Die letzte Bestimmung des Kompasses

447 27 97
                                    

Uuh Leute, so langsam geht es auf das Ende der Geschichte zu. Nur noch ein paar wenige Kapitel, und dann ist der ganze Spaß vorbei. Schon ein wenig traurig, aber ich bin auch sehr stolz drauf! Es hat von vorne bis hinten super viel Spaß gemacht. Und es ist so ein tolles Gefühl, dass mittlerweile so viele von euch mich auf dieser Reise begleiten. <3

Aber noch sind wir nicht am Schluss. Ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel aus Ju's Sicht! :)





















Ich begriff nicht, was passiert war. Fassungslos starrte ich auf die Stelle, an der die Wächter gerade noch gestanden hatten. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Wie aus der Existenz gelöscht. Sie konnten nicht tot sein! Sollte so das Ende des Kampfes aussehen?

Für einen Moment wartete ich noch darauf, dass sie mit einem PUFF zurückkehrten, dass sie den Mann im Mond hinters Licht geführt hatten, dass alles nur ein Trick gewesen war – aber sie kehrten nicht zurück.

Ich spürte, wie der Zauber, der mich eingefroren hatte, verschwand, aber ich konnte trotzdem nicht anders, als zitternd auf der Stelle zu stehen. Es war mir einfach nicht möglich zu begreifen, was ich gerade erlebt hatte. Die Wunde an meinem Hals pochte, genauso wie mein Herz, das heute schon viel zu viel Mist miterlebt hatte.

Mein Blick schwang zum Mann im Mond. Er stand nur wenige Meter von mir entfernt da, keuchend und sichtlich erschöpft.

„Was hast du getan?", hauchte ich.

Ganz langsam drehte er den Kopf zu mir. Er wirkte beinahe... ungläubig. Fassungslos. Sein Atem ging so schwer, dass ich sehen konnte, wie sich seine Brust hob und senkte.

„Was ich schon vor langer Zeit hätte tun müssen", murmelte er, während er meinen Blick erwiderte.

„Du hast deine eigenen Brüder getötet!", rief ich aus.

„Ich habe meine Bestimmung erfüllt", erwiderte der Mann im Mond, und ein wenig klang es so, als könnte er seine eigenen Worte nicht glauben. Seine Augen richteten sich auf den magischen Stein, der schwach leuchtend am Boden lag. Für einen Moment starrte er diesen einfach nur an. Er war das Letzte, was von den Wächtern übrig geblieben war.

„Genau, wie du deine erfüllt hast." Sein Blick schwang zurück zu mir. „Eigentlich brauche ich dich nicht mehr. Aber gehen lassen kann ich dich auch nicht."

Er hob die Hand und machte mit dem Zeigefinger eine lockende Geste, die mich dazu bewegen sollte, zu ihm zu kommen. Ich rührte mich nicht vom Fleck.

„Komm her.", befahl er mit drohender Stimme.

Als ich mich immer noch nicht von der Stelle bewegte, streckte er eine Hand nach mir aus, vermutlich, um mich zum Gehen zu zwingen. Ich zuckte zurück, in Erwartung, jeden Moment seine Magie an meinem Körper zu spüren – doch es passierte nichts. Weder fühlte ich Magie auf der Haut, noch bewegte sich mein Körper ohne meinen Willen.

Vorsichtig spähte ich zum Mann im Mond herüber. Sichtlich verwirrt starrte dieser seine leere Handfläche an, genauso verwirrt, wie ich ihn anstarrte. Warum klappte es nicht? Nicht, dass ich mich beschwerte, aber das war eigenartig...

Er wagte einen weiteren Versuch. Mit verbissener Miene richtete er die Hand in meine Richtung – in Sekundenschnelle flog ein Blitz genau auf mich zu. Erschrocken duckte ich mich weg, doch bevor ich getroffen werden konnte, hatte sich wie aus dem Nichts ein magisch heller Schutzschild um meinen Körper gebildet, an dem der Blitz mit einem lauten Zischen abprallte. Ich spürte Wärme auf meinem Rücken, die magische Wärme des Kompasses. Der Mann im Mond taumelte durch den Aufprall ein paar Schritte zurück und starrte mich entgeistert an.

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt