Der verbliebene Wächter

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Wir kriegen ein Spin-Off zu Santa der Boss! Noch dieses Jahr!!! Wer ist auch so hyped wie ich? :D

In diesem Sinne heute ein Kapitel für euch aus der Sicht von Santa. Nichts krass Neues an Ideen, aber immerhin. Wenn ihr Wünsche und Ideen für die Weiterführung der Geschichte habt, schreibt es gerne in die Kommentare. Viel Spaß beim Lesen! :)














27. Dezember 2018



"Was soll das heißen, der Mann im Mond kommt jetzt doch nicht?"

Normalerweise war die Zahnfee immer recht gefasst, doch nun war er außer sich. Das war neu, sogar für mich, und ich kannte ihn schon seit Jahrhunderten. So ist das leider nun mal, wenn man Brüder hatte.

"Die Träume und das Haus waren eine Sackgasse", erwiderte ich schulterzuckend. "Julien hat bloß schlecht geträumt. Es existiert keine akute Bedrohung."

Zahnfee schüttelte ungläubig den Kopf. "ICH sehe die Vorzeichen schon seit Monaten! Und dann dieser Brief – es passt doch alles zusammen! Als ob sich dieser Typ alles nur ausdenkt!"

"Das sag ich ja gar nicht. Ich sag nur, dass er verrückt geträumt hat. Sandmann hat das bestätigt."

"Sandmann redet viel, wenn die Nacht lang ist", schnaubte Zahnfee. "Du weißt ganz genau, dass man ihn nicht ernst nehmen kann."

„Selbst wenn er Stuss redet – Er hält es für unnötig ein Bündnis gegen den Mond zu bilden. Und der Osterhase hat gar nicht erst eingeschlagen."

Mir fiel auf, dass meine Worte eher aus Rechtfertigungen bestanden als aus validen Argumenten. Was mir auch auffiel, war, dass sich bei der Erwähnung des Osterhasen meine Stimmung trübte.

„Und warum hat der Hase nicht eingeschlagen? Ist er auch der Meinung, dass der Mann im Mond nun doch nicht kommt?" Der Sarkasmus in der Stimme der Zahnfee war kaum zu überhören.

„Ich hab keine Ahnung", entgegnete ich ungehalten. „Ich glaube, er ist immer noch sauer wegen dieser ganzen Disstrack-Geschichte."

„Das ist so ein Kindergarten!" Die Zahnfee schlug zornig mit ihrem Stab auf den Boden auf und löste damit eine leichte Druckwelle aus, die den Staub in die Luft peitschte. „Du und der Hase habt doch angefangen mit diesen blödsinnigen Disstracks! Könnt ihr euch nicht einmal zusammen reißen und euren Stolz beiseiteschieben?"

„Sag das dem Hasen und nicht mir!", entgegnete ich, nun selbst etwas erhitzt.

„Offenbar hast du dich nicht richtig bemüht! So schnell wie du die drohende Gefahr jetzt schon leugnen willst."

Ich rollte mit den Augen, was Zahnfee nicht sah, da ich meine Sonnenbrille trug. "Ich kann nur sagen, dass ich an Heiligabend vor Juliens Haus stand und eine halbe Stunde lang versucht habe, es zum Sprechen zu bewegen. Da hat sich rein gar nichts getan. Bei dieser grünen Null dasselbe. Nichts davon weist Zeichen von Magie auf."

„Du enttäuschst mich, Santa." Zahnfee stemmte ungläubig den freien Arm in die Hüfte. „Du weißt ganz genau, dass es Wege gibt, Magie zu verstecken! Wir tun das doch jeden Tag!"

„Ja, aber wir sind auch die mächtigsten Wesen dieser Erde!", entgegnete ich. „Außer uns kann das niemand!"

„Und das ist nicht nur deine Arroganz, die aus dir spricht?" Zahnfees prüfender Blick brachte mich nur noch mehr in Rage. Er war zwar nicht der einzige meiner Brüder, der meine Autorität regelmäßig hinterfragte, doch im Gegensatz zu den anderen beiden, war er der einzige, der sie untergraben konnte. Nichts machte mich so wütend, wie das.

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt