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...Ramon:

Wütend starrte ich aus dem Fenster des Krankenhauses. Ich war nicht wütend auf ihn, ich war wütend auf mich. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hatte ihn dazu getrieben sich zu verletzten, ich habe ihn verletzt. Ich war daran schuld, dass es so weit kam. Das es überhaupt so weit kommen musste. Es war meine Schuld das er nun in Koma lag. Das ist mir noch nie passiert. Es ist schlimm genug zu sehen das er nur wegen mir zu Grunde ging. Seufzend setzte ich mich an das Krankenbett und strich ihm über seinen Arm. An die Stelle wo er sich tiefe Wunden zu gefügt hatte. Sie sahen grässlich auf seiner wunderschönen Haut aus. Seine geschlossenen Augen und die tagelange Bewusstlosigkeit brachten mich beinahe zur Weißglut. Wie konnte ich nur so dumm sein? Er hat sich versucht wegen mir umzubringen. Sich das Leben zu nehmen! Nur wegen MIR! Meine Finger strichen über seine warme aber blasse Haut. Ich sah auf die Uhr die mitten im Zimmer hing. 18:37 Uhr, Zeit zu gehen. Ich beugte mich vor und küsste die todblassen Lippen. Dann verlies ich das Krankenhaus und machte mich auf den Weg zu mir nach Hause. Ich fühlte mich das erste Mal so richtig schuldig in einer Sache.

~

In meinem Zimmer sah es noch immer so aus wie vor einer Woche. Ich hatte nichts angerührt. Hatte nur in meinem Bett geschlafen. Julie, meine kleine Cousine die nun ihre Zeit hier verbringen musste, pennte in Blade's Zimmer. Ihre Eltern waren auf einer 'speziellen' Reise. Tja die Wissenschaft. Ich wollte Blade bei mir haben. Aber er war nicht da, es konnte lange dauern bis er wieder zu sich kam. Als es mir hier oben zu langweilig wurde beschloss ich jemanden zu suchen an dem ich meine Wut ausspielen konnte. Ich stolzierte also in die Küche und machte mir ein Käsebrot. Damit in der Hand drehte ich mich um und erschrack.

"Es mir leid tun. Ich nicht wollte sie erschrecken!", murmelte Consuela. Die hat mir gerade noch gefehlt.

"Schon gut ist ja nichts passiert", gab ich von mir und lief an ihr vorbei. Mit ihr reden wollte ich jetzt echt nicht.

"Kann ich mit Ihnen reden kurz?", fragte sie gerade noch als ich die Küche verlies. Scheiße aber sie mit mir.

"Wenn sie mal an ihrer Sprache arbeiten dann gerne", ich grinste dreckig.

"Ja ich schon verstehen", sie begann ihren Wischmopp wieder nass zu machen.

"So war das nicht gemeint!", knurrte ich. Sie sah auf, ihre Augen strahlten.

"Dann ich kann mit ihnen reden und das draußen am besten." Sie lief an mir vorbei, ich zuckte mit den Schultern und lief ihr hinter her. Was wollte sie jetzt? Der Himmel verdunkelte sich Minute zu Minute und mir wurde kalt.

"Was ist passiert mit deinem Freund ?", fragte sie nach einer Weile. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Konnte sie mich nicht in Ruhe lassen? Sah sie nicht wie schlecht es mir geht? Musste sie dieses Thema gerade an sprechen?

"Er liegt in Koma", meinte ich nach Minuten indenen ich mich versucht hatte zu kontrollieren.Ich atmete tief durch. "und ich weiß das es ein Fehler war. Einer den ich nicht rückgängig machen kann! Niemals!."

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt