Bitter ist die Liebe

Kapitel 57

Nach einer Weile wurde das Essen endlich serviert und die Leute stürzten sich alle hungrig darauf wie die Barbaren.

Doch ich dagegen, hatte absolut keinen Hunger. Mir war ganz übel wenn ich daran dachte, was nach dem Essen passieren würde und was ich noch zu erledigen hatte.

Auch Draco schien nicht sonderlich viel Appetit zu haben, so wie er in seinem Nachtisch herumstocherte.

Er drehte sich zu mir und küsste mich auf die Wange. „Du solltest los.", flüsterte er mir ins Ohr bevor er sich entfernte.

Ich seufzte lautlos. Ich legte die Serviette auf dem Tisch ab und erhob mich. „Entschuldige mich, ich bin sofort zurück.", sagte ich genau so laut, dass es die Leute an unserem Tisch hören konnten.

Ein paar Augen allerdings verfolgten mich bis ich an der Türe der großen Halle angekommen war, doch ich beschloss nicht darauf einzugehen und es zu ignorieren.

Mit einem selbstbewussten Lächeln schritt ich durch die Halle und verschwand auf dem Gang.

Ich atmete tief durch als ich alleine hinter den Flügeltüren stand und fischte meinen Zauberstab aus meiner Tasche.

„Lumos."

Ich eilte durch die dunklen Gänge bis ich endlich im Mädchenklo des zweiten Stocks angekommen war.

Schwer atmend sank ich gegen das mittlere Waschbecken und versuchte mich an die Worte zu erinnern die Harry benutzt hatte um den Zugang zu öffnen.

Nach ein paar Sekunden hatte ich es geschafft den Zugang zu öffnen und ich rutschte das Rohr hinunter in einen mannshohen Tunnel.

Mit schnellen Schritten eilte ich auf die Runde Tür zu die von zwei steinernen Schlangen bewacht wurde.

Mit einem zischenden Laut ließen auch die Schlangen mich passieren und öffneten mir den Zugang zur Kammer.

Ich rannte in die Kammer hinein, doch von einem Kadaver war rein gar nichts zu sehen.

„Das darf nicht wahr sein!", zischte ich entsetzt und sah mich um. „Lumos Maxima!"

Eine blaue Lichtkugel schwebte vor mir auf und erleuchtete mir selbst die dunkelsten Ecken der Kammer. Doch der Kadaver des Basilisken war immer noch nicht zu sehen.

Ich atmete tief durch und versuchte meine Gedanken zu sortieren. Als Ron und ich das letzte mal hier gewesen waren, hatte eine riesige Welle von Wasser uns aus der Kammer gejagt und damit wahrscheinlich den Kadaver unter Wasser gezogen.

Ich eilte an die Kante und ging in die Knie um besser in das Wasser hineinschauen zu können. „Accio Zahn", es tat sich nichts.

Ich beugte mich wieder runter und zog mit meinem Zauberstab die Lichtkugel vor mich, um sie dann ins Wasser tauchen zu lassen.

Auf dem Grund konnte ich den Kadaver des Basilisken erkennen und ich verfluchte mich innerlich dafür, dass ich das tatsächlich tun würde.

Ich setzte mich auf die Kante, zog meine Schuhe aus, legte meine Tasche und meinen Zauberstab neben mir ab und rutschte dann in das eiskalte Wasser hinein.

Ich tauchte unter Wasser und schwamm so weit runter bis ich an dem Maul des Basilisken angekommen war und versuchte mit aller Kraft einen Zahn herauszureißen.

Nach einigen Sekunden hatte ich es endlich geschafft und ich schwamm mit meiner letzten Kraft wieder nach oben an die Wasseroberfläche.

Ich schnappte tief nach Luft und hielt mich am Rand fest. Schwer atmend zog ich mich selbst aus dem Wasser und blieb erst einmal eine Weile liegen. Den Zahn ließ ich neben mir auf den Boden fallen und versuchte meine Atmung zu regulieren.

Als ich es geschafft hatte mich wieder zu beruhigen, setzte ich mich auf und zog aus meiner Tasche ein Tuch, wickelte darin den Zahn ein und packte ihn ein.

Ich hob meinen Zauberstab auf und ließ einen Trocknungszauber auf mich wirken, schlüpfte zurück in meine Schuhe, schnappte meine Tasche und machte mich wieder auf den Weg zurück ins Mädchenklo.

Als ich im Mädchenklo angekommen war, verriegelte ich den Zugang zur Kammer und warf nochmals einen Blick auf meine Frisur und mein Make-Up.

Mit ein paar Zauberstabschwüngen hatte ich meine Frisur wieder gerichtet und mein verschmiertes Make-Up entfernt.

Ich wollte gerade die Toilette verlassen als plötzlich jemand in der Tür stand und mich misstrauisch begutachtete.

„Ellaine, richtig?"