...Blade:
Völlig aus der Puste kam ich bei dem Schmuckgeschäft an, hier hatte ich mich mit Marty verabredet um ihn bei seiner Auswahl etwas zu unterstützen. Nur leider hatte ich keine Fahrkarte oder einen Führerschein, der Grund warum ich überhaupt rennen musste. Schnaufend lehnte ich mich an die Ladentür die sich nach innen öffnete und mich fast zum hinabstürzen brachte. Marty zog mich im letzten Moment wieder auf die Beine und ich lächelte ihn noch immer völlig sprachlos an. Trainieren müsste ich wohl auch mal wieder, wenn man bedenkt das ich gelernt hatte meinen Körper immer in Topform zu halten...
"Komm ich hatte da vorhin schon eine entdeckt, nach dem ich mich gefragt habe ob du überhaupt noch auftauchst", scherzte er los und zog mich abrupt in den Laden. Über uns klingelte ein kleines Glöckchen und signalisierte, das Besuch angekommen war, daher stolzierte auch schon gleich eine etwas festere, ältere, aber freundlich blickende Frau zu uns und hellte die ganze Stimmung in diesem stillen Laden auf.
"Kann ich euch bei einem etwas bestimmten helfen? Sucht ihr ein Geschenk?", sie winkte uns mit in einen Gang der nur so von glitzerndem und strahlenden Schmuck vollgestellt war. Vitrinen in denen kostbare Stücke lagen, verbunden mit einem Preis bei dem ich erstmal schlucken musste.
"Meine Freundin hat bald Geburtstag und ich will das es etwas besonderes ist", lächelte Marty und lief ihr geradewegs hinterher. Sie führte uns an einen großen, runden Glastisch und deutete auf die Mitte davon.
"Wie wäre es hiermit?" Die Dame zog einen alten Schlüssel hervor und öffnete die Vitrine langsam und sorgsam. Dann striffen ihre Finger über das Kettchen an dem ein blauer Stein befestigt war, er sah aus wie ein Saphir. Umrandet von silbernem Metall das funkelte, hinaufgeführt an eine weis-goldene Kette und verbunden mit einem kleinen, gleichschenkligen Dreieckssymbol.
Marty nahm das Schmuckstück vorsichtig in die Hand, lächelte und drehte dies dann langsam in seinen Fingern. "Und das kostet mich wieviele Hunderter?", murmelte er noch total erstaunt.
"Diese würde jetzt 321,99 kosten", erklärte sie uns ruhig. In ihrer Stimme lag aber ein Ton der mich irgendwie neugierig machte.
"Soviel habe ich nicht, 200, aber mehr nicht." Marty legte die Kette wieder auf den Tisch und lächelte entschuldigend. Doch die ältere Frau packte die Kette in eine Tüte und nickte ihm zu.
"Wir machen 150, dann hast du dir was gespart und in meinem Laden geht wieder eine Kleinigkeit ein...ich frage mich sowieso wie man soviel wertvolles nur auf den Markt geben kann.."
"Wer hat das denn auf den Markt gegeben?", fragte ich erstaunt nach und betrachtete den Rest der kostbaren Einzelteilen.
"So genau kann ich dir diese Frage nicht beantworten, ich weis lediglich ihren Namen, aber wer kauft denn schon Ketten die so teuer sind? Ganz zu schweigen wenn sie an ein verschollenes Kind erinnern?", sie lachte leise während ich sie beobachtete. "Verzeihung, ich schweife ab."
"Nein, bitte erzählen Sie mir davon", lächelte ich, Marty setzte sich auf eine Couch und auch ich nahm neben ihm langsam Platz.
"Okay, vor gut 16 Jahren gab es eine Frau die nach der Geburt ihres Sohnes mit ihrem Mann ihre eigentliche Arbeit aufgeben wollten, aber nicht konnten, da ...."
Flashback:
"Beeil dich verdammt noch mal! Wir haben nicht Stunden dafür Zeit, die Bullen werden bald antanzen!" Wild fuchtelte er mit der Pistole vor den Augen des kleinen Kindes, das er in den Händen hielt. Es gehörte der blonden Frau, die zitternd neben ihrem Mann kniete und mit verweinten Gesicht auf den Monitor starrte. Sie wusste das von diesem Auftrag das Leben ihres Kindes abhing, und sie wusste auch dass das was hier gerade passierte ihr Herz zerbrach. Sie hatte Angst, panische Angst."Bitte Schatz...beeil dich", flüsterte sie ihrem nervösen Mann ins Ohr und blickte in die Richtung ihres strampelnden Kindes.
"Halt still du ätzendes Ding, oder ich erschieße dich auf der Stelle!" Die junge Mutter begann nur noch mehr zu weinen, daraufhin wurde ihrem Kind die Waffe zwischen die Augen gedrückt. Blaue Augen, Augen die nicht verstanden was gerade vor sich ging, unschuldig und nichts ahnend.
"Es funktioniert nicht..Ihr System ist zu stark gesichert", gab der Vater des Kindes leise von sich, ein Satz der die Mutter zum schreien brachte, sie wusste sie hatte keine Chance ihr Kind zu retten. Sie sah zu, gefesselt und am Boden kniend neben ihrem Ehemann wie sie ihr Kind mit nahmen, sie wollten abhauen ehe die Polizei eintraf. Und das schafften sie auch, das einzige was der jungen Mutter und dem Vater übrig blieben waren salzige Tränen und im Bewusstsein das letzte was sie wahr nahmen, Schüsse. Und ab da wussten sie; ihr Kind würde nicht mehr leben, getötet von seinem eigenem Onkel. Sie hatten nicht einmal mehr die Kette, die Kette die sie extra für ihr Kind haben machen lassen; die Kette mit den Buchstaben B. C.
Flashback Ende.Ich starrte auf den Boden, das was mir die freundliche Dame erzählt hatte traf mich wie ein Schlag. Automatisch zog ich die Halskette hervor die ich immer trug und die Ladenbesitzerin schnappte nach Luft. "Du hast sie?"
"Gefunden..ja", ich lächelte leicht. "Wissen Sie wie der Junge hieß, dem diese Kette gehörte?" Ich biss mir auf die Lippe, ich wollte die Kette nicht hergeben, sie half mir über mein Schicksal hinwegzusehen. Sie half mir mit de Vergangenheit abzuschließen, sie half mir zu vergessen das ich keine richtige Familie hatte die mich liebte so wie ich bin. Ich hatte zwar meine eigene Familie, aber keine in der ich ein Teil war. Ich hatte keine Mutter die mich liebte, keinen Vater der mit mir Fußball spielte oder mich mitnahm zur Arbeit, ich hatte niemanden der mir zeigen konnte wie man eine Familie halten konnte, denn ich hatte das nie lernen können. Ich hatte zwar Ramon an meiner Seite aber ansonsten war ich auf mich gestellt und meinem Freund alles nachmachen da ich alleine nichts hinbringen würde, wollte ich auch nicht.
Ich wollte nicht das verlieren was mir Hoffnung verbreitet, doch ein Wort riss mich schlagartig aus den Gedanken. Es war mein Name."Blade." Sie lächelte. "Sein Name war Blade." Und ab da brach die Welt erneut für mich zusammen, ich weinte, denn vielleicht gab es da doch zwei Personen die mich vermissten, zwei Menschen die dachten ich sei' gestorben. Zwei Menschen von denen ich nie geahnt hätte das sie zu meiner Familie gehörten.
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I'm Invisible
ActionALL RIGHTS RESERVED ! In diesem Buch kommen gewalttätige- sowie Sexuelle Szenen vor die für Kinder nicht geeignet sind. Dies ist kein Verbot sondern nur eine Warnung wenn du dich reif genug fühlst, wünsche ich dir aufjedenfall viel Spaß beim lesen. ...