Die Entführung

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Hallo zusammen!

Ich hab das Gefühl, dass dieses Kapitel etwas chaotisch geworden ist. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. XD Andererseits: Chaos passt ziemlich gut zu Julia, denn ich habe wieder in ihrer Sicht geschrieben! Es überrascht mich selbst, dass sie zu so einer wichtigen Rolle in der Geschichte wird. Es macht sehr viel Spaß sie zu schreiben. Und euch wünsche ich jetzt viel Spaß beim Lesen! Hinterlasst mir gerne Feedback. <3






















Was tat man, wenn man von seinem wahnsinnigen Onkel eine Morddrohung bekam? In meinem Fall war es: Ich dachte mir nichts groß dabei und setzte meinen Plan trotzdem in die Tat um. Als ob ich mich von ihm aufhalten ließ!

Mein Vater und die anderen beiden Wächter hatten den Besuch vom Mann im Mond nicht ganz so gut verkraftet wie ich, aber sie ließen sich dennoch von mir dazu überreden, unser Vorhaben durchzuziehen. Nur sehr missmutig ließ die Zahnfee meine linke Hand los, als der Sandmann meine rechte ergriff, damit wir gemeinsam in Ju's Träume reisen konnten. Ich versuchte meinen Vater so aufmunternd anzusehen, wie es mir nur möglich war.

„Mach dir keine Sorgen, Paps", sagte ich, „Ich schaffe das! Und in Null Komma Nichts bin ich wieder da."

Mein Vater nickte nur, aber mir entging nicht, wie verkrampft seine Hand das Zepter umschloss.

„Bist du ganz sicher, dass du das durchziehen willst?", fragte der Sandmann, woraufhin ich mich ihm zuwandte und ihn angrinste.

„Logisch!"

„Na dann, Hals und Beinbruch", brummte Santa mit verschränkten Armen. Er war immer noch stinkig darüber, dass ich mich über seine Meinung hinweg gesetzt hatte. Aber immerhin akzeptierte er nun meine Entscheidung und ließ mich ziehen.











Ein Traum in einem Traum war definitiv eine aufregende Sache. Sie ließ sich nicht ganz beschreiben. In einem Moment hatte ich mit meinem Vater, Santa und dem Sandmann in dem schwarzen Nichts gestanden, und im nächsten war ich schon wieder umgeben von einem Strudel aus Bildern und Farben, die in Windeseile an mir vorbeizogen. Das schwarze Nichts war wie weggeblasen, und mit ihm mein Vater und Santa. Ich warf einen Seitenblick auf den Sandmann. Hochkonzentriert, das Zeitglas in der einen und meine Hand in der anderen Hand, hatte er die Augen geschlossen und ließ den Strudel der Träume über sich prasseln, wie ein Schwall Wasser, der ihn völlig durchnässte. Zu gern wüsste ich, wie es gerade in seinem Kopf aussah. Wie funktionierte seine Magie wohl? Wie konnte er Ju in diesem Strudel aus Bildern überhaupt aufspüren? Wie unterschieden sich die Gedankenwelten der einzelnen Menschen voneinander? Was auch immer der Sandmann tat, es schien anstrengend zu sein. Falten zeichneten sich auf seiner Stirn ab und er biss die Zähne zusammen. Der Strudel an Träumen um uns herum schien auf ihn zu reagieren – manchmal waren die Bilder klarer, manchmal wurden sie nur noch verschwommener und zogen noch schneller an uns vorbei. Ich wünschte, ich könnte irgendwie helfen, aber ich wusste, dass ich den Sandmann seine Arbeit machen lassen musste. Solange er nicht in Ju's Träume gelangte, konnte ich nicht viel tun.

Während ich den Traumregen über mich ergehen ließ, machte ich mir Gedanken darüber, was genau zwischen Ju und dem Sandmann geschehen war. Wie hatte Ju die Kontrolle übernehmen und den Traum verlassen können? Warum hatte der Sandmann solche Schwierigkeiten sich wieder Zugang zu seinem Traum zu verschaffen? Was hatte Ju getan, dass er sich so gegen die Magie eines Wächters wehren konnte?

Für mich war das alles Teil eines spannenden Rätsels, das ich lösen wollte. Ähnlich wie die Geheimsprache auf dem Pergament, die sich als die Prophezeiung entpuppt hatte. Hatten diese eigenartigen Umstände vielleicht etwas miteinander zu tun?

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt