Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)

Der Fluch der schwarzen Briefe (Teil 2)

Hier ist Teil 2! Und Überraschung, wer hätte es gedacht, es wird auch noch Teil 3 folgen (den ich noch nicht geschrieben habe). Natürlich weiterhin aus Santas Sicht. Lasst mir gerne euer Feedback da; ich freue mich immer sehr darüber! <3

Was zum... eine lebendige, grüne Null? Warte... war das nicht dieselbe Null, die eigentlich ein Stück Papier an einer Tür war und mit der ich damals wie ein Trottel zu sprechen versucht hatte?

Meine Augen huschten von der Null über das Wohnzimmer und in Richtung Garten. Langsam dämmerte es mir. Das hier war Juliens Haus. Vor ein paar Jahren hatte er mir einen eigenartigen Brief geschrieben, woraufhin ich hier her gekommen war, um mir das Ganze genauer anzusehen. Damals war mir nichts Ungewöhnliches aufgefallen.

„Wo ist Julien?", wiederholte die Null ihre Frage in der seltsamen, monotonen Stimme und ich wandte mich ihr zu.

„Äh, bei meinem Bruder", entgegnete ich leicht fahrig und musterte die Null stirnrunzelnd.

„Befindet sich dein Bruder außerhalb der Zeit- und Raumsphäre?", fragte die Null weiter.

„Was?", machte ich nur, mit jedem Satz verwirrter. Bildete ich mir das hier gerade ein? Nein, ganz sicher nicht, die schwebende grüne Null war wirklich da... und sie redete...

„Ich kann Juliens genetischen Code nicht orten. Das bedeutet, er befindet sich außerhalb unseres Zeit- und Raumverständnisses. Befindet sich dein Bruder außerhalb der Zeit- und Raumsphäre?"

„Nicht das ist wüs-" Ich stockte. Auf einmal wurde mir ganz warm. Außerhalb der Zeit- und Raumsphäre? Verdammt, war Julien etwa... mit dem Zeitglas in die Vergangenheit gereist?

„Bist du dir ganz sicher, dass Julien sich nicht mehr in unserer ... Dingsda – du weißt schon – befindet?", fragte ich hektisch nach.

„Zeit- und Raumsphäre.", verbesserte mich die Null. „Bestätige. Ich kann alle Materie, die Licht im menschlichen Sichtbarkeitsspektrum reflektiert, entfernen, um die Suche nach ihm zu erleichtern. Er ist nicht aufzufinden. Es besteht eine 92,6 % Chance, dass er in Gefahr ist."

Die Null war so schnell direkt vor meinem Gesicht, dass ich noch nicht einmal Zeit hatte zu blinzeln. „Bist DU eine Gefahr?"

Ich schluckte. „Ähm... nein?" Warum war eine grüne Null so verdammt unheimlich? „Ich bin der Weihnachtsmann." Keine Ahnung, warum ich glaubte, dass diese Information die Null von meiner Unschuld überzeugen würde. Aber tatsächlich nahm sie wieder etwas Abstand zu mir ein.

„Du bist ein Wächter.", stellte sie fest, woraufhin ich nickte. Woher wusste die Null von dem Begriff der Wächter? Dann fiel mir wieder ein, dass ich mich hier gerade mit einer fliegenden Null unterhielt.

„Das Haus hat von den Wächtern gesprochen.", sagte die Null. „Du musst die Erde retten."

„Ach ne", erwiderte ich sarkastisch. „Warte, das Haus hat gesprochen? Meinst du dieses Haus hier?"

Irgendwas klingelte da bei mir. Ja, wenn ich mich recht erinnerte, hatte Julien damals in seinem Brief auch von einem sprechenden Haus erzählt. Warum zum Geier hatte ich das damals nicht ernst genommen?

„Wie spreche ich mit dem Haus?", fragte ich.

„Das Haus nur erkennt, wer um 3 Uhr nicht pennt.", antwortete die Null.

Okay, Pustekuchen. Deswegen hatte das verdammte Haus auch nicht mit mir gesprochen, als ich es damals versucht hatte. Und die Null? Die schien wohl nur zum Leben zu erwecken, wenn es um Julien ging. Langsam wurde ich immer misstrauischer was diesen dahergelaufenen YouTuber anging. Nicht zu vergessen, dass er den Kompass auf seinem Rücken trug, schuld war, dass der Mann im Mond befreit war, und offenbar auch die Gesetze der Natur und Zeit verletzt hatte, wenn er wirklich in die Vergangenheit gereist war. Aber hey, immerhin waren wir noch da, das bedeutete also, dass sich die Struktur alles Seins nicht automatisch auflöste, nur weil jemand in der Zeit reiste. Natürlich konnte trotzdem noch alles den Bach runter gehen, wenn Julien nicht schleunigst in die Gegenwart zurück geholt wurde.