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...Ramon:

Es klingelte sturm an der Haustür. Ich hatte missmutig damit aufgehört ihn zusammenzuschlagen, um diese verdammte Tür auf zu machen. Das schlimmste war, dass keiner diese blöde Tür auf machte, obwohl viele zu Hause waren. Immer blieb alles am Ende bei mir hängen. Doch das Klingeln hörte nicht auf. Ich riss die Tür auf und starrte in ein junges Gesicht. Ihre langen schwarzen Haare hatte sie nach vorne geholt und ein strahlendes Lächeln wurde größer, als ich die Haustür öffnete. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt jemand aufmachen würde.

"Was?!", schnautzte ich das hübsche Mädchen an. "Du störst!" Ihre dunkelgrünen Augen sahen mich mit einem Entschuldigung-Blick an. Doch ich blieb kühl.

"Ich habe gesehen Anzeige in Zeitung, und bin da wegen Job! Ich nicht gut Deutsch können, ich aus Spanien komme. Aber ich kann e putzen gut", flüsterte sie. Ich grinste.

"Muss ich jetzt ernsthaft Ausländer aufnehmen?!", sagte ich unter schallendem Gelächter.

"Ich nichts wegen Rasse tun können! Aber bitte um Chance!" Ihre grünen Augen sahen mich an. Als würden sie mich durchbohren.

"Wenn es unbedingt sein muss!", knurrte ich. Ich hielt ihr nicht die Tür auf sondern machte mich wieder auf den Weg nach oben. Ich ließ sie einfach unten stehen. 

"Wo ich mussen hin?", fragte sie zögernd, bevor ich jedoch ganz aus ihrem Blickfeld verschwand. Ich blieb stehen und grinste. Ich mochte ihrern spanischen Akzent jetzt schon.

"Mutter!", schrie ich die Treppen nach unten. Das Mädchen erschrack darüber. Schon bald hörte ich meine Mutter kommen. Sie zog die Tür des Arbeitszimmer zu schnell ins Schloss, dass es laut krachte. Als sie das Mädchen erblickte, runzelte sie überrascht die Stirn. Ich verschwand die letzten Stufen nach oben. Kaum war ich wieder bei ihm im Zimmer, entspannte ich mich. Er aber anscheinend nicht. Zusammengekauert, ängstlich und hilflos saß er am Ende des Bettes. Ich hatte ihn vorhin noch ins Bett gezogen, es war ein Wunder das er überhaupt noch dort drinnen war.

Als ich näher an ihn herankam, zog er sich zusammen. Ich musste plötzlich Grinsen, bei dem Gedanken ihn geküsst zu haben. Langsam, um ihm nicht zu erschrecken, kam ich ihm immer näher. Seine blauen Augen starrten mich an und ich wusste das er Angst vor mir hatte. Das hatte auf mich aber keinen Einfluss und deshalb kroch ich unbeirrt weiter. Ihn ließ ich nicht aus den Augen und er mich nicht. Ich schaffte es ihn so zurück zu ziehen, dass er unter mir lag. Vorsichtig fuhr ich ihm mit dem Zeigefinger über seine Brust. Er atmete schnell, hatte Panik. Doch mich machte dieses spürbare Herzklopfen stärker. Schließlich legte ich sachte meine Lippen auf seine, die Augen noch immer geöffnet starrte er mich an. Plötzlich wollte ich etwas ausprobieren. Ich zog seinen Körper nach oben, so dass wir beide senkrecht auf meinem Bett saßen, er stöhnte vor Schmerzen auf und ich musste grinsen. Es war vielleicht kein schöner Anblick, wenn man jemanden weh tat, aber es war der beste Weg über seine eigenen Schmerzen hinweg zu sehen. Langsam legte ich meine Hände um seinen Hals und drückte unsere Körper aufeinander. So fest, bis er wieder einen schmerzerfüllten Laut von sich gab.

"Sei still", knurrte ich gegen seine weichen Lippen und er verfiehl wieder in seine minütige Starre. Ich verdrehte gernervt die Augen. Ich mochte es nicht, wenn er sich nach so kurzer Zeit nicht mal mehr traute, sich zu wehren. Ich versuchte den Kuss intensiver zu machen, indem ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe fuhr um Einlass zu bekommen. Ich bekam ihn. Aber sicherlich nur aus einem Grund. Da er nicht nochmals solche Schmerzen durchleben möchte. Wir kämpften nicht um die Dominanz. Ich hatte sie von anfang an. Dann drehte ich mich von ihm weg, ließ mich zurück aufs Kissen fallen und starrte an die Wand. Blade blieb einfach dort sitzen, als würde er auf Anweisungen warten. Gelangweilt sprang ich plötzlich auf und er zuckte wie immer zusammen, ich lief zu Tür und begab mich nach draußen.

"Preston! Komm mit!", schrie ich als ich bereits die Treppen nach unten jagte, in die Küche. Ich stieß mit Hannah an der Tür zusammen, lachend wich ich nach links und ließ sie rechts an mir vorbei laufen. Währendessen hollte ich ein paar belegte Brote hervor und stellte sie in die Mitte des Esstisches. Mein Sexsklave kam nach kurzer Zeit hinein getrottet und setzte sich schüchtern auf einen Stuhl.

"Greif zu", meinte ich und schnappte mir darauf eines mit Butterkäse und Gurken. Er ließ seine Hand nur lagsam in Richtung Teller wandern, doch auch er nahm sich eines. Aus einem wurden zwei. Aus zwei, drei bis hin zu fünf. Er schien Hunger zu haben.

"Erzähl mal was über dich Preston", sagte ich mit vollem Mund. Ich weiß mit vollem Mund sollte man nicht reden, aber ich wollte die peinliche Stille abschaffen.

"Ich bin nicht so interessant", meinte er mit heiser Stimme. Ich nickte.

"Hobbys?", hackte ich weiter.

"Schwimmen, Rad fahren, ..."

"Schwimmen? Woh geil ich weiß was wir morgen tun werden", sagte ich lächelnd.

"Schwimmen?", murmelte er und sah auf seine Brust. "So? Mit einem rießigem blauen Fleck?"

"Sagen wir einfach du warst zu blöd zu laufen und bist die Treppen nach unten geflogen!?", meinte ich darauf hin achselzuckend und stellte das ganze Geschirr wieder ins Spülbecken. "Komm wir sollten uns langsam fertig machen." Ich verließ die Küche und er folgte mir. Oben im Zimmer machte ich mich auf den direkten Weg ins Badezimmer. Stellte mich unter die Dusche, drehte das Wasser auf, genoss die heißen Regentropfen die meine Brust hinuter kullerten. Ich seifte mich ein brauste mich ab. Schlüpfte in saubere Boxershorts und betrat wieder mein Schlafzimmer. Blade hockte auf meinem Bett ich legte mich hinter ihm.

"Kann ich auch duschen gehen?", fragte er leise.

"Klar geh nur!", entgegnete ich lächelnd, er stand auf und verschwand. Ich hörte das Wasser ewig lange rauschen. Bis es abgestellt wurde und er nach einer Weile wieder zum Vorschein kam. Nur mit einem Handtuch bekleidet.

"Nehm dir aus meinem Kleiderschrank das raus was du brauchen könntest!", riet ich ihm, als er keine Ahnung hatte was er als nächtes tun sollte. Blade schritt lagsam darauf zu, öffnete die Tür und zog rote Boxershorts und ein schwarzes Hemd hinaus, verkroch sich damit wieder im Bad. Nach weiteren Minuten stand er planlos in meinem Zimmer und beobachtete mich dabei, wie ich in meinem Bett lag, mit geschlossenen Augen.

"Du kannst heute bei mir schlafen", mumelte ich. "komm her!" Langsam wurde die Matratze an bestimmten Stellen nach unten gedrückt. Dann bewegte sich nichts mehr. Ich schaltete die Nachttischlampe mit einem Klicken aus und drehte mich im Bett. Ich suchte ihn. Fand ihn jedoch am Ende des Bettes liegen. Meine Lippen trafen auf seine in der Dunkelheit und ích lächelte. Dann kuschelte ich mich an ihn und schloss meine Augen, fiel in einem traumlosen Schlaf.

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt