Im Visier des Mondes

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Hallöchen! Wie geht es euch? :D

Sorry für den krassen Cliffhanger letztes Mal xD Aber eure Geduld macht sich bezahlt, denn wir machen genau da weiter. Wieder aus Ju's Sicht! Lasst mir gerne euer Feedback da! <3

















Ich drehte mich auf dem Absatz um und rannte; Julia folgte mir im Bruchteil einer Sekunde. Mit den Augen hatte ich die Tür zur Halle dahinter fixiert – vielleicht konnten wir mit einem der Autos durch das große Tor flüchten – doch die Tür schlug direkt vor meiner Nase zu. Julia und ich kamen schlitternd vor der geschlossenen Tür zum Stehen. Wir versuchten gar nicht erst sie aufzubekommen, sondern wirbelten alarmiert herum. Mit wild klopfendem Herzen drückte ich mir das Zeitglas an die Brust und starrte den Mann im Mond an.

„Hab ich ein Déjà-vu oder hatten wir das alles schon einmal?", sagte er amüsiert, während seine Augen zwischen Julia und mir hin und her huschten. In seinen Händen drehte er etwas, das aussah wie eine Postkarte.

Ich wandte den Blick zu Julia und streckte ihr meine Hand entgegen. Wir mussten so schnell wie möglich durch die Zeit reisen und verschwinden. Doch ehe ich sie packen konnte, wuchs zwischen uns eine gläserne Mauer aus dem Boden, die uns auseinander trieb. Ich taumelte rückwärts. Die Glaswand schwoll meterweit nach oben an. Erschrocken folgte ich mit den Augen dem Weg der Mauer – sie endete bei der ausgestreckten Hand des Mondes.

Panisch schlug ich mit der freien Hand gegen das Glas, doch es bewegte sich keinen Millimeter. Julia hatte auf der anderen Seite die Handflächen gegen die Wand gepresst und suchte fieberhaft die Glasfläche ab, vielleicht nach einer Schwachstelle.

„Schön zu sehen, dass du meinem Befehl gefolgt bist, Nichte", sagte der Mann im Mond, während ich immer noch gegen das Glas schlug. Ich wurde hellhörig und hielt inne. Verwirrt richtete ich meinen Blick zum Mann im Mond, dessen Blick auf Julia brannte. Sie drehte zornig den Kopf in seine Richtung.

„Ich befolge keine Befehle, und erst recht nicht von dir!", fauchte sie. „Wir sind aus reinem Zufall hier!"

Welche Befehle denn? Waren Julia und der Mann im Mond sich vorher schon über den Weg gelaufen?

„Ein sehr eigenartiger Zufall", entgegnete der Mann im Mond. „Der Kompass, Zahnfees Tochter und das Zeitglas kommen alle gleichzeitig zu mir, damit ich mein Schicksal erfüllen kann. Ich kann mich nicht beklagen."

„Wir sind eigenständige Menschen, die ihr eigenes Schicksal erfüllen!", zischte Julia.

„Und da ist der Haken", erwiderte der Mond mit erhobenem Zeigefinger. „Ihr seid Menschen." Seine abwertende Tonlage war kaum zu überhören.

„Du warst doch selbst mal einer!", konterte Julia, woraufhin ich überrascht den Kopf zu ihr drehte. War das die Wahrheit? War der Mann im Mond tatsächlich mal ein normaler Mensch gewesen? Wieso hatte ich immer das Gefühl, dass ich mit allen wichtigen Informationen hinterher hing...

„Ich war schon immer zu Höherem bestimmt.", erwiderte der Mann im Mond. „Ich und meine Brüder sind von der Natur selbst auserwählt worden. Schade, dass sie vom Weg abgekommen sind."

„Gib's zu, eigentlich findest du das ganz und gar nicht schade", höhnte Julia, doch nun schien sie mit ihrem frechen Mut zu weit gegangen zu sein. Der Mann im Mond hob seine Hand, woraufhin Julia die Worte im Halse stecken blieben.

„Ich hab genug von deinem Geplapper.", sagte er gelangweilt. Seine dunklen Augen richteten sich auf mich. Er streckte die freie Hand in meine Richtung.

„Gib mir das Zeitglas."

Ich umklammerte das Zeitglas fester. „Nein."

„Ich werde dich nicht noch einmal dazu auffordern.", entgegnete der Mond scharf. Seine Augen flackerten in einem kalten Licht auf. „Schließlich ist es deine Bestimmung."

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt