Bitter ist die Liebe

Kapitel 56

Blaise streckte mir seine Hand entgegen und ich erhob mich aus dem Stuhl, nahm seine Hand und folgte ihm.

„Wo gehen wir hin?", fragte ich leise und warf nochmals einen Blick hinter mich auf Draco, der uns mit besorgten Augen verfolgte.

„Ich würde dich gerne jemandem vorstellen.", sagte Blaise knapp.

Ich zog meine Brauen hoch und musterte ihn von der Seite. Irgendetwas an ihm war anders. Er wirkte so gestresst.

Bevor ich fragen konnte was hier los war, machten wir vor einem Pärchen halt. Vor mir stand ein grauhaariger Mann mit einem kurz geschnittenem Bart. Er trug einen dunkelroten Anzug, keine Todesseruniform. Er wirkte alt, circa fünfundsechzig wenn ich schätzen müsste.

Neben ihm stand eine Frau in einem schwarzen Ballkleid, ihre Haare waren ebenfalls grau und sie hatte noch mehr Falten als der Mann.

Sie lächelte mich breit an. „Ah, das muss Ellaine Zabini sein, richtig?", die Frau sprach in einem stark italienischen Akzent und streckte mir aufgeregt ihre Hand entgegen.

„Ganz richtig.", sagte Blaise nun und schob mich etwas weiter vor, damit ich die Hand der Frau nehmen konnte.

Ich schüttelte ihr die Hand und machte dabei einen leichten Knicks. „Cosa ti porta in Inghilterra?"

Ich hatte mich gerade wieder aufgerichtet, da starrte mir diese Frau erwartungsvoll in die Augen und ich fühlte mich irgendwie ertappt.

Mein Herz schlug wie wild und ich atmete tief durch. „L'amore, la storia e ovviamente Blaise e la mia famiglia.", antwortete ich schnell.

Die Frau nickte entzückt. „Wie schön, gefällt es Ihnen in England?"

Der Mann grätschte dazwischen und warf seiner Frau einen warnenden Blick zu. „Tut mir leid, meine Frau ist sehr...naja...neugierig."

Ich schüttelte meinen Kopf. „Das ist in Ordnung, wirklich!", lächelte ich.

Die Frau nickte mir mit roten Wangen zu.

„Paolo Berlusconi, und das ist meine Frau Gaia, es freut uns sehr Sie kennenzulernen Ellaine!", sagte der Mann nun und reichte mir ebenfalls seine Hand. Er küsste sanft meinen Handrücken und lächelte mir dann freundlich zu.

„Die Freude ist ganz meinerseits.", sagte ich höflich und nickte beiden zu.

„Gaia und Paolo gehören praktisch zur Familie, Ellaine. Du kannst ihnen vertrauen.", sagte Blaise nun und nickte mir bestärkend zu.

„Ich...ähm...", stotterte ich und sah mich kurz um, ob uns jemand beobachtete.

„Das ist sehr...freundlich.", sagte ich nun leise. Gaia kam einen Schritt auf mich zu und flüsterte mir ins Ohr: „L'arte del fuoco demoniaco è di famiglia"

Mein Herz machte einen Satz, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und nickte nur höflich.

„Ich glaube Malfoy vermisst seine Begleiterin schmerzlich, es war schön euch wiederzusehen.", sagte Blaise und verabschiedete sich.

Ich nickte den beiden nochmals höflich zu und folgte Blaise dann zurück an den Tisch. „Was sollte das?", fragte ich leise zischend, doch Blaise reagierte nicht.

Seine Kiefermuskeln zuckten als er mich stumm zurück zu Malfoy brachte. „Blaise?", fragte ich leise und er zuckte zusammen, warf einen kurzen Blick auf mich und übergab mich an Draco.

Er war sofort aufgestanden als er uns wieder sah und stellte sich sofort neben mich. Seine Hand rutschte auf meinen Rücken und er zog mich dicht an seine Seite heran.

„Sie gehört wieder ganz dir. Entschuldigt mich...", Blaise wandte sich zum Gehen, doch Draco hatte ihn an der Schulter festgehalten.

„Blaise, warte!", sagte Draco. Blaise zuckte mit seinen Schultern und lächelte uns beiden kurz zu. „Ich muss zurück nach Italien, meine Aufgabe ist getan."

Draco nickte plötzlich wohlwissend und ließ Blaise gehen. Verwirrt starrte ich zwischen den beiden hin und her, bis Blaise nicht mehr zu sehen war. „Welche Aufgabe?", fragte ich leise.

Wir setzten uns wieder und Draco kam etwas näher um mir ins Ohr zu flüstern: „Du hast die Berlusconi's kennengelernt?"
Ich nickte. „Das war seine Aufgabe. Ich wusste nur nicht, wann es soweit sein würde."

Ich nickte und beschloss, dass hier kein guter Ort war um darüber noch länger zu diskutieren also war ich ruhig und blickte wieder zu Ginny und Ron.