Kapitel 61

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Es waren bereits drei Tage vergangen bis ich mich endlich dazu überwinden konnte aufzustehen und mich in die Wanne zu setzen.

Hokey war die ganze Zeit an meiner Seite und half mir so gut sie konnte. Es tat gut nicht völlig alleine zu sein.

Mittlerweile konnte ich meine Deckung gegenüber Hokey nicht mehr halten und ich erzählte ihr, wer ich in Wirklichkeit war.

Sie nickte nur verständnisvoll und hakte das Thema mit einem: „Ich weiß, Miss.", wieder ab.

Natürlich wusste sie Bescheid. Hauselfen waren zwar treue und unterlegene Diener aber keineswegs dumm. Sie konnten magische Schleier und Tricks viel schneller durchschauen wie Menschen und das war in der Tat etwas, was mich schon immer an diesen magischen Geschöpfen faszinierte.

Nachdem Hokey mir aus der Wanne geholfen hatte und mich zurück in Draco's Schlafzimmer gebracht hatte, brachte sie mir eine Kleinigkeit zu essen.

Es fiel mir schwer meine Gedanken und Gefühle zu sortieren und mich darauf zu konzentrieren das Essen nicht gleich wieder hochzuwürgen, doch ich versuchte mein Bestes.

Nach dem Essen räumte die Elfe meinen Teller ab und gönnte mir ein wenig Ruhe. Ich musste mich aufraffen und mich darauf konzentrieren, mit Draco die Horcruxe zu finden und zu zerstören.

Doch dafür musste er erst einmal nach Hause kommen und mit mir reden, denn das tat er nun schon seit drei Tagen nicht mehr.

Ich wusste nicht ob es daran lag, dass er mir einfach die Zeit und Ruhe geben wollte die ich brauchte oder ob er einfach nur beleidigt war, weil ich meine Deckung hab fast auffliegen lassen.

Was auch immer seine Beweggründe gewesen waren, ganze drei Tage nicht aufzutauchen, es war okay.

Am späten Nachmittag hatte ich mich in der Bibliothek verkrochen und sämtliche Bücher über dunkle Magie und Flüche herausgesucht.

Ich versuchte irgendetwas über die Horcruxe zu finden, was wir noch nicht wussten. Es musste noch einen anderen Weg geben sie aufzuspüren.

Tatsächlich gestaltete sich die Recherche allerdings schwerer als gedacht, denn die meisten Bücher hatten herausgerissene Seiten oder einfach nicht die Information die ich mir wünschte.

Ich musste jetzt anfangen den Orden schnellstmöglich herzustellen um diesen wahnsinnigen Irren endlich zu töten.

Alle meine Freunde waren tot. Es gab niemandem mehr dem ich wirklich vertrauen konnte.

Natürlich gab es da noch Draco und Blaise. Aber ob ich ihnen auch so vertrauen konnte wie ich es bei Harry und Ron getan hatte, wusste ich nicht.

Und das musste auch auf Gegenseitigkeit beruhen, da war ich mir sicher.

Nach ein paar Stunden tauchte Hokey neben mir auf und ich zuckte erschrocken zusammen. „Bei Merlin's Bart, Hokey. Du hast mich erschreckt."

Die Elfe verbeugte sich entschuldigend und klimperte mich mit großen Augen an. „Tut mir leid, Miss. Aber...Master Draco ist wieder da und er will Sie sehen.", sagte sie und streckte mir ihre Hand entgegen.

Ich erhob mich aus dem Stuhl und schob die Bücher beiseite. Ich seufzte lautlos und ergriff dann ihre Hand.

Gemeinsam tauchten wir in einem Arbeitszimmer auf und Hokey ließ mich direkt wieder alleine. Und von Draco war auch keine Spur.

Verwirrt sah ich mich um. Diesen Raum kannte ich nicht. Es musste Lucius' Arbeitszimmer sein.

Dunkle Schränke waren gefüllt mit Büchern die mit Jahreszahlen beschriftet wurden, perfekt sortiert.

Ich strich mit meinen Fingerspitzen über die Buchrücken und hielt beim letzten Buch im Regal an.

Neugierig zog ich es heraus und schlug die erste Seite auf. Eine feinsäuberliche Handschrift füllte jede einzelne Seite und langsam hatte ich den Verdacht, dass es eine Art Tagebuch war.

„Das gibt's doch nicht..."

Informationen über Horcruxe und deren mögliche Aufenthaltsorte waren von Lucius hier niedergeschrieben worden und meine Augen suchten gierig nach mehr und mehr Informationen.

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich schlug das Buch instinktiv zu und schob es zurück ins Regal.

„Was interessantes gefunden?", Draco sah mich aus dunklen Augen heraus an.

Bitter ist die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt