Bitter ist die Liebe

Kapitel 54

Als wir uns gesetzt hatten, beugte ich mich zu Draco rüber, platzierte einen sanften Kuss auf seiner Wange und wartete darauf, dass er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte.

Als ich seine Hand auf meiner Haut spürte, fühlte ich mich gleich viel sicherer.

Meine Beine wippten vor Nervosität auf und ab und Draco drückte sanft in meine Haut.

Ich warf einen Blick auf ihn und er nickte mir kaum bemerkbar zu.

Mittlerweile hatten sich alle gesetzt und eine unheimliche Stille legte sich über den Raum.

Plötzlich flogen die Türen zur Halle auf und Voldemort kam herein, dicht gefolgt von zwei Todessern in schwarzen Uniformen. Sie waren maskiert und trugen dunkle Kapuzen auf dem Kopf.

Alle Blicke lagen auf ihm und seinen zwei Gefolgsleuten, als er zu seinem Thron schritt.

Es sah aus als würde er schweben, so elegant bewegte er sich durch den Raum.

Als er an seinem Thron angekommen war, seine zwei Begleiter rechts und links etwas weiter hinter ihm stehen geblieben waren, hob er seine Hände und die Kerzen wurden automatisch gedämmt.

„Willkommen in Hogwarts.", begann er zu sprechen.

„Wie Sie bereits alle wissen, sind wir heute Abend hier, um den Sieg über einen gewissen Harry Potter zu feiern!", die Menge grölte und applaudierte. Er sprach Harry's Namen mit so viel Spott aus, dass ich zusammenzuckte.

Mein Atem stockte und mir kam der bittere Geschmack von Galle hoch während ich durch den Raum blickte und zahlreiche bekannte Gesichter sah.

Darunter waren auch Dolores Umbridge, die Carrows, Crabbe und Goyle Sr. mit ihren Söhnen und selbst Mr. Filch stand abseits am Ende der Halle und hörte begeistert zu.

Voldemort wank mit seinen Händen ab und die Menge wurde wieder ruhig.

„Für den heutigen Abend bin ich mehr als erfreut Ihnen mitteilen zu dürfen, dass zwei besondere Gäste heute anwesend sind.", fuhr er fort.

Er drehte sich nach hinten und wank die beiden Todesser hinter sich nach vorn und sie nahmen ihre Masken und Kapuzen ab.

Die Menge stieß überraschende Geräusche hervor als die zwei Todesser sich als Ron und Ginny Weasley entpuppten.

„Die Weasley's, meine Damen und Herren!", sagte er.

„Blutsverräter!", schrie ein Mann aus der Menge. Ich kannte ihn nicht.

Mehrere Personen stimmten mit ein doch Voldemort hob eine Hand weshalb alle wieder still wurden.

Die Menschen begannen sich komische Blicke zuzuwerfen und leise zu tuscheln. Doch Voldemort sprach weiter: „Die beiden gehörten zu meinen persönlichen Dienern und es freut mich sehr, dass sie ihre Dienste mehr als zufriedenstellend erfüllt haben!"

Wieder tuschelten die Menschen. Ich schluckte als ich Ginny's eiskalten Gesichtsausdruck sah, wie sie einfach da stand und ins leere starrte. Genau wie Ron.

Ich erkannte sie fast nicht wieder und doch sahen sie aus wie immer. Das waren meine Freunde.

„Die Anwesenheit der Weasley's, erleichterte mir die Jagd auf ehemalige Mitglieder des Ordens!", sprach er und warf den beiden kurz einen Blick zu bevor er begann, um Ginny herumzuschleichen.

„Denn diese beiden...", er ließ seine langen knochigen Finger über ihre Schultern tanzen.

„...sorgten dafür, dass die restlichen Mitglieder des Ordens von ganz allein zu mir kamen."

Ginny blieb ganz ruhig stehen ohne sich zu bewegen oder auch nur einmal mit den Wimpern zu zucken.

„Einer nach dem anderen, hab ich sie ihre Freunde töten lassen...", er warf einen Blick nach oben zu den gehängten Körpern. Ich presste meine Lippen zu einer geraden Linie.

Dann schlich er langsam zu Ron, auf seinen Lippen lag ein unheimliches Lächeln. „Er hier, hat so blutrünstig getötet, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen habe."

Ron war kein Killer. Er lügt. Das konnte nicht sein!

Die Menge grölte erneut. Sie lachten und verspotteten die zwei. Bezeichneten sie als Blutsverräter, als schwach und dumm.

Ich spannte meine Kiefermuskeln an um nicht sofort loszuschreien. Was war nur mit den beiden los? Wie konnten sie da stehen und sich nicht wehren?

Draco's Hand auf meinem Oberschenkel drückte mich erneut.

Ich warf ihm einen verzweifelten Blick zu. Ich wusste nicht, ob ich diese Horrorshow noch lange aushalten konnte.

Es brannte mir unter den Fingernägeln, aufzustehen und diesen Bastard endlich zu töten.