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Ramon:

Noch nicht genau wissend wie ich das Ganze angehen wollte, lief ich wieder in die Küche. Blade mir dummerweise hinterher, er versuchte mich zu durchlöchern, wo genau ich mit ihm hinwollte.

Aber das würde doch die Überraschung kaputt machen die ich geplant hatte. Mir fiel auf, dass ich sehr häufig Überraschungen in letzter Zeit für ihn organisierte. Aber diese hier, wird die letzte sein, die letzte große Überraschung.

Ich hielt Seddy in den Armen, summte leise und versuchte dem Gespräch immer wieder zu entkommen.

"Komm schon sag es mir, das geht mir allmählich auf den Sack", allerdings sagte er das mit so einer festen Stimme, das ich mich überrascht zu ihm drehte, er grinste bloß.

"Mir gehen auch viele Dinge auf die Nerven Schatz, damit musst du klar kommen", ich kicherte und setzte Seddy in seinen Armen ab. "Mach dich mal fertig, wickelst du das Kind bitte?" Ich gab ihm einen Kuss und ließ ihn in der Küche zurück, schlich mich zur Haustüre. Ich blickte in den großen Spiegel im Gang und richtete meine Frisur wieder hin. Perfekt.

Ich schloss hinter mir leise die Tür um draußen zu telefonieren. Ich holte mein Iphone hinaus, wählte eine Nummer die ich schon seit Jahren nicht mehr gewählt hatte. Meine Hände waren schon ganz nass geschwitzt und meine Kehle schnürte sich zu je länger ich warten musste bis jemand abhob.

Ich fand es für äußerst komisch bei meinem damals besten Freund anzurufen, ich konnte damit noch nicht viel anfangen obwohl ich ab heute alles anders machen wollte. "Ja?", meldete sich Isaac und ich konnte hören das auch er, etwas aufgeregt war. Zwar hatte er bei mir geholfen, das Haus zu bauen, doch er war mir noch immer fremd gegenüber.

"Hay" sagte ich nur knapp. Meine letzte Überraschung brachte es fertig das ich den Kontakt mit ihm wieder aufnehmen musste. Andererseits hatte ich ihm ja eine Chance gegeben, dass wir wieder Freunde werden könnten. Nur Freunde, mehr wollte ich nicht.

"Was kann ich für dich tun?", fragte er leise und ich konnte hören wie er in das Mikrofon hauchte. Ich schluckte, ich hatte keine andere Wahl als wieder Zeit mit ihm zu verbringen.

"Du musst mir helfen", sagte ich leise. "Es geht um Blade, ich habe die perfekte Überraschung für ihn, aber dafür brauche ich dich Isaac." In meinem Kopf malten sich Bilder wo ich ihn wieder Lachen sehen konnte.

"Ich denke ich weiß wieder worum es geht, ich bin damit einverstanden. Wir können es versuchen." Ich lächelte leicht und sah mich auf dem Grundstück um, zupfte ein paar Blätter aus einem Busch.

"Danke, das bedeutet mir viel, es ist das Letzte was erledigt werden muss, bevor wir alle Probleme aus der Welt geschafft haben. Das Letzte was wichtig ist. Für ihn."

"Und das wichtigste für dich Ramon?", ich betrachtete inzwischen den Teich, als er mir diese Frage stellte.

Was ist wichtig für mich?
Das er lächelt? Das er glücklich ist?
Das er dass bekommt was ihm zusteht. Liebe.

"Er ist mir wichtig", beteuerte ich ihm.
Es herrschte Stille an der anderen Seite der Leitung. Ich überlegte ob es falsch war, was ich gesagt hatte. Aber es stimmte doch?

"Ich weiß", hörte ich ihn flüstern. "Er ist da, ihr könnt", und damit legte er auf. Verwirrt blickte ich auf mein Handy, was war dass denn nun?
Wer ist da? Und da verstand ich schon. War ja auch alles mein Plan, wäre komisch wenn ich diesen nicht verstehen würde.. Es würde also los gehen - das letzte Mal.

Einmal noch der Held sein...

"Schatz wo bist du?" Erschrocken blickte ich auf und steckte schnell mein Handy in die Tasche. Blade fand mich daraufhin schon. Er hatte Seddy in den Armen und sich selbst hergerichtet. Eine schwarze Skinnyjeans, einen blauen Kragenpullover und passende Schuhe dazu. Seine Muskel drückten gegen den weichen Stoff und ich begann automatisch zu grinsen. Seddy strampelte umher und gluckste zufrieden.

Ich deutete aufs Auto und öffnete Blade die Tür, nahm ihm unseren Sohn ab und schnallte diesen auf dem Rücksitz an. Gab Blade sachte einen Kuss.

"Sobald wir da sind wirst du verstehen was ich geplant habe", beruhigte ich ihn und raste im angemessenem Verhältnis bereits über die Bundesstraße.

~

Sobald ich in die Einfahrt von Issac's Haus rollte, drehte sich mein Magen um. Gott wie lange ich nicht mehr hier gewesen war... Alles sah anders aus.

Issac und ich hatten eine tolle Vergangenheit zusammen erlebt, zwar ist vieles früher oder später total aus dem Ruder gelaufen, aber ich wusste das er immer für mich da sein würde. Ich erinnerte mich wie er mich damals zu sich eingeladen hatte. Wie wie beide unter einem Baum saßen...

Aus der grünen Wiese sprangen Gänseblümchen hervor. Er saß mir gegenüber und berichtete mir soeben etwas sehr ernstes von sich. Er wollte mir sein allergrößtes Geheimnis anvertrauen, dabei spielte er mit den Blumen, riss diese ab und spielte ein allbekanntes Spiel

Du liebst mich - du liebst mich nicht.

"Was ist los Issac, du bist so still - wolltest du mir nicht etwas erzählen?", hackte ich nach und blickte ihm in die Augen. Ich lag in der
Sonne unter dem Apfelbaum dessen Äste sich über mir erstreckten. Ich verstand nicht was er mir sagen wollte.

"Ja das wollte ich, aber ich weiß nicht wie.", flüsterte er und zerriss die nächste Blume in kleine Stücke.

"Gut wenn du nicht anfängst, mache ich den Start. Ich denke ich bin verliebt. Verliebt in eine Sklavin. In meine Sklavin." Ich lachte leise bitter auf. "Jetzt du."

"Nicht so wichtig reden wir über sie und dich ...."

Doch zu dem eigentlichem Gespräch kam es nicht mehr. Mittlerweile erahnte ich was er mir damals sagen wollte, das er selbst verliebt war und versucht hatte mir dass zu erklären. Doch so naiv ich war wollte ich die Probleme anderer nicht wahrnehmen.

Ich stand also auf der Terrasse des großen Anwesens und blickte verträumt in den Garten. Hatte Seddy ganz dicht an mich gedrückt und hielt nebenbei die Hand meines Freundes fest. Issac stand bereits in dem Türrahmen und blickte mich abwartend an. Blade verstand wohl noch immer nicht was ich hier mit ihm wollte doch es schien ihn nicht sonderlich zu stören. Ich blickte Seddy eine Weile lang an, bevor ich meinen Sohn vorsichtig in die Hände von Issac gab.

"Du überlässt ihn mir ?", fragte er überrascht und nahm Seddy vorsichtig an sich. Er wiegte ihn in seinen Armen und summte ein friedliches Lied.

"Du wirst ihn schon nicht töten" lachte ich leise. "Außerdem vertraue ich dir."

"Du mir ? Das hast du seit Jahren nicht getan."

"Aber nur weil ich nicht erkannt habe, wie wichtig du mir eigentlich bist. Ich habe dich losgelassen obwohl du es nicht verdient hattest. Jeder Mensch hat in einer sehr guten Freundschaft einen Fehler gemacht, denn man über alles verachtet. Ich habe es zugelassen" ich lächelte schwach. "Ich habe auch viele Fehler hinter mir. Scheiß auf die Vergangenheit wir haben das hier und jetzt. Wir sollten aneinander vertragen."

"Und jetzt lass uns meinen Vater erpressen!", kreischte Issac auf einmal los. Lachte und zog uns mit rein. Da war wie wieder, die Freunde in ihm.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 25, 2016 ⏰

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