Kapitel 33

226 7 0
                                    

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf, gespannt darauf, was ich zu erzählen hatte.

„Im Buch stand, dass umso mehr Horcruxe erschaffen werden, desto schwächer jeder einzelne werden würde."

Draco's Augen folgten meinen wild gestikulierenden Händen und sein Blick zeigte einen Ausdruck der Verwunderung der mit jedem meiner Worte schlimmer zu werden schien.

„Ja und?", fragte er.

Ich blieb abrupt stehen. „Das heißt...?", fragte ich ihn mit einem übertrieben fragenden Ton. Er zog seine Oberlippe schräg hoch und starrte mich immer noch an. „Keine Ahnung, dass die Erde doch eine Scheibe ist?", fragte er ironisch.

Ich schüttelte meinen Kopf und musste mir ein Grinsen verkneifen. „Na das liegt doch auf der Hand.", begann ich und lief wieder auf und ab, seine Augen folgten mir.

„Wenn der dunkle Lord tatsächlich neue Horcruxe erschaffen hat, dann sind sie schwächer als seine ersten!", fuhr ich fort.

Als ich wieder zu Draco sah, lag immer noch der Ausdruck von Verwirrung auf seinem Gesicht. „Granger, was willst du mir damit sagen?"

Er lehnte sich nach vorn und ließ seine Hände auf den Tisch fallen, so als hätte er absolut gar keinen Nerv mehr dafür, mein Ratespiel mitzuspielen.

„Der dunkle Lord hatte sich auf sieben Horcruxe beschränkt, da die Zahl sieben eine magische Zahl ist. Aber nach...Harry's Tod...", es fiel mir immer noch sehr schwer es auszusprechen aber ich hatte mich recht schnell wieder gefangen. „...nach seinem Tod hatte er nur noch einen Horcrux, die Schlange. Also wird er wohl oder übel sechs neue erstellt haben müssen , die aber nicht genauso mächtig sind, wie die zuvor."

Draco nickte langsam als er verstanden hatte worauf ich hinaus wollte. „Wir waren damals der Meinung, dass du-weißt-schon-wer nichts spüren würde, wenn man einen Horcrux zerstörte, aber als Harry starb...da konnte ich es sehen, dass er auch etwas gefühlt haben muss."

Die Erinnerung an diesen Tag ließ mich kurz einfrieren. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem gesamten Körper breit als vor meinen Augen das schreckliche Grinsen von Voldemort aufgetaucht war.

„Deshalb müssen wir die Schlange zuletzt töten, sie ist der letzte Horcrux der ersten Generation und somit der mächtigste von allen."

Draco nickte stumm als er dann endlich seine Stimme wiedergefunden hatte. „Das ist brillant, du..du bist brillant, Granger!", stieß er hervor und zog das Buch nun nochmals an sich heran und begann in den letzten Zeilen des Kapitels über Horcruxe laut zu lesen: „Ein Horkrux kann nur durch die wenigen Mittel zerstört werden, die auch mit der mächtigsten Magie nicht mehr repariert werden können."

Ich nickte. „Wie du es auf deinen Notizen bereits niedergeschrieben hast gehören dazu: Dämonsfeuer, Basiliskengift und von Kobolden gefertigte Waffen wie zum Beispiel das Schwert von Gryffindor.", sagte ich leise.

Draco nickte. „Da gibt es nur ein Problem.", sagte er nun und ich schaute ihn erwartungsvoll an. „Wo bekommen wir eins dieser Dinge her, sobald wir einen Horcrux gefunden haben?"

Ich überlegte einen Moment bis mir tatsächlich eine Möglichkeit einfiel. „In der Kammer des Schreckens müsste doch noch der Kadaver des Basilisken sein? Wenn wir am Freitag nach Hogwarts gehen, könnten wir doch...", bevor ich weiter sprechen konnte, hatte Draco mich bereits unterbrochen: „Das kommt nicht in Frage!", schnaubte er.

„Wieso nicht?"

„Weil das Schloss nur so von Todessern wimmelt und du-weißt-schon-wer auch da sein wird!", zischte er. Seine grauen Augen musterten mich eindringend, versessen darauf, mich nicht mehr loszulassen.

Und auch wenn es mir in einem anderen Universum tatsächlich gefallen hatte, von solch wunderschönen so angestarrt zu werden, war es mir hier in diesem irgendwie unangenehm.

Ich richtete meinen Blick nun ebenfalls auf ihn und ich konnte in seinen Augen etwas aufblitzen sehen, bevor er seinen Blick sofort von mir nahm. „Aber das ist unsere einzige Chance!", versuchte ich zu protestieren. Ich lief auf ihn zu aber blieb dann abrupt wieder stehen als er begann zu sprechen.

„Vergiss es! Wir wissen nicht einmal ob der Kadaver noch da ist! Am Ende riskieren wir es erwischt zu werden, für nichts!"

Ich seufzte. „Mich kennt doch sowieso keiner, das wäre doch perfekt? Ich könnte mich kurz auf die Toilette entschuldigen und nachsehen. Das dauert höchstens zehn Minuten!"

Ich konnte sehen wie Draco angespannt nachdachte um eine andere Möglichkeit vorzuschlagen, aber ich wusste, dass er wusste, dass es keine andere gab. Er musste meinem Plan zustimmen, wenn er tatsächlich vorhatte mit mir die Horcruxe zu zerstören.

Was hatten wir denn für eine andere Wahl? Das Schwert von Gryffindor war seit Beginn des Krieges verschwunden und würde einen Slytherin und einer Hochstaplerin sicherlich nicht einfach so in die Hände fliegen. Dämonsfeuer war zwar eine Option, konnte aber sehr schnell außer Kontrolle geraten, wenn man es nicht bändigen konnte. Und dieses Risiko konnten wir nicht eingehen.

Die einfachste und beste Option war daher das Basiliskengift. Vorausgesetzt der Kadaver war noch da unten in der Kammer.

Draco's Augen wanderten durch den Raum bevor sie wieder ihren Weg zu mir fanden.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt