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...Ramon:

Nachdem ich ihn seit fast drei Stunden erfolglos versucht hatte zu trösten, begann ich ihm nun irgendwelche lustigen Dinge zu erzählen. Sein blonder Kopf lag auf meiner Brust und seine nassen blauen Augen sahen mich erwartungsvoll an.

"Ramon, kann ich dich mal was fragen?", fragte er leise. Seine Augen noch immer auf mich gerichtet. Ich nickte.

"Du kannst mich alles fragen Blade", lächelte ich ihn an.

"Kann ich hier bei dir bleiben? Meine Eltern wollen mich ja nicht und ich dachte naja....", stotterte er und erneute Tránen liefen seine Wange herab.

"Klar kannst du hier bleiben", sagte ich mit einem noch breiterem Grinsen. "Blade du wohnst doch hier? Ich weiß es ist ja eigentlich verboten ein anderes Kind einfach in eine Famile einzuschläusen aber wir finden einen Weg. Es gibt nur ein Problem mit der Schule. Du bist noch minderjährig und kannst dich somit nicht alleine anmelden.."

"Ramon, was soll das heißen?", fragte er leise als ich eine kleine Pause eingelegt hatte.

"Dass heißt das nur deine richtigen Eltern dich anmelden können...", murmelte ich. In meinem Kopf wirbelte die Frage, wie ich das anstellen sollte.

"Dann geh ich halt nicht zur Schule", brummte Blade und wischte sich die Tränen weg. "Muss ich doch auch nicht. Ich such einfach eine Arbeit und wenn ich den Vertr-...ohw." Ich sah ihn traurig lächelnd an. Auch beim Arbeitsvertrag muss die Unterschrift der Eltern sein. "Okay Ramon ich habs verkackt. Ich kann nicht mal hierwohnen und mich nicht bei den Schulen anmelden."

"Blade...was ist wenn wir ausziehen? Dann holen wir eine Unterschrift deiner Eltern das sie es erlauben mit mir in eine Wohnung zu ziehen und dann sollen sie dich auf der Schule anmelden. Ich hab eh bald meine Prüfungen also den Abschluss und daher ist das ganz genial. Ich such einen Job um Geld zu kriegen und du gehst zur Schule." Balde's Augen starrten mich an, er öffnete den Mund um etwas zu erwidern doch bekam kein Wort raus. Ich ahnte das sein blonder Kopf versuchte die neuen Details zu verarbeiten. Ich hatte ihm angebotenen in eine Wohnung zu ziehen, mit mir. Einen Job zu suchen und ihn an die Schule anzumelden. Ich wollte unbedingt das er Freunde fand, Freunde denen er Vertrauen konnte, Freunde mit denen er Spaß haben konnte. Ich wollte ihn nicht einsperren, ich wollte ihn nicht mehr als meinen Sklaven ansehen. Ihn nicht mehr verletzten. Er sollte glücklich werden, dass ist das Einzige was ich möchte. Er sollte das Leben führen was er wollte, frei sein und machen können was er wollte. Nur wollte ich eines; ihn als Freund nicht verlieren! Vielleicht war es gut das ich mir selbst einen Sklaven aussuchen dürfte. Gut aus dem Grund, da ich ihm die Freiheit schenken konnte. Die Freiheit die er sich wünschte. Die, die er braucht um glücklich zu sein. Er wird der letzte Sklave sein in meinem Leben. Das schwöre ich mir selbst.! Ich wusste das ich keinen Sexsklaven mehr in die Augen schauen konnte ohne nicht dort drinnen ein einziges Wort herauszulesen. Angst. Angst davor, was ich mit ihm anstellen würde. Angst davor, ob ich ihn verletzten würde. Angst davor, ihn zu misshandeln. Wenn ich jetzt so nachdenke habe ich gegen alles verstoßen! Ich habe ihm Angst gemacht, denn ich habe mit ihm das gemacht was ich wollte ohne auf seine Gefühle zu achten. Ich habe ihn verletzt. Tag für Tag musste er wegen mir Schmerzen aushalten. Ich habe ihn misshandelt. Ich habe ihn zusammengeschlagen bis ich meine Frust gesenkt hatte. Ich habe ihn genommen während er geweint hat. Er wollte es nicht. Nichts von all dem. Er ist wegen mir in den Abgrund gezogen worden, er wollte sich das Leben nehmen. Dass Leben das er hasst, sehr hasst. Ich wollte ihm ein neues Leben bieten. Ich wollte ihn nicht mehr in die Vergangenheit ziehen. Ich habe meinen Fehler gelernt. Wirklich! Und doch vertraute er mir. Tut er das denn? Er lacht, versucht es zumindest. Er liegt neben mir und sieht mich erwartungsvoll an, oder macht er nur so? Würde er am liebsten schreiend vor mir davon laufen? Übel nehmen konnte ich es ihm nicht. Er hatte ja so recht! Sein Leben muss die Hölle sein. Wie konnte man so einen starken Jungen wie Blade so verletzten. Verletzt von mir, verletzt von seinen Eltern. Wie kann man so einen Jungen nicht mögen? Ihn als Fehler in seiner Welt zu betrachten und ihm all die Hoffnung nehmen? Wenn ich seine Eltern sehe dann schlage ich ihnen eigenhändig in die Fresse! Das haben sie verdient...

"-on?...Warum weinst du?", unterbrach mich eine Stimme. Weinen? Ich hob meine Hand und fuhr über meine nasse Wange. Ich weine. Ich weine von all den schrecklichen Gedanken die auf Blade bezogen sind. Ich lies meinen Kopf sinken.

"Es tut mir alles leid! Alles, ich habe alles falsch gemacht. Ich habe nur an mich gedacht. Nie an dich. Ich...", ich brach in Tränen aus. Kaum realisierte ich das sich zwei Arme um meinem Bauch schlangen und ich an etwas gedrückt wurde.

"Ist okay. Wirklich." Ich begann nur noch mehr zu heulen. Er kann mir das nicht verzeihen. Niemals. Oder?

"Blade, ich will deine Eltern suchen. Sie sollen nein müssen dich auf die Schule hier nehmen. Dann holen wir uns eine Einverständnis deiner Eltern und ziehen zusammen in eine Wohnung. Ich will das du glücklich bist. Ich hätte dir nicht so weh tun dürfen!", jammerte ich und versteckte meinen Kopf in seiner Brust. Seine kleinen Hände fuhren über meinen Rücken und versuchten mich zu beruhigen.

"Okay", flüsterte er und strich mir weiter über den Rücken.

"Wir werden morgen zu ihnen fahren dann haben wir es gleich hinter uns!", murmelte ich und schloss meine Augen. "Es tut mir alles so leid. Ich bin ein Idiot."

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt