|53|

358 19 2
                                    

Was ist Liebe denn schon großartiges?

Man wird geliebt, verletzt, verlassen und ist schlussendlich wieder alleine. Ein Teufelskreis der sich durch alle Lebensjahre zog, in diesem ich mich nicht sehen wollte. Klar, verliebt sein mag schön sein, aber ich will mich nicht verheult irgendwo sitzten sehen. Andererseits würde ich gerne wieder von jemandem schwärmen, glücklich sein und geliebt werden, mal das Gefühl haben das es wenigstens eine Person ernst mit mir meinte. Die Wörter Ich liebe dich sind nicht mehr das was ich im Leben suche. Herzklopfen und Schwärmereien kannte ich nicht mal richtig, auch wenn ich die eine oder andere Beziehung mal gehabt hatte. Ich wusste nur wie es ist betrogen, belogen, verarscht und ausgenutzt zu werden. Mein Geld verbraucht, an das falsche geglaubt, den falschen Menschen vertraut...

Und was sollte mir das jetzt bringen einen Neustart zu machen? Klar die Frage ist mit wem und wann, aber bedeutender wäre es doch wenn ich den oder die jenige kriegen könnte, die es ernst meinen würde, oder ? Eigentlich brauche ich gar keine feste Beziehung immerhin hatte ich meine besten Freunde, Zufriedenheit und ab und zu Sex. Ich würde mich gerne an der Seite eines anderen Menschens sehen aber ist es das Wert es nochmals zu versuchen ? Was ist wenn ich es versuchen würde, es jedoch wieder so endet wie bisher - was mache ich dann? Ich seufzte und sah Benny fraglos an, seine Frage deckte sich mit keiner Antwort in meinem Kopf. Meine Theorien verderbten eher alle Gedanken anstatt sie mal aufleben zu lassen. Aber heißt es nicht so schön: wer nichts wagt der nichts gewinnt?  Ich traute mich ja .. zumindest dachte ich das.

"Ich weiß es nicht. Ist sehr mögen denn schon lieben?", fragte ich mit geradem Blick zu Benny. Er lächelte.

"Meistens." Dann umarmte er mich.

Ich musste lächeln und drückte ihn feste. "Ich geh nach Hause gute Nacht und viel Spaß euch noch zusammen", er nickte zu Tyson und Tylor die bereits beide eingeschlafen waren dann grinste er. "Geh du auch schlafen Ramie morgen sehen wir ja dann weiter." Ich nickte.

"Gute Nacht und danke Ben' für alles." Er lächelte und verschwand, mit ihm zog die angenehme Stimmung davon und ein nachdenkliches Fragezeichen machte sich wieder in meinem Kopf breit..was ist wenn ich ihn liebe? Werden meine Freunde mich dann immer noch mögen oder hassen sie es ein  Gay-Pärchen zu sehen und ich verliere dadurch den Kontakt zu ihnen und....RAMIE NEIN NIEMALS! Schaltete sich nun noch meine andere Stimme ein. Stimmt, sie lieben mich wie ich bin. Egal ob hetro, bi oder schw-, nein dann müsste ich bi sein. Mädchen liebe ich ja auch. Lächelnd stand ich auf und machte mich auf den Weg in mein Gästezimmer. Damals hatte ich zwar immer bei Isaac im Zimmer gepennt aber ich wollte ihn und seine große Liebe Sarah nicht nerven. Wo Ariana und Marty waren wusste ich momentan auch nicht aber ich konnte deutlich hören das Isaac und Sarah dem Spiel nach gingen: ihre Aufgabe zu erledigen. Grinsend setzte ich mich in das Bett und zog meine Socken aus. Es wäre schon schön wenn Blade da wáre, wenn er neben mir liegen würde, mich angrinst oder einfach nur schlief. Er sah so....putzig dabei aus. Lächelnd zog ich die Jeanshose und meine Lederjacke aus, schloss den Rolladen und kuschelte mich ins Bett. Es war schön wieder bei meinen Freunden zu pennen. Es war schön alle glücklich zu sehen. Irgendwann als sich meine Gedanken wieder Blade und Harleen zuwanderten schlief ich ein.

~

Schwarzes Wasser umarmte meine Beine. Dieses Wasser war kalt als es mir über die Kniekehlen strich und mich zum zittern brachte. Mein Atem zeigte sich in einer weißen Wolke die in Richtung Himmel stieg, aber sich nach ein paar Sekunden auflöste. Meine Klamotten sahen mir gar nicht ähnlich. Keine Lederjacke, keine schwarze Jeans, kein schönes Hemd oder Shirt, meine Kette an meinen Hals fehlte.. Wo bin ich gelandet? Ich sah über das dunkle Wasser dass sich als Fluss entpuppte. Neben mir fielen leise und sanft Schneeflocken auf meine Haut sowie auf den Boden. Im Wasser selber bewegten sich das Schilfrohr leicht im Wind und dieser zersauste meine Haare. Müde beugte ich mich vor und legte meine Hände ins Wasser formte sie zu einer Art Schüssel und trank das schmutzige Wasser schlussendlich, auch wenn ich das nicht machen wollte. Mein Körper reagierte nicht. Meine Lippen ließen sich nicht öffnen. Meine Beine sich nicht bewegen und meine Hände sich nicht heben. Es fühlte sich so an als ob das gar nicht mein Körper wäre.!? Aber wer ist das dann? Langsam spürte ich wie sich die Person vor mir umdrehte und mir irgendwie -  so kam es mir vor - in die Augen sah. Von hinten ähnelte er mir vielleicht ein klein wenig aber von vorne...er sah aus wie 16. Zwar hatte er schwarzes Haar wie ich, aber ansonsten sahen wir uns kaum ähnlich. Seine müden, leer blickenden Augen sahen sich um. Dann blickte er mit seinem verschmutzten nassen Gesicht zu mir. Öffnete die Lippen.. >Ramon? Hilf mir....ich bin' s...Ryan", müde sackte er zu Boden und ich begann zu schreien. Was wollte dieser Typ von mir ? Ich kannte ihn doch nicht mal wie soll ich ihm da helfen? Wer ist Ryan, sollte ich ihn kennen und woher wusste er meinen Namen? Und- "RAMON WACH AUF DU SCHREIST DAS GANZE HAUS ZUSAMMEN!" Isaac? Also war alles nur ein Traum...zum Glück.

I'm InvisibleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt