Kapitel 30

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Ich öffnete meinen Mund um zu sprechen doch mir stockte der Atem und sofort fühlte ich mich total dumm. Wieso um alles in der Welt hatte ich geglaubt, dass Draco Malfoy, sich von mir helfen lassen würde?

Meine Wangen erhitzten sich und Draco leckte sich über seine Unterlippe während er mich immer noch fragend anstarrte.

Erneut öffnete ich meinen Mund und begann endlich zu sprechen: „Ich säubere deine Wunden, wonach sieht es denn aus?", schnaubte ich ihn nun ebenfalls an. „Also wenn du so nett wärst und meine Hand loslassen würdest, dann könnte ich endlich anfangen."

Draco gab mit einem seufzen meinen Arm frei und legte seinen Kopf wieder in den Nacken. „Na schön, aber beeil dich."

Vorsichtig begann ich seine Wunden sauber zu tupfen und er krampfte immer wieder etwas zusammen aber gab nicht einmal einen Ton von sich.

„Zurück zu den Horcruxen.", stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Ich weiß von fünf Horcruxen.", fuhr er fort.

Ich schüttelte sanft meinen Kopf ohne meine Tätigkeit zu unterbrechen. „Tatsächlich gibt es sieben.", korrigierte ich ihn. „Hm?"

„Ja, die Schlange. Nagini. Sie ist der letzte lebende Horcrux.", erklärte ich ihm.

Draco bewegte sich kurz doch er ließ seinen Kopf im Nacken liegen und ließ mich weiter machen.

Ich senkte den Lappen in die Schüssel mit dem bereits blutverfärbten Wasser und wrang ihn aus bevor ich ihn wieder an seine Haut führte.

„Aber es wurden doch nur fünf zerstört?", fragte er. Mein Magen verdrehte sich. Ich musste schlucken. „Eigentlich sechs, mit Harry...", flüsterte ich. Erneut bewegte sich sein Körper unter mir.

„Potter?"

Ich ließ meinen Blick sinken und starrte auf seine Oberschenkel die rechts und linkes neben meinem Körper ruhten.

„Harry war ebenfalls ein Horcrux.", wisperte ich. Als ich das nächste mal meinen Kopf angehoben hatte, fand ich Draco's Blick auf mir.

„Wie jetzt?", fragte er leise.

Ich seufzte und führte den Waschlappen an seine Brust. Vorsichtig und mit zittriger Hand fuhr ich damit fort seine Wunden zu säubern.

„Als Volde- der dunkle Lord seine Mutter tötete und Harry den Todesfluch überlebt hatte, da teilte sich die Seele vom dunklen Lord ein weiteres Mal und ging in Harry über.", meine Stimme zitterte.

„Er musste also sterben?", fragte Draco nun. Ich nickte stumm. „Ja.", antwortete ich nun nach einer gefühlten Ewigkeit.

Draco starrte mich eine ganze Weile an und sein Blick brannte auf meiner Haut wie Feuer. Es gelang mir nicht seinem Blick zu begegnen. Irgendwie hatte ich Angst davor.

„Also ist die Schlange der letzte Horcrux?" fragte er nochmals. Ich nickte zustimmend. „Wobei ich mir nicht sicher bin, ob er nicht noch weitere nach der Schlacht erstellt hat." , korrigierte ich mich schnell.

Draco seufzte. „Ja das hatte ich auch schon in Erwägung gezogen. Und tatsächlich bin ich, glaube ich zumindest, im Begriff einen zu finden."

Ich zuckte zusammen und riss den Waschlappen von seiner Haut weg. „Wirklich?", fragte ich überrascht und Draco nickte.

„Ich hab viel über Horcruxe gelesen und wenn man sich einem nähert...", begann er zu erzählen.

„...dann bemerkt man seine Anwesenheit.", beendete ich seinen Satz und Draco nickte zustimmend.

„Wo?", wollte ich wissen. Draco atmete scharf ein als ich den feuchten Waschlappen erneut an seine Wunde geführt hatte.

„Es gibt ein Schloss in Deutschland. Es wurde vor ein paar Jahren bereits von den Deutschen Todessern übernommen. Dort."

Ich war überrascht. Er gab mir ohne Widerrede auf alles eine Antwort. Als hätte er es satt mit mir zu streiten. Es war zur Abwechslung auch echt angenehm mit ihm eine Unterhaltung führen zu können, in der er nicht jeder Frage auszuweichen versuchte.

„Ich nehme an, du wurdest bei der Suche nach ihm, gestört?", fragte ich und Draco lachte leise auf. „Von einem Werwolf, ja."

Ich musste kurz lächeln. „Das hattest du bestimmt verdient!", stichelte ich.

Draco zog eine Augenbraue hoch und auch ihm schlich sich ein ganz kurzes Lächeln auf die Lippen.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt