Kapitel 63

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„Theo?", fragte Draco sichtlich überrascht. Er zog mich schnell an meinem Ellenbogen zu sich und nickte mir sanft zu.

„Du erinnerst dich an Theodore Nott?", fragte er mich.

Ich lächelte dem Mann mir gegenüber zu und nickte dann in Draco's Richtung. „Natürlich", ich warf erneut meinen Blick auf Theo und reichte ihm meine Hand.

„Es ist schön dich wiederzusehen.", sagte ich nun.

Theo drückte sanft meine Hand und schmunzelte. „Hast du den Abend noch gut überstanden? Du sahst ziemlich übel aus.", wollte er wissen.

Ich hörte wie Draco neben mir die Luft scharf einsog.

Vielleicht war es reine Höflichkeit, dass er nach meinem Wohlbefinden fragte, oder aber er hatte einen Verdacht.

Ehrlich gesagt würde es mich nicht wundern wenn er den hätte. Ich hatte mich mehr als auffällig benommen bei dem Abendessen. Mein langes Verschwinden auf der Toilette, welches definitiv länger war als zehn Minuten und dann noch mein Ausraster als Ron die Kehle aufgeschlitzt wurde.

Das einzig Gute an meinem plötzlichen Ausraster war, dass ich nicht mehr mit ansehen musste wie Ginny getötet wurde. Das hätte mich wahrscheinlich noch mehr zerstört.

Der Geschmack von Galle kam mir urplötzlich wieder nach oben als ich mich an den Abend zurück erinnerte. Bis hier her hatte ich es soweit unterdrückt.

Doch jetzt wo Theo voller Erwartung vor mir stand und Draco mich angespannt von der Seite anstarrte, hatte ich keine Wahl als mich mit allem erneut auseinanderzusetzen.

Der Schmerz in meiner Brust brannte wie Feuer und der Kloß in meinem Hals wurde immer dicker doch ich atmete tief durch und setzte mir ein falsches Lächeln auf.

Ich nickte vorsichtig. „Alles bestens. Ich glaube der Wein lag mir schwer im Magen, das ist alles.", sagte ich leicht lächelnd und rieb mir meine schwitzigen Hände unauffällig an meiner Jacke ab.

Theo nickte und wandte sich nun wieder an Draco. „Also, was macht ihr hier? In dem wunderschönen Deutschland?"

Draco atmete lautlos durch und lehnte sich an den Türrahmen. Er wirkte gelassen, als würden wir einfach nur mit einem Freund plaudern.

In Momenten wie diesen fragte ich mich ob Draco wirklich so gelassen war oder ob er einfach nur ein verdammt guter Schauspieler war.

„Familienangelegenheiten und ich wollte Ellaine dieses Schloss hier zeigen welches ich bei meiner letzten Mission entdeckt habe."

Theo lachte spöttisch auf. „Seit wann bist du denn so ein Romantiker, Malfoy?"

Draco grinste und zuckte mit seinen Schultern. „Romantisch?"

„Oder suchst du nur einen gelegenen Ort wo du ihr ungestört näher kommen kannst?", Theo leckte sich über seine Unterlippe. „Du weißt schon."

Draco stieß sich am Türrahmen ab und stand nun wieder aufrecht vor Theo. Er trat einen Schritt näher an ihn heran und starrte ihn aus dünnen Schlitzen heraus an.

„Wenn du so wild auf einen Dreier bist, musst du nur nett fragen, Nott."

Ich zuckte zusammen und starrte Draco ungläubig von der Seite an. Das konnte er kaum ernst gemeint haben.

„Ähm...also...", stotterte Theo sichtlich peinlich berührt. Er lockerte sich den Kragen seiner Uniform und brachte dann ein wenig Distanz zwischen sich und Draco.

„Nott!", rief ein Mann aus naher Entfernung. Theo zuckte zusammen und wandte sich dann zum Gehen. „Ich muss los. War schön euch...ähm...zu sehen."

Mit schnellen Schritten eilte der braunhaarige Mann den gepflasterten Flur entlang bis seine Schritte gänzlich verschwanden.

Ich atmete lautlos durch und warf Draco einen bösen Blick zu als er mir nur schelmisch zu grinste.

„Ein Dreier? Dein Ernst?"

Draco zuckte mit seinen Schultern ehe er sich wieder in Bewegung setzte und in die entgegengesetzte Richtung von Theo lief.

Ich starrte ihm Kopfschüttelnd mit einem leichten Grinsen nach bis er sich umdrehte und ein ungeduldiges „Kommst du jetzt?", über seine Schulter warf und dann wieder weiter lief.

Wortlos beeilte ich mich ihm zu folgen.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt