, abwehrend hielt ich eine Hand nach vorn. „Angesichts der Tatsache, dass du gestern einfach abgehauen bist ohne mir eine Erklärung zu geben, erwarte ich nun eine!"

Er hatte seinen Kopf schief gelegt und mich fragend angesehen doch als die Worte bei ihm angekommen waren, verdunkelte sich sein Blick und er seufzte lautlos.

„Ich muss mich in meinem eigenen Haus nicht entschuldigen.", er sah mich mit zusammengepressten Lippen an. Seine Augen funkelten in einem dunklen Grauton und ich konnte nicht sagen, ob ich es bedrohlich oder attraktiv fand.

„Ach nein? Dann wirst du den Zahn ja alleine holen können. Wie man die Kammer öffnet weißt du ja bestimmt, vorausgesetzt du kannst Parsel?", zischte ich.

Gespielt nachdenklich legte ich mir einen Finger auf mein Kinn und blickte zur Seite. „Hm, klingt ja nicht so, als würdest du wissen wovon ich spreche.", fügte ich nun hinzu als Draco mich weiterhin nur still anstarrte.

„Was willst du, Granger?", fauchte er und kniff seine Augen zu engen Schlitzen zusammen.

„Eine Entschuldigung!"

„Vergiss es!"

„Na gut, dann kannst du morgen alleine nach Hogwarts gehen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei, die Kammer zu suchen."

Natürlich war alles nur ein Bluff. Ich wusste nicht einmal, ob er wirklich nicht wusste wo die Kammer sich befand und ob er mich tatsächlich brauchte um hineinzukommen aber es war das einzige Druckmittel was ich hatte, um zu bekommen was ich wollte.

Ich machte auf dem Absatz kehrt und eilte auf den Kleiderschrank zu um mir Klamotten herauszuholen, doch bevor ich dort angekommen war, hatte Draco mich an meinem Ellenbogen gepackt und wieder zu sich herumgedreht. „Warte."

Ich sah zu ihm nach oben und erwartete ein freundliches Gesicht doch stattdessen starrte er angewidert auf mich herunter während er eine miese Entschuldigung über seine Lippen kommen ließ.

„Wow, das ist alles?", beleidigt riss ich meinen Arm los und wollte mich erneut umdrehen, doch erneut hinderte er mich daran.

Er rollte mit seinen Augen und ließ sie dann auf meinem Schlüsselbein ruhen während er sich seine Worte erneut sorgfältig in seinem Kopf zurechtlegte.

„Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin und das meine ich wirklich so. Es war...es war einfach viel.", flüsterte er nun ohne seine Augen von meiner nackten Haut zu nehmen.

Ich atmete tief durch und nickte dann. „Okay." Seine Hand umklammerte immer noch meinen Ellenbogen und ich fragte mich, ob er jemals so aufrichtig gewesen war. Seine Berührungen waren fast schon aufrichtiger als seine Worte, aber ich glaubte ihm.

„Wir müssen reden.", sagte ich nun und Draco hob nun seinen Blick um mich anzusehen. „Aber erst würde ich mich gerne anziehen...", ich deutete auf meinen Bademantel den ich noch immer trug und ich konnte einen Hauch rosa auf seinen Wangen erkennen als er nickte und sich dann umdrehte.

Nachdem ich in frische Kleidung geschlüpft war, setzten wir uns gemeinsam auf die Chaiselounge und ich begann zu erzählen: „Wie ich bereits sagte, wenn ich erwischt werde, musst du versprechen mich zu finden und den Zahn zu holen um den Plan fortzuführen."

In seiner Wange zuckte ein Muskel und ich spürte wie die Luft um uns herum stickiger wurde. Auch wenn mir der Gedanke daran nicht gefiel, er musste es versprechen. Er war dann die einzige Hoffnung für den Orden.

„Ich versuche es.", sagte er endlich nach einem langen Moment der Stille.

„Versprich mir es."

„Ich kann nicht."

„Malfoy! Versprich mir es!", ich starrte ihn mit großen Augen an und wartete auf eine Antwort.

Er verzog das Gesicht und ich konnte sehen wie er mit sich selbst rang bis er sich endlich wieder zu mir drehte und dann langsam nickte.

„Ich verspreche es dir."

Ich atmete erleichtert aus.

„Aber du musst mir versprechen, dich an alle Regeln zu halten!",

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt