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..Blade:

Ich saß im seinem Zimmer. Das er mich gekauft hatte, konnte ich in keiner Hinsicht verstehen. Und das Nachdenken zerbrach mir den Kopf, warum ich? Ich dachte einen Moment an Adrian, er war alleine, hatte keinen mehr zum reden. Aber was sollte ich sagen? Ich hatte zwar jemanden aber der war mein Meister und ich sein Spielzeug. Ich wusste nun, was ich die ganzen drei Monaten aufkeinenfall wollte, ein Sklave sein. Ich hatte gelernt wie ich die Laune meines Meisters aufrecht halten konnte. Doch keine Ahnung wie ich das anstellen sollte. Wie, wo und wann war der richtige Zeitpunkt dafür? Frage für Frage schoss mir in den Sinn, ich senkte meinen Kopf in meine Hände und schloss für einen momentlang meine Augen. Ich konzentrierte mich wieder auf die Realität, die leider nicht so aussah wie ich es gerne wollte. Trotzdem schaffte ich es auf zu blicken und mich umzusehen.

Ein großer Schreibtisch. Ein Regal voller Filme, CDs und Bücher, ein riesiges Bett, auf dem ich noch saß. Bilder in einem goldenen Rahmen hingen an der Wand. Und ich fühlte mich verloren. Mit einem dumpfen Knall ging dann plötzlich die Tür auf, ich zuckte zusammen und sprang wie elektrisiert nach oben. Er stand da, sah mich an. Ich hatte keine Ahnung was ich bei seinem Dasein anstellen sollte. Also stand ich da und starrte zurück. Bis er mir ein sanftes lächeln schenkte. Ich versuchte kühl zu bleiben und senkte meinen Blick.

"Blade Preston", sagte er und kam mit langsamen Schritten auf mich zu. Ich hielt meinen Blick noch immer gesenkt. Selbst als er meinen Namen nannte rührte ich mich nicht.

"Hey was schaust du denn so traurig?", wollte er von mir wissen und kam noch näher an mich heran. Er war mein Meister, er konnte mit mir machen was er wollte, also schön stillstehen. Meine Gedanken kreisten wieder zurück in das Sklavenlager. Wie mir von den anderen Jungen, die nach einer Weile wieder hier landeten, klargemacht worden war, dass unsere Meister meist handgreiflich wurden und auch zu schlugen. Ich konnte bei dem Gedanken nicht anders und machte zwei Schritte nach hinten um wieder Freiraum zu gewinnen. Aber sagen wollte ich weiterhin nichts.

"Gut" sagte er. "wenn du nicht reden willst ist das nicht mein Problem. Also hier sind ein paar Regeln die ich aufgestellt habe, damit du weist was zu tun ist." Drückte mir noch einen anscheinend oft benutzen Zettel in die Hand, drehte sich um und ließ mich alleine, ohne ein letztes Wort, in seinem Zimmer stehen. Langsam setzte ich mich wieder auf das Bett und faltete den Zettel auseinander. Kaum entziffbar waren die kleinen Worte auf dem weiß-grauem Blatt geschrieben.

Deine Aufgaben:

-06:00 Uhr aufstehen! & mich wecken!

-Frühstück zubereiten.

-Zimmer aufräumen.

-Spielen.

Mir blieb das Herz stehen..spielen...ich ahnte was er damit sagen wollte. Ich war nicht umsonst als Sexsklave eingestuft worden. Ein Zittern durchfuhr meinen Körper. Ich wollte nicht spielen! Nicht mit einem Jungen! Doch ich wusste das ich keine andere Wahl hatte, ich musste mit ihm spielen. Egal ob ich wollte oder nicht. Ich biss mir auf die Lippe. Verdammt. Ich war nicht mehr lange alleine, er kam wieder.

"Na alles verstanden, kleiner?", fragte er in meine Richtung, während er sich nebenbei noch ein paar Filme aus dem Schrank neben mir fischte.

"J-Ja", stotterte ich. Ich erstarrte als mir wieder etwas einfiel. Die Jungen, die mir unter Tränen erzählt hatten, dass sie zusammengeschlagen wurden, wenn sie gestottert hatten.

"Du kannst ja reden Preston", sagte er lachend und erhob sich wieder, setzte sich auf den Rand des Tisches und sah mich ernst an. "dann fang mal mit den Aufgaben an. Damit du einen Vorgeschmack bekommst, was dich in nächster Zeit alles so erwartet!" Er bewegte sich zur Tür.

"Bevor ich es vergesse", fügte er hinzu. "das Badezimmer dort gehört auch zu deinen Aufgaben!" Und dann war er schon wieder verschwunden. Ich sah zur Tür auf die er gezeigt hatte und seuftzte. Mir blieb keine andere Wahl. Ich musste es tun. Die Wäsche die ich dort drinnen fand, stopfte ich in den großen Wäschekorb, die andere räumte ich in seinen Kleiderschrank ein, den ich aber erstmal suchen musste. Dabei viel mein Blick, auf einige dieser teuren Klamotten. Ich schloss den Schrank.

Zurück im Badezimmer begann ich, leise vor mich hin fluchend, zu putzen, da ein paar Kaffeeflecken den Boden bedeckten. Dabei kam ich mir wie ein Arbeitssklave vor. Ich musste wieder an Adrian denken. Was er wohl gerade tat? Ich räumte nach einer Weile alles wieder auf und bewunderte mein noch nicht ganz vollendetes Werk. Ich lehnte mich gegen die Badewanne und starrte mein Spiegelbild an.

Ich war immer noch halb nackt! Mir wurde kalt. Müde schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Ich ließ meinen Kopf sinken und bemerkte nicht das ich langsam zu Boden ging. Ich blieb liegen..beschloss gleich wieder aufzustehen.

Eine sanfte Hand fuhr über meine Haut und verursachte ein Zittern an meinem ganzem Körper. Es war ein wenig seltsam, aber ich sollte mich eigentlich daran gewöhnt haben, da Adrian immer in mein Bett gekrochen kam, wenn er Angst hatte. Er versuchte mich dann meinst ein wenig aufzuwecken, was mit meinem gesundem Schlaf eher schwer wurde. Doch heute war es irgendwie ein wenig anders.

"Hey", flüsterte mir jemand ins Ohr. Kurz danach spürte ich wie derjenige mit seiner Hand sanft durch mein Haar strich.

"Adrian", flüsterte ich. Ich war nicht wirklich wach, aber bekam dass was sich abspielte, ein wenig mit. "hör auf." Ein Lachen ertönte, und weckte mich. Müde öffnete ich meine Augen und beobachtete erschrocken, wie er neben mir auf dem Boden hockte und grinste.

"Ich bin nicht Adrian! Mein Name ist Ramon, mein kleiner." Das Wort kleiner konnte ich jetzt schon nicht haben. Ich war nicht klein. Obwohl, er war einen ganzen Kopf größer wie ich.

"Anscheinend bist du wohl müde", meinte er mit einem Blick auf mich. "dann machen wir für heute Schluss. Ich hab ein Zimmer für dich kleiner." Er sprang auf, ich rappelte mich ebenfalls nach oben. Er griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Bad. Aus seinem Zimmer, in den Gang. Neben seinem Zimmer war ebenfalls eine Tür die er nun öffnete und mir sanft ein lächeln schenkte. "Hier wirst du demnächst wohnen." Er zog mich mit hinein.

Diese Sparlampe an der Zimmerdecke erhellte den Raum nur langsam. Aber trotzdem konnte ich etwas erkennen. Ein Bett. Ein Nachtisch mit einem Wecker darauf stehend. Ein Tisch und vielen Bildern. Bildern auf denen mein Meister und andere Jungen zu sehen waren.

'Ob das die Sklaven vor mir waren?', fragte ich mich und zitterte bei diesem Gedanken da sie nicht im geringstem glücklich erscheinen. Ich wurde zum Bett gezogen.

"Hinlegen", flüsterte er. Ich gehorchte, streckte meine Hand nach der Bettdecke aus um mich zu zu decken, doch er schüttelte grinsend den Kopf, also machte ich es lieber doch nicht und beobachtete ihn dabei. Er nahm selbst die Bettdecke und deckte mich zu.

"Gute Nacht", flüsterte er mir zu. Meine Augen ruhten noch auf ihm, selbst noch als er das Zimmer bereits verlassen hatte. Ich blinzelte, doch es war zu dunkel. In meinem altem Zimmer war der Rollladen etwas kaputt, das heißt das er Licht von außen hinein schienen ließ. Dieser jedoch nicht, was ziemlich beängstigend war. Trotz allem versuchte ich mit den Gedanken an Adrian einzuschlafen. Dieser Gedanke war hilfreich, da er mein bester und vor allem beschütztender Freund war. Doch jetzt meilenweit von mir entfernt, seine Zeit mit anderen Dingen verbrachte.

Ein Ziehen an meiner schönen warmen Bettdecke weckte mich auf. Ich griff wieder nach ihr, doch sie wurde mir noch heftiger entzogen. Genervt stieß ich sie weg und kuschelte mich ohne Decke in das Bett.

"Du hast vergessen mich aufzuwecken, du Mistkerl!", schrie jemand. Bevor ich richtig realisieren konnte was geschah, wurde ich hart am Arm gepackt und aus dem Bett geschleudert. Ich knallte auf dem Boden und stöhnte. Er packte meine Hand und drehte mich zu sich um. Wütende funkelnde Augen kamen mir entgegen und ich verfiel augenblicklich in eine Starre. Er nutzte den Moment und schlug mit aller Kraft in meine Brust. Einmal, zweimal, dreimal. Ich keuchte vor Schmerz. "Pass auf kleiner, wenn du nicht das machst, was auf dem Zettel steht, dann wirst du sehen, dass ich für alles was du machst und es falsch oder nicht ordentlich ist, dass ich dich dafür bestrafen werde." Mit diesen Worten ließ er mich los und verschwand aus dem Zimmer, ließ mich und meine bereits tropfenden Tränen alleine zurück.

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt