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...Blade:

Ich sollte dem kleinem Kind also einen Namen geben, der Kleine der nun friedlich in seinem Bettchen schlief. Die Hände leicht zusammengekniffen und auf der rechten Seite schlafend lag er da, ich stand daneben. Überlegte wie ich ihn nun nennen wollte, der Kleine sollte ja keinen Namen bekommen der weltbekannt war, lieber einen schönen, neuen Namen. Vielleicht einer der wirklich zu ihm passte.

Aber wie findet man den perfekten Namen für ein Kind ? Man kann ja schlecht mit dem Finger schnipsen und die Idee haben wie er nun heißen sollte. Mein Freund hatte es vorgezogen erstmal zu schlafen, kein Wunder. Es war ja mittlerweile schon wieder halb drei, in der Früh wohl bemerkt. Aber ich wollte nicht schlafen, ich wollte meinem Sohn nun endlich einen Namen geben.

Nach einer gewissen Zeit spürte ich aber dass ich mittlerweile nicht einmal mehr stehen konnte, also beschloss ich einfach ins Wohnzimmer zu gehen und mich dort auf die Couch niederzulassen. Ich streichelte meinen Hund und spielte gedankenverloren mit meiner Unterlippe herum. Fasste mir dann an die Kette die mich an meine Heimat erinnerte.

An meine Eltern.

Wenn ich sie sehe, nach dieser gewaltig langen Zeit, dann hätte ich ausreichend Gesprächsstoff inzwischen was alles passiert war. Ob es sie interessierte ?
Ob sie mich suchen ?
Ob sie mich vermissten?

Ich wusste das ich mir diese Fragen viel zu oft stelle, aber wer würde das nicht ?
Ich hatte einfach Angst davor .... Angst zu versagen.

Mein Magen knurrte und brachte mich zurück in die Realität. Ich hatte also wieder Hunger .. Grinsend erhob ich mich und stolzierte zur Küche, dabei ertappte ich mich im Spiegel wie ich ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. Das sollte ich mir abgewöhnen .. Ist ja schon wieder typisch Ramon und gruselig zugleich da sonst keiner wach war. Ich suchte mir in dem einzig vorhandenen Rezeptbuch ein paar Muffins heraus und suchte mir die Zutaten zurecht. Ich arbeitete sogar vor langweile an einer Schokoglasur auch wenn ich wusste das ich diese erst drauf machen konnte wenn das Gebäck kalt war.

Summend schloss ich die Küchentür um keinen zu wecken und arbeitete zufrieden an meinem Frühstück. Nach dem ich alles zusammen hatte schob ich die Backformen in den Ofen und wartete geduldig auf das piepsen, dabei wanderten meine Gedanken wieder zu dem Kind.

Es war wunderbar eine Familie zu gründen vor allem aber mit der richtigen Person, und um ehrlich zu sein.. Ich würde dieses Kind vermutlich niemals wieder her geben. Ich lächelte und holte das Backblech wieder raus, stellte die kleinen Muffins auf einen Teller und setzte mich auf den Stuhl. Kaum hatte ich mich nieder gelassen hörte ich den Kleinen schreien.

Ich seufzte vor Hunger und huschte wieder ins Kinderzimmer, hob ihn hoch und wog ihn in meinen Armen umher. "Psssht mein Kleiner", ich lächelte und kam zurück in die Küche und machte ihm eine lauwarme Milch, die er auf Anhieb leer trank. "Wie nenne ich dich nur .."

Ich rätselte weiter seinen Namen und probierte dann einen meiner Snacks, lächelte und leckte mir dann genüsslich über die Lippen. Beim nächsten Biss, hatte ich dann einen Namen im Kopf den ich mir dann gleich auf ein Blatt Papier kritzelte um diesen morgen meinem Schatz zu sagen und ihn nicht über Nacht zu vergessen.

Immer wieder den Namen murmelnd kam ich wieder mit einer Schüssel ins Wohnzimmer, setzte mich auf die Couch und schaltete den Fernseher an, das Baby in meinem Schoß gluckste zufrieden umher und ich schaltete durch die Kanäle. Doch wie sonst so oft kam nichts spannendes und ich beschloss meine Füße auf die Couch zu legen, den Kopf versenkte ich in einem Kissen und legte den Kleinen auf meine Brust. Er hatte also jetzt einen Namen, einen Namen der wirklich zu ihm passte. Ich lächelte und spielte noch etwas mit einer Rassel mit ihm, auch wenn er noch zu klein dazu war.. Es sah schon süß aus wie er seine kleinen Hände nach der meinen ausstreckte und verschlafen die Augen offen hielt.

Ich wusste das ich meinem Freund nicht mehr böse sein konnte, er liebt kein Mädchen sondern mich, jetzt hat er mit ein Baby geschenkt und wenn ich eines gelernt habe in meinem Leben, dann ist es einem Menschen sooft zu verzeihen bis er geschnallt hat das er einem wichtig war.

~

Ich spürte wie mein Arm zu pochen begann und ich daraufhin aufwachte. Murrend öffnete ich meine Augen und das helle Tageslicht traf auf meine müde dreinblickenden Augen. Mit den Händen tastete ich um mich um das Baby zu finden das allerdings spurlos verschwunden war. Ich hatte eine Decke zwischen den Beinen und das kam mir dann schon etwas komisch vor, da ich gestern keine mehr hatte. Kaum hatte ich mich erhoben, keuchte ich. Denn mein Kopf schmerzte von dem harten Stoff.

Als ich es endlich geschafft hatte mich aufzurappeln sah ich mich im Wohnzimmer um. Der Fernseher war aus, hatte ich den gestern noch ausgeschalten ?
Hatte ich das Baby ins Bett gebracht ? Und wie hatte ich das Kind nochmal genannt ?
Verdammt ... Ich hatte es vergessen.

"Na bist du endlich mal wach ?" Erschrocken drehte ich mich um und erkannte meinen Freund, das Baby in den Händen haltend.

"Ähm ja ..." Ich grinste und gab ihm einen Kuss. "Sag mal hast du meine Muffins gegessen ?" Jammernd ging ich an ihm vorbei zurück in die Küche wo ich nur noch Krümel fand.

"Ja Schatz geiles Frühstück", er grinste frech. "Sag mal willst du ihn wirklich Seddy nennen?"

"Seddy?" Fragte ich überrascht. "Wer ist Seddy?" Als Antwort streckte er mir das Baby an die Brust und da fiel es mir wieder ein.
Zum Glück hatte ich es mir aufgeschrieben, ich nickte unsicher. "Wie findest du den Namen?"

"Ungewohnt aber nicht schlecht", er lächelte. "Blade machst du dich dann mal fertig ? Wir haben noch einen Termin und ehe du fragst. Lass dich überraschen ."

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt